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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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erscheint und sich für mich interessiert?«
    Sie hob eine Hand. »Nicht für Sie, sondern nur für Ihre Karte«, berichtigte sie ihn.
    »Mag sein, doch statt zu fragen, ob ich meine Karte verkaufe, entschieden Sie sich dafür, mit mir darum zu spielen.« Er nahm ihre Hand und betrachtete die satinbedeckten Finger. »Ich weiß waghalsige Damen durchaus zu schätzen.«
    »Es war nichts Waghalsiges an meinem Benehmen.« Sie entzog ihm ihre Hand. »Mylord, ich sehe keinen Grund, dies über den ganzen Abend hinzuziehen. Mir ist bewusst, dass Sie dieses Szenario ausgesprochen unterhaltsam finden, aber ich habe keine Zeit mehr, Sie zu amüsieren. Ich hatte mich zu einem Kuss bereit erklärt. Den werde ich Ihnen jetzt geben, und dann gehe ich.«
    »Wirklich?«
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, legte sie ihre behandschuhten Hände rechts und links an sein Gesicht und strich mit ihren weichen Lippen verführerisch über die seinen. Statt sich dann aber zurückzuziehen, verweilte sie. Ihr warmer Atem vermischte mit sich mit dem seinen, und Max wollte sie an sich ziehen und den Kuss vertiefen, aber sie trat zurück, bevor er die Gelegenheit dazu bekam.
    »So«, sagte sie. »Ich denke, damit ist unsere Vereinbarung erfüllt.«
    »Das war ein reizender kleiner Kuss«, entgegnete er, »aber nicht das, was ich im Sinn hatte.« Und dann zog er sie an sich, presste ihren üppigen Körper an den seinen und beugte den Kopf über ihren Nacken. »Diese Stelle«, murmelte er. »Ich konnte den ganzen Abend den Blick nicht von ihr abwenden.« Ihre Haut war so zart, wie er gedacht hatte, als er sie sanft mit seinem Mund berührte. Ihre Fingernägel gruben sich durch seine Jacke und in seine Arme. »Wundervoll«, sagte er und entließ sie dann aus seinen Armen.
    Sie betrachtete ihn nachdenklich, sagte aber nichts. Es gab also doch Mittel und Wege, schien es, die Dame sprachlos zu machen.
    »Wir werden uns sicher wiedersehen«, sagte er.
    Sie erwiderte nichts, drehte sich nur auf dem Absatz um und ging hinaus.
    Sabine Tobias. Warum sollte sie so versessen auf diese alte Karte sein? Dafür musste es doch einen Grund geben, und wahrscheinlich sogar einen guten. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, herauszufinden, wer sie war und was sie mit seiner Karte wollte.
*
    Am nächsten Tag holte Sabine Tobias ein paar Glastiegel aus dem Lager und ging in ihren Laden. Sie würde den gestrigen Abend nicht als völlige Katastrophe bezeichnen, aber er war auch kein Erfolg gewesen. Zumindest wusste sie jetzt, dass der fragliche Mann im Besitz der Karte war. Und wo er wohnte. Seltsamerweise wusste sie aber auch, wie sich seine warmen Lippen an ihrem Nacken anfühlten. Alles an ihm war ... unerwartet gewesen.
    Seit der vergangenen Nacht hatte sie viel zu viel Zeit damit verbracht, diesen Moment noch einmal zu durchleben, statt sich einen neuen Plan zurechtzulegen. Ein heimlicher Besuch in seinem Haus schien ihr die beste Möglichkeit zu sein. Aber dazu würde sie die Hilfe ihrer Tanten brauchen, um sicherzugehen, dass sie nicht erwischt wurde.
    Sabine hätte todmüde sein müssen nach dem gestrigen unerwartet langen Abend, doch stattdessen war ihr Verstand erstaunlich wach und rege. Immer wieder ließ sie das Geschehene Revue passieren und fragte sich, ob sie nicht vielleicht irgendetwas hätte anders machen können.
    »Wir öffnen in zehn Minuten«, sagte Lydia, als sie aus dem Hinterzimmer kam.
    Die Existenz ihres kleinen Ladens hatte sich sehr schnell herumgesprochen, denn die Zahl der Kunden hatte sich in den letzten Wochen fast verdreifacht. Irgendjemand in London – jemand Einflussreiches – hatte anscheinend beschlossen, dass Tobias' Miracle Creme hochaktuell war. Sabine und ihre Tanten stellten die Gesichtscreme her, so schnell sie konnten, und trotzdem war ihr Vorrat jeden Abend ausverkauft.
    Ihre Tante Calliope erschien mit einem weiteren Armvoll Tiegel hinter ihr. »Du bist gestern Nacht sehr spät heimgekommen«, flüsterte sie Sabine zu. »Ich wollte wach bleiben, aber ...« Calliope unterbrach sich, als Lydia vorbeiging, und lächelte ihre älteste Schwester freundlich an.
    Sobald sie wieder allein waren, fuhr Calliope fort: »Ich dachte, du hättest dich vielleicht in Schwierigkeiten gebracht.«
    »Du brauchst nicht so geheimnisvoll zu tun. Lydia weiß, wo ich war«, sagte Sabine, als sie die Tiegel ins Regal stellte.
    Calliopes helle blaue Augen glänzten. »Wie ist es gelaufen mit der Karte? Hast du sie gesehen?«
    Sabine nahm ihrer Tante

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