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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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er ja nur hineinzuschlüpfen und es wegzunehmen brauchen, ohne das Mädchen aufzuwecken. Nein, der junge Sutherland steckt wahrscheinlich in irgendeiner Geschichte, von der seine Mutter nichts wissen soll — aber sind die jungen Leute nicht alle so? Und er hat bestimmt nichts mit dem Verschwinden seiner Schwester zu tun! Er war ja überhaupt nicht bei der Jagd dabei; zudem konnte jeder sehen, wie ihn die Sache erschüttert hat.«
    »Bestand vielleicht die Möglichkeit, ihn zu erpressen? Daß jemand seine Schwester entführte, um zu Geld zu kommen? Oder vielleicht um ihm den Mund zu stopfen wegen des Mordes?«
    »Kaum möglich. Übrigens, wer sollte das sein? Es gibt keine geheimnisvollen Fremden hier, und nichts deutet darauf hin, daß hier eine Verbrecherbande ihr Unwesen treibt.«
    »Was für Leute hat das Mädchen denn in Honolulu getroffen?«
    »Lieber Himmel, ganz gewöhnliche Leute, wie ihre Mutter sagt. Sie hat nette Tage dort verlebt, aber sie ist absolut nicht der Typ, der über die Stränge schlägt. Sie scheint meistens mit einem jungen Mann aus der Werbebranche zusammen gewesen zu sein, Bruce Ellis mit Namen. Er hat ihr eine Brosche geschenkt, so ein billiges Ding, in Art einer Hibiskus-Blüte. Als sie wieder daheim war, stiftete das Mädchen die Brosche zur Verlosung bei einem Schulbasar. Ihre Mutter meint, sie hätte sich geärgert, weil der junge Mann nicht zum Flughafen gekommen war, um sich von ihr zu verabschieden. Oder sie mochte die Brosche einfach nicht mehr. Sie ist sehr impulsiv. Jedenfalls legte sie sie zu den Schmucksachen an dem Stand, an dem ihre Mutter bediente. Dann kam es zu Unstimmigkeiten, wie Mrs. Sutherland sagt, weil Vida Cox das Ding kaufte und das dem Mädchen nicht paßte.«
    »Warum nicht? Es war doch für den Verkauf gedacht?«
    »Ach, das sind so Mädchenschrullen. Mrs. Cox hatte einen ziemlich schlechten Ruf. Anscheinend bereute sie, daß sie die Brosche so großzügig hingegeben hatte, und versuchte, sie zurückzukaufen. Das wollte die Cox aber nicht und zog damit ab.«
    »Wo ist das Ding denn jetzt? Hat der Mann von Mrs. Cox es Mrs. Sutherland zurückgebracht?«
    Wright runzelte die Stirn und klopfte mit seinem Bleistift auf das Blatt Papier, das vor ihm auf dem Eßtisch lag. »Das weiß ich nicht. Wir sollten das im Auge behalten; aber bis jetzt sind wir noch nicht darauf gestoßen. Angesteckt hatte sie die Brosche jedenfalls nicht, als sie ermordet wurde. Zwar hatte sie noch das Kleid an, das sie bei dem Basar trug, aber es steckte keine Brosche dran. Ich muß mal nachfragen. Ich denke, daß sie sie abgelegt hat. Wahrscheinlich steckt sie irgendwo zwischen ihren Sachen. Oh, da kommt ja Clara mit unserem Essen. Clara, hast du die Brosche gesehen, die Mrs. Cox auf dem Basar gekauft hatte?«
    Clara schüttelte den Kopf. Sie war nicht im Hotel gewesen, als Mrs. Cox nach Hause gekommen war. Sie hatte an dem Nachmittag frei gehabt und war selbst auf dem Basar gewesen.
    »Und hast du vielleicht das Gespräch gehört, das Miss Sutherland und Mrs. Cox über die Brosche geführt haben?«
    »Ja, das habe ich. Miss Sutherland hat mir sehr leid getan. Mrs. Cox war richtig unverschämt zu ihr. Ich verstand eigentlich gar nicht, daß sie so ruhig blieb.«
    »Und trug Mrs. Cox die Brosche, als sie wegging?«
    »Ja. Sie steckte sie vorn in ihr Kleid, so, als ob sie Miss Sutherland damit ärgern wollte. Und als sie aus der Tür ging, guckte sie noch einmal zurück und lachte.«
    »Clara, du hast doch mit ihrem Mann die Sachen von Mrs. Cox durchgesehen. Hast du da die Brosche gesehen?«
    Das Mädchen schaute überrascht auf und sagte betroffen: »Nein, Sir, wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann habe ich nichts gesehen. Das ist wirklich sonderbar. Wenn Sie wünschen, kann ich ja noch mal nachschauen. Aber ich glaube nicht, daß sie bei den Schmucksachen ist. Vielleicht hat sie sie an jenem Abend noch in dem Gasthaus weggegeben. So war sie ja. Wenn sie ihren Willen durchgesetzt hatte, war es gut. Und sie war auch freigebig, wenn sie gerade in Stimmung war.« Clara kamen die Tränen.
    »Schönen Dank, Clara. Ich will dich nicht länger aufhalten. Mr. Middleton wird heute abend auch hierbleiben. Kannst du für ihn ebenfalls eine Mahlzeit richten?«
    »Ja, wenn es ihm nicht zu einfach ist. Ich werde etwas herrichten.«
    Sie ging, und die beiden Männer sahen ihr sinnend nach.
    »Nettes Mädchen«, meinte Wright. »So gefällig und freundlich! Ich glaube, sie ist die einzige, die traurig ist,

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