Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
versucht, während ich abgelenkt bin. Wo finde ich hier ein Seil?«, fragte sie.
    »Warum sollten wir Ihnen helfen, uns zu fesseln?«, fragte Calliope und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ihre zierliche Gestalt machte allerdings ihren Versuch, bedrohlich zu wirken, sofort wieder zunichte.
    »Weil ich Sie erschießen werde, alte Frau, wenn ihr es nicht tut, und dann wird das Mädchen sich ganz sicher still verhalten. Wäre Ihnen das lieber?« Wieder drückte sie den Lauf ihrer Waffe an Calliopes Kehle.
    »Nein, bitte nicht«, sagte Sabine schnell. »Unter diesem Regal dort finden Sie ein Seil.« Sie zeigte auf das zu ihrer Rechten. »Es liegt ganz unten. Ich fürchte nur, es ist ziemlich dünn, da wir es für Pakete benutzen. Die Stricke, um Leute zu fesseln, sind uns vorübergehend ausgegangen.«
    »Hüten Sie Ihre Zunge und rühren Sie sich nicht«, sagte Cassandra. Sie ging zu dem Regal, das Sabine ihr gezeigt hatte, und bückte sich, um nach dem Seil zu suchen.
    Sabine verschwendete keine Zeit und nutzte den Moment, um Cassandra einen Stuhl über den Rücken zu schlagen. Die kreischte auf und ließ die Waffe fallen. Sabine stürzte sich darauf, schlug mit dem Körper auf den harten Boden auf und streckte die Hand nach der Pistole aus.
    »Miststück!«, schrie Cassandra und hielt Sabine am Knöchel fest, um zu verhindern, dass sie noch näher an die Waffe herankam. Calliope sprang auf Cassandras Rücken und gab sich alle Mühe, sie zu erwürgen. Aber Cassandra rappelte sich auf und packte Calliope an den Armen. Die ältere Frau war Cassandras Kraft nicht gewachsen und wurde von ihr gegen ein Eckregal geschleudert. Sabine hatte die Waffe schon fast in der Hand, als sie Calliopes Aufschrei hörte.
    Als sie herumfuhr, sah sie, wie Cassandra sich über ihre geliebte Tante beugte und ihr einen kleinen Dolch an die Wange drückte. Dort, wo Cassandra sie geschnitten hatte, lief Blut über ihr Gesicht.
    »Lassen Sie die Pistole liegen, Sabine.« Cassandras kalte Stimme erfüllte den kleinen Raum.
    Sabine rührte sich nicht mehr. Es war zu riskant, die Waffe zu ergreifen, herumzufahren und zu schießen. Außerdem konnte sie nicht sicher sein, ihr Ziel zu treffen, da sie noch nie zuvor eine Waffe abgefeuert hatte.
    »Holen Sie das Seil«, befahl Cassandra.
    Sabine gehorchte und blieb mit der Schnur in der Hand stehen.
    »So, wenn ihr zwei nun damit einverstanden seid, keine Dummheiten zu machen, würde ich mir meine Hände heute lieber nicht mit Blut beflecken. Was nicht heißt, dass ich es nicht tun würde.« Sie zog Calliope auf die Beine und führte sie zu einem Stuhl. »Aber ich ziehe es vor, diese Dinge erledigen zu lassen, statt sie selbst zu tun. Wenn ihr euch nach meinen Wünschen richtet, werde ich niemanden hierher schicken, um die Sache zu Ende zu führen. Haben wir also ein Abkommen oder nicht?«
    Sabine suchte den Blick ihrer Tante und sah blanke Angst in ihren blauen Augen. »Ja, Sie haben unser Wort«, erwiderte sie entschieden. Sie versuchte, Calliope beruhigend zuzulächeln, glaubte aber nicht, dass sie viel Zuversicht ausstrahlte.
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, fesselte Cassandra sie beide mit dem Rücken zueinander an Stühle.
    »Wo war ich stehen geblieben?«, fragte sie, als sie damit fertig war, und ging wieder zu den Flaschen hinüber. »Ah ja, die Düfte. Ich will mich nicht darauf verlassen, dass ihr mir die richtige Flasche nennt, denn vielleicht würdet ihr ja dann versuchen, mich zu vergiften.«
    »Das wäre möglich«, gab Sabine ehrlich zu.
    »Ich kann immer noch meine Hunde rufen«, drohte Cassandra. Dann begann sie, die Korken aus den Flaschen zu ziehen und an einer nach der anderen zu schnuppern. »Lavendel, Thymian, Zitrone, Rose ...«
    Sabine konnte die Flasche mit dem Elixier sehen. Es war eine kleine Flasche aus blauem Glas, die zwischen den Duftölen stand.
    Cassandra hob auch sie auf, entkorkte sie und hielt sie an ihre Nase.
    Sabine hielt den Atem an.
    Aber Cassandra steckte den Korken wieder in die Flasche und stellte sie zu den anderen zurück.
    Sabine entspannte sich.
    Cassandra hielt inne, griff wieder nach der blauen Flasche und schnupperte erneut daran. »Diese hier riecht nach nichts.« Dann wandte sie sich Sabine zu. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, was mich die Suche nach dem Elixier gekostet hat. Zahllose Stunden und mehr Geld, als ich mir eingestehen möchte. Aber das hier ist es, nicht?«
    Sabine sagte nichts.
    »Ich weiß, dass es das ist. Ich kann es

Weitere Kostenlose Bücher