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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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blöden Lügen! Und wir können sie nicht widerlegen. Nicht, daß ich denke, er wäre nach dem Mord dort gewesen. Aber was zum Teufel wollte er? Das muß ich doch rauskriegen! Sergeant, ich habe Hauptmann Hillford gebeten, heute morgen vorbeizukommen, für den Fall, daß er sich noch an Einzelheiten bei der Jagd erinnern kann. Nach allem, was wir jetzt wissen, war er ja der letzte, der das Mädchen gesehen hat.«
    Jim hatte den Hauptmann schon getroffen; denn der hatte drauf bestanden, an der Suche teilzunehmen. Er hatte erklärt, daß er sich wieder etwas erholt hätte und die paar Beulen ihm nichts ausmachten. An diesem Morgen sah er entschieden besser aus. Aber als Wright ihn fragte, ob er irgendeine Erklärung für das, was vorgefallen war, habe, schüttelte er traurig den Kopf. »Wenn ich nur bei ihr gewesen wäre! Der verdammte Gaul! Er war ja durchgegangen. Ich hatte keine Ahnung, ob sie hinter mir war.«
    Jim und Hillford verstanden sich gut. In den kurzen Ruhepausen, die sie sich bei ihrer Suche gönnten, hatte Jim ihn allerlei über sein Leben in Argentinien ausgefragt, sich nach den Verhältnissen auf den dortigen Farmen und nach den berühmten Rassepferden erkundigt, die es dort gab. Der Hauptmann hatte seinerseits gezeigt, daß er über die Pferde Neuseelands Bescheid wußte, und hatte damit Jims Herz gewonnen.
    »Haben Sie denn an Vieh bekommen, was Sie wollten?« fragte Jim, während Wright seine Notizen flüchtig überprüfte.
    Der Hauptmann gab ihm zu verstehen, daß er mit einigen günstigen Geschäften noch nicht ganz zum Abschluß gekommen war.
    »Ich sollte mich mehr um meine Angelegenheiten kümmern; aber diese Sache hier hat mich ganz aus dem Konzept gebracht. Ich habe den Leuten telefonisch mitgeteilt, daß ich festgehalten werde. Ich kann von hier nicht weg, ehe die Angelegenheit nicht geklärt ist und ehe vor allem nicht das Mädchen wiederaufgetaucht ist — oder wir die Schufte gefunden haben, die sie entführt haben.«
    »Sind Sie der Meinung, sie ist entführt worden?«
    Der Hauptmann zuckte müde die Schultern. »Wer weiß es? Das muß die Polizei entscheiden. Es kommt einem ja sehr unwahrscheinlich vor — wozu ein Mädchen entführen, bei dem nichts zu holen ist? Wir sind nicht in Chicago. Und doch, es regt mich mächtig auf. Ich will jedenfalls dableiben und versuchen zu helfen.«
    Aber er wußte nichts Neues, was er nicht schon gesagt hätte. Er war auf der Jagd eine ganze Weile neben Miss Sutherland geritten — eine Weile war sie auch mit Bill Reynolds und anderen Jagdteilnehmern zusammen gewesen und zuletzt war er wieder bei ihr, als sein Pferd plötzlich scheute und durchging.
    So nebenbei fragte Jim: »Und dabei sind Sie selber so scheußlich hochgeschleudert worden?«
    »Ja, es war mein eigener Fehler. Erst eine Hecke, dann ein tiefer Graben. Es war ein verflucht schwerer Sturz.«
    Nachdenklich sagte Jim: »Ja, man hat mir die Stelle gezeigt. Ein Glück, daß weder das Pferd noch Sie verletzt wurden.«
    Der Hauptmann zuckte die Achseln. »Ich bin schon ein bißchen geritten, wie Sie sehen, und habe eine Ahnung vom Fallen. Ich muß aber gestehen, daß ich wohl ein paar Augenblicke ohnmächtig war. Deshalb habe ich ja auch das Pferd erst so spät heimgebracht. Ich hatte viel Zeit verloren.«
    »Ja, es war ja schon ganz schön dunkel, als die Suche begann«, meinte der Inspektor. »Aber dafür können Sie ja nichts. Danke, daß Sie überhaupt gekommen sind. Es ist nicht Ihre Schuld, daß Sie uns nicht besser helfen können. Es ist eine höchst undurchsichtige Geschichte.«
    Hillford meinte, es sei schon mehr ein Kreuzworträtselraten, verabschiedete sich dann und ging weg.
    Jim streckte seine Glieder und ging zum Fenster hinüber. »Für heute ist Schluß. Sehen Sie bloß den Nebel an! Vor einer halben Stunde schien noch die Sonne.«
    Wright guckte kurz hinaus. »Ja, man hat mir gesagt, daß diese Nebel hier wie ein Vorhang niedergehen. Das mußte ja auch noch kommen. Übrigens, Hillford scheint sich mit Ihrer Schwiegermutter angefreundet zu haben.«
    Jim grinste. »Ja, ziemlich. Sie war ganz entzückt von dem lieben Hauptmann, als ich sie gestern besuchte. Ich denke, es wird wohl bald ein Buch auf argentinisch geben.«
    »Nur das Lokalkolorit von hier hat sie noch nicht richtig weg. Ist sie bei Nicol gewesen?«
    »Nein, sie wartet darauf, daß ich sie hinbringe; aber ich hoffe stark, daß der galante Hauptmann sich ihr anbietet. Wenn nicht, werde ich es morgen machen. Wie ich

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