Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
scharrend über den Fußboden geschoben. Max hielt die Schranktür fest. Leise und mit größter Vorsicht schob er den inneren Riegel vor und hoffte, dass er ihn wieder würde öffnen können und sie nicht hier drinnen festsaßen, bis die Besitzer kamen, ihre Kleider abzuholen.
    Jemand zog an der Tür, und sie klapperte in ihrem Rahmen. »Sie ist verschlossen«, sagte einer der Männer.
    »In diesem Waggon sind sie nicht«, meinte ein anderer. »Gehen wir zum nächsten.«
    Die Außentür des Waggons wurde geöffnet und wieder geschlossen. Obwohl Max nicht glaubte, dass die Männer schlau genug waren, um ihnen eine Falle zu stellen, wollte er diese Möglichkeit doch nicht ganz ausschließen.
    »Alles in Ordnung?«, flüsterte er Sabine ins Ohr.
    Sie nickte. »Es ist nur heiß hier drinnen«, raunte sie.
    Die Luft war stickig, das ließ sich nicht bestreiten. »Nur noch ein paar Minuten.«
    »Und dann?«, fragte sie.
    »Ich werde mir etwas einfallen lassen.«
    Max wusste nicht, wie lange sie sich in dem Schrank versteckten. Sabines Atemzüge kamen kurz und flach, und der Sauerstoffmangel machte auch Max zu schaffen. Schließlich zog er an dem Riegel, um den Schrank zu öffnen, aber das verdammte Ding rührte sich nicht von der Stelle.
    »Was ist?«, fragte Sabine.
    »Der Riegel klemmt.«
    »Sind wir jetzt hier drinnen eingesperrt? Für weiß Gott wie viele Stunden noch?«, fragte sie.
    »Ich kriege ihn schon irgendwie auf.«
    »Stimmt, du hast ja ein Talent zum Schlösserknacken, richtig?«, bemerkte sie.
    Er hätte schwören können, dass Belustigung in ihrer Stimme lag. »Ich hatte hin und wieder Gelegenheit, ein Schloss ohne einen Schlüssel zu öffnen.« Er nahm ein Geldstück aus seiner Tasche und versuchte, den Riegel damit zu lockern. Es erforderte einige Mühe, aber irgendwann gelang es ihm, das verflixte Ding wieder zurückzuziehen.
    Langsam öffnete er eine der beiden Türen. Sofort strömte kühlere Luft herein, und Max atmete tief durch. Als er vorsichtig um die Tür herumspähte, war keiner der Männer mehr zu sehen.
    »Ich glaube, wir sind sicher. Vorläufig.« Nachdem er Sabine aus dem Schrank geholfen hatte, verließen sie den Gepäckwagen durch die Tür, durch die sie gekommen waren, und gingen durch den Speisewagen und die anderen Waggons zurück zu ihrem eigenen Waggon.
    »Hier können wir nicht bleiben«, sagte Sabine. »Wir haben noch einige Stunden Fahrt vor uns.«
    »Komm mit.« Durch die Tür auf der anderen Seite verließen sie ihren Waggon und wechselten in den davor. Es war ein Wagen mit zwölf Abteilen und einem, das ein Schlafwagenabteil zu sein schien. Max klopfte an die Wand neben der von Vorhängen verhüllten Kabine. Der Vorhang bewegte sich, und ein junger Mann trat auf den Gang.
    »Was gibt’s?«, fragte er. Ein anderer, ein paar Jahre jüngerer Bursche, sprang von dem oberen Bett herab.
    »Der Wagen vor diesem ist leer; ich habe den ganzen Waggon bezahlt«, sagte Max. »Meine Begleiterin fühlt sich nicht wohl und würde sich gerne hinlegen.« Er zog zwei Geldscheine aus seiner Rocktasche. »Könnten wir mit Ihnen tauschen? Natürlich entschädige ich Sie für Ihre Unannehmlichkeiten.«
    Der ältere Junge lächelte und drehte sich fragend zu seinem Bruder um. Beide nickten, der Junge griff nach den Scheinen in Max' Hand, und sie nahmen ihre Sachen und verschwanden ohne ein weiteres Wort aus dem Abteil.
    Max hielt Sabine den Vorhang auf und zog ihn wieder zu, sowie sie sich in das Schlafwagenabteil zurückgezogen hatten.
    »Glaubst du, wir sind hier drinnen sicher?«, fragte sie und setzte sich auf den Rand eines der unteren Etagenbetten. Sie musste sich ein wenig vorbeugen, um sich nicht den Kopf an dem darüber zu stoßen.
    »Es sind noch mehr Leute in diesem Waggon«, sagte Max. »Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie uns hier suchen werden.« Er war zwar nicht ganz sicher, dass das zutraf, aber er wollte Sabine etwas von ihrer Besorgnis nehmen.
    »Sie müssen mir gefolgt sein«, sagte sie. Plötzlich riss sie entsetzt die Augen auf. »Meine Tanten! Was, wenn wieder Einbrecher in den Laden eingedrungen sind? Ich weiß, dass meine Tanten nachts bei dir zu Hause sicher sind, aber tagsüber? Daran hatte ich nicht einmal gedacht ...« Sie verstummte und ließ den Kopf in die Hände sinken.
    Max setzte sich neben sie. »Ich habe ein paar Freunde gebeten, sie zu beschützen, solange wir unterwegs sind«, sagte er. »Deine Tanten werden sicher sein.«
    Sie sah ihn an. »Ich weiß

Weitere Kostenlose Bücher