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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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verließen das Cottage durch die Hintertür und gingen in den Garten.
    Wieder rief Sabine nach Phinneas, und wieder erhielt sie keine Antwort.
    Sie begaben sich tiefer in einen Garten mit noch mehr blühenden Pflanzen, in dem aber auch Gemüse angepflanzt war. Er war sehr gepflegt und von einem ordentlichen Zaun umgeben.
    Ein Stück weit vor ihnen schauten zwei abgetragene Stiefel hinter einem großen Baum hervor, und es sah so aus, als trüge ihr Besitzer sie noch an den Füßen. Max streckte einen Arm aus, um Sabine am Weitergehen zu hindern. »Warte hier«, sagte er und ging auf den Baum zu, um nachzusehen.
    Natürlich ignorierte Sabine seine Anweisung und blieb dicht hinter ihm. Auf dem Boden hinter dem Baum lag in der Tat ein Mann ... Der Leichnam lag in grotesk verdrehter Haltung da, als hätten alle Muskeln des Mannes sich in den letzten Momenten seines Lebens gleichzeitig verkrampft und als wäre er unter furchtbaren Qualen gestorben.
    »Nach der Beschreibung, die Agnes mir gegeben hat, könnte das Phinneas sein«, sagte Sabine leise.
    Sie rang nach Luft, und Max drehte sie von der Leiche weg. »Es tut mir leid, Sabine«, murmelte er und hielt sie an den Schultern fest, damit sie sich nicht zu Phinneas' Leiche umdrehen konnte.
    »Zwei nun schon«, murmelte sie. »Zwei Wächter sind tot.« Trotz Max' Bemühungen löste sie sich von ihm, um sich den Toten noch einmal genauer anzusehen. »Sein Gesicht ist zu genau dem gleichen Ausdruck der Qual erstarrt wie Madigans, als er starb.« Ihre Stimme brach, und sie schluckte und hörte nicht auf, das Gesicht des toten Mannes anzustarren. »Offensichtlich ist es scheußlich, wenn ein Wächter stirbt.«
    Zwei Wächter waren tot. Was bedeutete, dass nur noch einer blieb. Jemand gab sich große Mühe, es so aussehen zu lassen, als hätte die Prophezeiung begonnen. Oder vielleicht gab es jemanden da draußen, der verrückt genug war, zu glauben, dass er die Prophezeiung selbst herbeiführen konnte.
    »Gift«, sagte Max, weil er kein Blut und auch keine sichtbaren Verletzungen an der Leiche sah.
    »Nein«, sagte Sabine.
    »Dieser Madigan ... du hast gesagt, auch er sei kurz nach der Ankunft in eurem Haus gestorben«, sagte Max.
    »Ja. Aber nicht an irgendeiner Wunde.«
    »Das ergibt keinen Sinn für mich, Sabine«, sagte Max. »Erklär es mir.«
    Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Die Wächter sind auf mystische Weise mit dem Elixier verbunden, das sie hüten. Wenn das Elixier gestohlen wird oder verloren geht, haben sie eine kurze Zeitspanne, um es wiederzubeschaffen, und wenn sie es nicht tun, sterben sie.«
    »Oder der Dieb könnte sie vergiftet haben.«
    Eine tiefe Falte bildete sich zwischen ihren Brauen. »Nur weil man sich etwas nicht erklären kann, heißt das noch lange nicht, dass es nicht existiert«, sagte sie.
    Nun, darin konnte er ihr nicht widersprechen. Es lag nicht völlig außerhalb des Bereichs der Kuriositäten, die er in seinem Leben schon gesehen hatte. Sogar die Büchse der Pandora hatte er gesehen. Und er jagte einem verlorenen Kontinent nach, seit er ein Junge war. Und hier hielt er zwar Gift für durchaus möglich, aber er durfte auch nicht das Mystische ignorieren.
    »Was ist das?«, fragte Sabine und zeigte auf die Hand des Toten.
    Irgendetwas steckte in seiner Faust. Max kniete sich auf die kalte Erde und löste es vorsichtig aus Phinneas Griff. »Papier«, sagte er und strich das Blatt behutsam glatt. Die Schrift war krakelig, nahezu unleserlich, aber nach einer Weile konnte Max sagen, was auf dem Papierfetzen stand. »›Es hat begonnen‹«, las er vor und schaute dann Sabine an. »Er muss seine letzten Momente damit verbracht haben, diese Worte zu schreiben.« Max schüttelte den Kopf. »Nichts von alledem ergibt einen Sinn. Ich habe immer angenommen, die Prophezeiung bezöge sich auf den Untergang von Atlantis.«
    »Nein, das tut sie nicht. Sie ist eine Warnung. Der letzte Rest der Anleitung durch die Ältesten unserer Kultur. Ihr letzter Versuch, uns zu beschützen.« Sie sah Max an. »Und wenn ich keine Möglichkeit finde, die Sache zu beenden, wird der Auserwählte einen Weg finden, uns alle zu vernichten, Atlantider wie Engländer.«
    Max hielt es für unwahrscheinlich, dass eine einzelne Person die Zerstörung einer modernen Zivilisation wie der Großbritanniens herbeiführen könnte. Andererseits hatte diese eine Person es aber geschafft, fünf der hochrangigsten und hochdekoriertesten Offiziere des Landes zu ermorden. Max wäre

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