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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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Teil des Zimmers ging. Eine kleine Kommode stand in einer Ecke, darauf eine Waschschüssel und ein Wasserkrug, und im unteren Teil der Kommode befanden sich zwei Schubladen. Als Max die Kommode berührte, wackelte sie. Er bewegte sie ein paarmal, bis er schließlich feststellte, dass das rechte Vorderbein kürzer war als die anderen Beine. Er trat einen Schritt zurück, um sich vor die Kommode zu knien, und dabei entstand ein hohles Geräusch unter einem seiner Füße. Max hielt inne, trat noch einmal auf dieselbe Stelle des Bodens und hörte wieder das Geräusch. Mit dem Fuß klopfte er den Dielenboden neben der Kommode ab. Ja, hier klang das Geräusch dumpfer.
    Max kniete sich hin und klopfte die Dielen mit seinen Fingerknöcheln ab. Ja, da war ein deutlicher Unterschied zwischen dem Geräusch der einen Diele und dem der anderen, die sie umgaben. Er fuhr mit den Fingern über den Rand des Bretts, bis er eine Ritze fand, in die er seinen Fingernagel schieben konnte; dort setzte er an und zog die Diele mit dem Finger in die Höhe.
    Viel Platz war nicht darunter, aber die ausgehöhlte Stelle war groß genug, um eine Zigarrenkiste zu verstecken. Max zog sie heraus und fand darin ein Bündel Briefe, die alle an Phinneas adressiert waren. Schnell blätterte er sie durch und bemerkte, dass alle dieselbe Schrift aufwiesen und in Griechisch verfasst waren, aber auf keinem der Umschläge ein Absender zu finden war. Er steckte die Briefe in seine Tasche, in der sich bereits die Bänder befanden.
    Als Max die leere Zigarrenkiste wieder in die Vertiefung unter dem Dielenbrett legte, passte sie merkwürdigerweise nicht mehr hinein. Er schob die Hand unter die lose Diele und tastete das Holz ab. Seine Finger berührten etwas Glattes, Weiches, und mit beträchtlicher Mühe gelang es ihm, den Gegenstand herauszuholen. Es war ein dickes, ledergebundenes Buch, geschrieben in einer Sprache, die er nicht kannte.
    Er verstaute auch das Buch in seiner Tasche und legte die lose Diele an ihren Platz zurück. Dann untersuchte er den Inhalt der beiden Kommodenschubladen, fand aber nichts Interessantes.
    Mit seinen Funden in der Tasche ging er zu Sabine hinunter. Sofort fragte sie ihn, ob er etwas gefunden hatte.
    »Einige alte Briefe.«
    »Keine aus jüngster Zeit?«, fragte sie.
    »Ich habe nicht alle durchgesehen, aber ich glaube nicht. Sie scheinen jedoch alle von derselben Person zu sein. Phinneas hatte sie unter einem losen Dielenbrett versteckt.«
    Es war schon lange dunkel draußen. Sabine gähnte, versuchte es aber diskret hinter ihrem Handrücken zu verbergen. Ihr Haar hatte sich aus der Spange im Nacken gelöst, und weiche Locken umrahmten ihr Gesicht.
    »Oben in der Kommode habe ich saubere Bettwäsche gefunden«, bemerkte Max.
    Wieder gähnte sie, und dann schenkte sie ihm ein Lächeln. »Schlafen klingt himmlisch, aber ich weiß nicht, ob ich wirklich dazu in der Lage wäre.«
    »Ich habe übrigens auch ein Buch gefunden«, sagte er. »In einer Sprache, die ich nicht kenne.«
    »Ein Buch? Das könnte genau das sein, was ich brauche.« Sie kam zu Max, und er zog es aus der Tasche und reichte es ihr. Ehrfürchtig strich sie mit der Hand über den abgegriffenen Ledereinband. »Das ist es. Das Buch des Sehers.«
    »Des Sehers?«
    »Die drei Wächter sind der Weise, der Seher und der Heiler, und jeder von ihnen verfolgt ein einzigartiges Bestreben. Der Seher war der Prophet, und in diesem Buch wurden all seine Träume, Visionen und Vorhersagen festgehalten. Nicht nur die von Phinneas, sondern auch von allen, die ihm vorangegangen sind.«
    »Vielleicht finden wir darin ja etwas mehr über die Prophezeiung auf der Karte«, meinte Max.
    »Nur wenn Phinneas in letzter Zeit Visionen dazu hatte. Denn dies ist das Buch, von dem ich dir erzählt habe, das früher einmal die Prophezeiung enthalten hatte, bevor diese Seiten daraus gestohlen wurden.«
    »Dann können wir nur hoffen, dass Phinneas ein paar gute Träume hatte in letzter Zeit«, sagte Max und beugte sich über ihre Schulter. »Vielleicht müssen wir einen Übersetzer suchen, obwohl ich nicht weiß, wo, weil ich nicht einmal die Sprache erkenne. Sie sieht ein bisschen aus wie Griechisch, aber die Schriftzeichen sind anders.«
    Sabine lächelte. »Es ist Atlantidisch.«
    »Und du kannst es lesen?«
    »Selbstverständlich.«
    Er sah sich in der Küche um. »Hast du hier unten etwas gefunden?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    »Du hast einen langen Tag gehabt und

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