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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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fragte Max.
    Calliope schüttelte den Kopf. »Nein. Und es wird sehr schmerzhaft für sie sein. An Eitelkeit zu sterben ist kein schöner Tod.«
    Als hätten ihre Worte die Wirkung des Elixiers beeinflusst, schrie Cassandra plötzlich vor Schmerz auf hielt sich das Gesicht. Ihre Haut hatte sich zusammenzogen und warf Blasen.
    »Was geschieht mit mir?«, rief sie verzweifelt.
    »Wir haben versucht, Sie zu warnen«, erwiderte Sabine. »Das Elixier ist gefährlich.«
    Cassandras Hände verformten sich, und ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen, als sie auf die Knie fiel. Dann schrie sie, so laut und voller Qual, dass es Max in den Ohren wehtat. Er ging zu Sabine, stellte sich vor sie und drückte ihr Gesicht an seine Seite, um ihr den Anblick von Cassandras qualvollem Ende zu ersparen.
    »Du hast getan, was du konntest«, sagte er zu Sabine.
    »Max! Tu etwas!«, schrie Cassandra.
    »Ich habe sie verhöhnt«, wisperte Sabine.
    »Aber du hast sie gewarnt. Du hättest das hier nicht verhindern können.«
    Und dann verstummten die Schreie, und Max wusste, dass Cassandra tot war.
    Spencer war Cassandra St. James' Kutsche gefolgt, als sie nach Piccadilly gefahren war, wo sie einen kleinen Laden aufsuchte. Inzwischen waren zwei Stunden vergangen, und sie war noch nicht wieder herausgekommen. Spencer wusste, dass seine schöne Lady nicht die Wächterin war. Neulich abends hatte er einige Stunden in ihrer Gesellschaft verbracht, und nach einer Weile war die rote Färbung seines Rings verblasst. Und dass der Marquess auch nicht der Wächter war, hatte er an dem Tag von dessen Besuch in seinem Büro herausgefunden: Sein Ring hatte keine Veränderung gezeigt.
    Dass der Ring in Cassandras Nähe zu glühen begonnen hatte, ließ sich daher nur so erklären: Sie musste irgendwie mit dem Elixier in Berührung gekommen sein. Deshalb hatte Spencer beschlossen, ihr zu folgen, und gehofft, dass sie ihn geradewegs zu seinem Ziel führte. Es war schon lange nach Ladenschlusszeit für diese Art von Geschäft. Nachdem er eine Stunde gewartet hatte, war Spencer in die Gasse gegangen, wo er jetzt im Dunkeln auf der anderen Straßenseite stand und sich im Eingang eines Miederwarengeschäfts verbarg.
    Vor etwas mehr als einer halben Stunde hatte ein Mann die Hintertür aufgebrochen und war in den Laden gegangen, und nun betraten zwei weitere Männer, von denen einer ein Polizist war, das Geschäft. Irgendetwas ging da drinnen vor sich, etwas, von dem er sicher war, dass es mit der Prophezeiung zu tun hatte. Er konnte es spüren. Sie war in der Nähe. Die Wächterin war in diesem Laden.
    Leise überquerte Spencer die Gasse und hielt sich dann dicht an der Hauswand, um nicht gesehen zu werden. Als er auf seine Hand blickte, schimmerte der Stein an seinem Ring wie frisches rotes Blut, genauso, wie er es getan hatte, als er die anderen beiden Wächter gefunden hatte. Ja, er war am richtigen Ort.
    Sein Großvater würde sehr stolz auf ihn sein. Endlich konnte er vollenden, was seine Vorfahren begonnen hatten. Atlantis war einst nur eine Hand voll Kriege davon entfernt gewesen, die weltbeherrschende Nation zu werden, und seine Vorfahren hatten dazugehört. Aber dann waren die Wächter geflohen und hatten ihr Elixier mitgenommen. Und das Militär hatte gelitten. Ohne die zusätzliche Kraft und Geschicklichkeit, die ihnen das Elixier verliehen hatte, waren sie gescheitert und letztendlich geschlagen und vernichtet worden.
    Aber er war dazu auserwählt, ihre Pläne weiterzuführen, und jetzt stand er kurz vor deren Vollendung. Erregung und ein Gefühl der Genugtuung erfassten ihn. Jetzt musste er nur noch abwarten, die Wächterin allein anzutreffen. Oder vielleicht brauchte er sie nicht einmal, sondern musste nur in diesen Laden gehen und die Amphore finden. Aber wenn die Wächterin nicht über Nacht hierblieb, bewahrte sie das Elixier vielleicht woanders auf. Nein, das Beste war, ihr zu folgen, bis er ein paar Minuten mit ihr allein sein konnte.
    Er hatte den dritten Wächter gefunden, und endlich würde die Prophezeiung in Erfüllung gehen.
    Einige Stunden nach den Geschehnissen im Laden kehrte Sabine mit Max in dessen Haus zurück. Die Polizei war gekommen und hatte Cassandras Leichnam fortgebracht. Zum Glück hatte Max seinen Freund Justin verständigen lassen. Sabine mochte sich gar nicht vorstellen, wie schwierig es sonst gewesen wäre, einem Inspektor Cassandras Tod erklären zu wollen. Mit Sicherheit wären Sabine und Calliope beschuldigt worden,

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