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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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Max drehte sich um und wollte sehen, ob der Mann ihnen folgte, aber er war nirgendwo zu sehen. Vielleicht war Max' letzter Hieb hart genug gewesen, ihn außer Gefecht zu setzen. Andererseits könnte er aber auch zur Vorderseite des Hauses gegangen sein, um sein Pferd oder seine Kutsche zu holen.
    Um kein Risiko einzugehen, rannten sie weiter.
    Der verdammte Mistkerl hatte ihm fast eine Rippe gebrochen! Spencer schüttelte den Kopf, während er sich mühsam aufrichtete. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Hintertür, um den Mann zu sehen, der in den Wald rannte. Und bei ihm war eine Frau. Für einen flüchtigen Moment hätte er schwören können, dass es Maxwell Barrett war.
    Spencer lief zurück ins Haus, zur Vordertür wieder hinaus und sprang auf sein Pferd, um den Flüchtenden nachzujagen.
    Wahrscheinlich war das Buch des Sehers, sollte es hier im Haus gewesen sein, inzwischen mit ihnen verschwunden. Die Hufe seines Pferds warfen Erde hinter ihm auf, als er auf den Wald zugaloppierte. Der Mann und die Frau waren zu Fuß, sie konnten ihm also unmöglich entkommen. Als er sie eine halbe Stunde später jedoch noch immer nicht gefunden hatte, begann Spencer etwas anderes zu befürchten. Vielleicht hatten sie Pferde in der Nähe gehabt. Oder sie kannten Verstecke in diesem finsteren Wald.
    Spencer zügelte sein Pferd zu einem leichten Trab und versuchte, auf die Geräusche um sich herum zu achten. Aber die beiden waren nicht mehr da.
    Falls es wirklich der Marquess gewesen war, den er gesehen hatte, würde Spencer einen Weg finden müssen, an das Buch heranzukommen. Er hatte bereits alle nötigen Informationen, um die Prophezeiung zu erfüllen, aber er wollte nicht riskieren, dass der letzte noch lebende Wächter das Buch in die Hände bekam und womöglich einen Weg fand, ihn noch aufzuhalten.
    Nachdem sie die Nacht in einer feuchten Höhle verbracht hatten, auf die sie im Wald gestoßen waren, machten Max und Sabine sich auf den Weg zum Bahnhof. Max war es gelungen, ihnen von einer Wäscheleine etwas zum Anziehen zu stehlen, aber sie waren noch immer schmutzig und erschöpft. Für die Rückfahrt nach London machte er sich diesmal nicht die Mühe, einen ganzen Waggon allein für sie zu buchen. Die Ungestörtheit war angenehm, aber wenn man verfolgt wurde, war es doch besser, mit der Menge zu verschmelzen. Und so saßen sie einander nun im Speisewagen gegenüber und nahmen eine warme Mahlzeit ein. Sie hatten auch schon begonnen, die Briefe durchzusehen, die sie in Phinneas' Cottage gefunden hatten und die, wie sich herausstellte, fast alle von Sabines Tante Agnes waren.
    »Es kommt mir immer noch wie eine Verletzung ihrer Privatsphäre vor«, sagte Sabine.
    »Wir können sie ihr zurückgeben, sobald wir wieder in London sind. Zuerst sollten wir jedoch sehen, ob wir nicht einen wichtigen Hinweis darin finden«, meinte Max.
    »Die Briefe wären nützlicher, wenn wir die Antworten darauf hätten.« Sabine trank einen Schluck Tee und blickte aus dem Fenster.
    Max las halblaut vor: »› Ich habe heute an dich gedacht, als wir Brot backten. Lydia probierte ein neues Rezept aus, zu dem Zimt gehört, und ich weiß ja, wie sehr du seinen Duft liebst. Das ganze Haus roch danach, und für einen Moment war es fast so, als wärst du da und hieltest mich in deinen Armen. Ich werde nicht davon sprechen, wie sehr ich wünschte, dass die Dinge anders lägen; wir wissen beide, dass es nicht sein kann. Aber du bist in jedem meiner Atemzüge, in jedem Schlagen meines Herzens. In Liebe, Agnes. ‹«
    Max sah schweigend zu, wie Sabine sich ein paar Tränen abtupfte. Sie schwieg jedoch und blickte weiter aus dem Fenster auf die an ihnen vorbeiziehende Landschaft.
    »Sie waren ein Paar«, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das habe ich nicht gewusst.«
    »Warum konnten sie nicht zusammen sein?«, fragte Max.
    »Unserer Gebräuche wegen. Die drei Wächter stehen für drei verschiedene Volksgruppen, die in etwa Stämmen vergleichbar sind.« Endlich wandte sie sich Max zu und sah ihn an. »Phinneas stammt von der Linie der Seher ab, während Agnes von der Linie der Heiler ist. Sie vermischen sich untereinander nicht. Das gibt es einfach nicht. Und Phinneas war ein Wächter. Eine Verbindung zwischen ihnen war also nicht erlaubt.«
    »Ist Agnes der dritte Wächter?«, fragte Max.
    Sabine kaute an ihre Unterlippe, dann holte sie tief Atem. »Nein, das ist sie nicht. Ich bin es.«
    »Du?«, fragte er.
    Sie blickte sich im Speisewagen um,

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