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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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meinte Bill: »Recht so. Wir fahren den Hügel hinauf, wo das dicke Gestrüpp ist. Da gibt’s eine kleine Anhöhe, von wo aus wir einen guten Überblick haben. Reit du die Straße entlang, wenn du Lust hast, mach Maus an der Hecke fest und komm dann rüber.«
    Obwohl Maus sich anstrengte, war Jim und Bills Tempo doch zu schnell, und die beiden Männer waren schon wieder auf dem Rückweg, als er sie traf. Sie sahen ernst aus, und Jerry hörte Bill sagen: »Ja, das ist wirklich seltsam.« Dann erblickten sie ihn, und Bill rief ihm zu: »Na, was ist? Ich glaube, wir sollten zurückfahren und den Inspektor rufen. Es gibt zwar nichts Besonderes, aber...«
    Jerry verzog das Gesicht. Er hatte darauf gehofft, daß Mr. Middleton mit ihm käme, und sagte: »Aber der Nebel steigt jetzt hoch. Könnten Sie nicht noch einen Blick auf die Straße werfen? Vielleicht...«
    Bill schüttelte den Kopf. Er schien es plötzlich eilig zu haben, doch Jim sagte freundlich: »Ja, gehen Sie nur zurück, Bill. Jerry und ich werden hier noch etwas herumstreifen, und Sie kommen zu uns zurück, wenn Sie mit Wright gesprochen haben.«
    Bill nickte, und ohne ein weiteres Wort stieg er in seinen Wagen und fuhr davon. Jim, der noch immer sehr nachdenklich aussah, sagte: »Wir wollen uns die Straße noch mal ganz genau ansehen, obwohl ich fürchte...« Er sprach den Satz nicht zu Ende.
    Sie marschierten los, jeder auf einer Seite der grob geschotterten Straße. Als sie um die erste Ecke bogen, kam ihnen jemand entgegen, ein Mann, der sich beim Gehen niederbeugte und jeden Meter Straße genau absuchte. Jerry rief: »Hallo, Bruce!«, dann erinnerte er sich an seine gute Erziehung und stellte vor: »Mr. Middleton, das ist Bruce Ellis, den Beth in Honolulu kennengelernt hat und der ihr die Brosche geschenkt hat.«
    Die Männer kannten sich schon. Als Jerry sie nicht hören konnte, machten sie kein Hehl aus ihrer Meinung, daß das alles zwecklos wäre. Aber man könnte ja nicht einfach herumsitzen und nichts tun. Außerdem sähe der Knabe zum Erbarmen aus, und die Suche würde ihn etwas ablenken.
    Jerry ritt langsam die Straße hinunter, seine Blicke klebten förmlich an der Straßenoberfläche. Die beiden Männer folgten ihm schweigend etwa eine Meile weit. Auf einmal hielt Jerry an und sprang von Maus. »Ich möchte lieber laufen. Dann sieht man besser. Mr. Middleton, wollen Sie mein Pony reiten? Es ist zwar klein, aber vielleicht ist es doch besser als die ewige Lauferei.«
    Jim war aufrichtig dankbar. Seine Füße taten ihm weh, und er hatte überhaupt gern ein Pferd unter sich. Das sagte er auch, fügte aber, an Bruce gewandt, hinzu: »Und Sie? Würden Sie vielleicht gern reiten?«
    Bruce lehnte nachdrücklich ab. »Nicht um alles in der Welt. Ich bin absolut kein Reiter, sondern laufe lieber. Sie nehmen das Pony, und Jerry und ich gehen zu Fuß.«
    »Vielen Dank. Es ist ein gutes Pony, Jerry! Ich habe es schon immer bewundert. Eine Meile oder so würde ich es recht gern benutzen.«
    Eine Meile hatten sie hinter sich gebracht und eine zweite, und Jerrys Erwartungen sanken immer tiefer. Keiner seiner Gefährten hatte das Herz, zu sagen, was er dachte: daß jede weitere Suche zwecklos sei, eine Vergeudung von Kraft und Zeit. Jims Gedanken waren bei Bill und bei dem, was er dem Inspektor sagen wollte. Er wäre gern dabei gewesen, wenn Wright untersuchen würde, was sie entdeckt hatten. Bill würde ihn mit Nachdruck auf das hinweisen, was er, Jim, ihm gezeigt hatte. Jetzt äußerte er nur betont heiter: »Donnerwetter, Jerry, du hast ein erstklassiges Pony! Mein Junge würde seine Seele dafür hergeben.«
    Einen Augenblick fühlte Jerry sich wohl. Jims Bemerkung schmeichelte ihm ungeheuer. Jim war Besitzer und Trainer von Rassepferden, und er lobte Maus, die Jerry so zärtlich liebte. Mit gespielter Gleichgültigkeit sagte er: »Ja, sie ist nicht übel. Aber ich werde wohl bald ein größeres Pferd bekommen, so eins wie Fidget.« Doch da unterbrach er sich plötzlich, denn ihm war der schreckliche Gedanke gekommen, daß Fidget wohl in seine Hände übergehen würde, wenn Beth nicht zurückkam. Er wollte Fidget nicht. Er konnte den Gedanken, sie zu reiten, einfach nicht ertragen, wenn Beth nicht mehr da wäre.
    Er marschierte weiter, die Augen fest auf die Straße gerichtet. Er hatte etwa zwanzig Schritte gemacht, als er plötzlich sagte: »Was ist das da drüben auf Ihrer Seite, Bruce?«
    »Ach, bloß ein Stückchen Papier.«
    »Es ist aber grünes

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