Das Rätsel deiner Leidenschaft
Menschen an«, sagte Sabine. Aber sie wusste, dass Max ihr nicht zuhörte. Oder zumindest glaubte er ihr nicht.
Es hatte keinen Sinn, mit ihm zu streiten. Im Augenblick gab es keinen Trost für ihn. Und im Grunde konnte sie es ihm auch nicht verübeln. Aber Agnes war in Sicherheit, das Elixier war sicher, und Sabine hätte eigentlich enorme Erleichterung verspüren müssen. Aber immer noch beherrschte eine nervöse Unruhe sie.
Sabine stellte ihr Glas ab und ging zu Max. Schnell, bevor sie den Mut verlieren konnte, schlang sie die Arme um ihn und drückte ihn. »Ich wollte dir nur danken. Du hast so viel für meine Tanten und für mich getan, was du gar nicht nötig hattest.« Es war eine Sache, einen Mann zu verführen, ihn so zu berühren, wie es eine Geliebte tat – ihn jedoch mit keiner anderen Absicht zu umarmen, als ihn zu trösten, war etwas völlig anderes.
Auch er schlang seine Arme um sie und zog sie an sich. Seine Lippen strichen über ihren Nacken, und bevor Sabine wusste, wie es dazu gekommen war, küssten sie sich. Langsam und zärtlich zunächst nur, wie Liebende nach einer langen Trennung. Dann nahm ihr Verlangen zu, und die Küsse wurden heißer, verlangender, intensiver.
Eine jähe Hitze durchströmte sie und löste ein erregendes Kribbeln an ihrer intimsten Körperstelle aus. Sie spürte, wie heiß und feucht sie wurde.
Mit ungeduldigen Fingern griff sie nach Max' Hemd und riss es auf. Knöpfe sprangen in alle Richtungen, aber das war ihr egal; sie musste ihn berühren, seine Kraft und Stärke spüren. Als Nächstes kam seine Hose. Als sie ihn neulich nackt gesehen hatte, war sie viel zu sehr auf ihre eigenen Gefühle und Empfindungen konzentriert gewesen. Doch nun betrachtete sie ihn ausgiebig und nahm das Bild seines hochgewachsenen, muskulösen Körpers in sich auf.
Sie konnte nicht warten, der Weg ins Schlafzimmer wäre ihr viel zu lang gewesen, und so drückte sie Max stattdessen auf sein Sofa. Er setzte sich, und als er lächelnd zu ihr aufschaute, stand ihm unverhohlenes Verlangen ins Gesicht geschrieben. Und sie hätte schwören können, dass da noch etwas anderes war, so etwas wie Zärtlichkeit, aber sie verdrängte den Gedanken. Mehr von Max zu erwarten, würde nur zu einem gebrochenen Herzen führen. Sie wusste nur, dass sie ihm nicht länger widerstehen wollte. Ihre Affäre würde kurz sein, weil er ihrer schon bald müde werden würde, aber zumindest würde sie eine Leidenschaft erfahren, die nur er ihr geben konnte.
Mit gespreizten Beinen hockte sie sich über seine Schenkel und spürte, wie deren harte Muskeln sich zusammenzogen. Ohne ihren Blick von seinen Augen abzuwenden, griff sie unter ihren Rock, zog den Stoff an der Öffnung ihrer Hose beiseite und ließ sich langsam auf seine Erektion sinken.
Seine Hände legten sich um ihre Taille, als sie sich zu bewegen begann, und dann umfasste er ihr Gesicht und küsste sie. Küsste sie, als liebte er sie. Ihr Herz schlug höher. Sie versuchte sich in Erinnerung zu rufen, dass solche Dinge täuschen konnten und dass Max sie nicht liebte, egal, wie sie es in diesem Augenblick auch sah. Aber mit einer jähen, überwältigenden Sicherheit erkannte sie, dass sie ihn liebte.
Er muss mich nicht lieben , sagte sie sich im Stillen immer wieder und versuchte, sich die Worte in ihrem Herzen einzuprägen. Trotzdem kamen ihr die Tränen, während sie einander liebten. Als sie zusammen den Gipfel der Ekstase erreichten, schien die Welt in Frieden, in perfekter Harmonie zu sein. Sabine hielt ihre Augen geschlossen und legte ihren Kopf an seine Schulter.
Dies war ein einzigartiger Moment für beide. Für ihn lediglich ein Abenteuer, und für sie das letzte Mal, dass sie ganz und gar glücklich war.
Denn sosehr sie auch versuchte, es zu vermeiden, wollte sie doch mehr. Sie wollte Max. Mit seinem Witz und seinem Charme war er alles, wovon sie nie geglaubt hätte, es sich bei einem Mann zu wünschen. Er brachte sie zum Lachen und gab ihr ein Gefühl der Sicherheit.
Aber sie würde die Fehler ihrer Mutter nicht wiederholen. Max zu lieben bedeutete nicht, dass sie ein gemeinsames Leben mit ihm aufbauen würde.
Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012
Kapitel zweiundzwanzig
S abine Tobias .
Sie war der dritte und letzte Wächter. Spencer war ihr und dem Marquess zu dessen Stadthaus in Mayfield gefolgt. Jetzt wusste er, wo er sie finden würde und wie er an sie herankam. Sie war die ganze Zeit dort
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