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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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suchen?«
    »Das hatte ich ja auch gehofft. Und Jim hat mich damit besonders gelockt, als ich meine Tochter nicht gern allein lassen wollte mit den Kindern. Aber Annabel ist ja so selbstlos! Sie sagte: >Mutter, wenn es deine Kunst verlangt, mußt du gehen! Jim hat gesagt, daß er einen hübschen kleinen verlotterten Platz finden würde, über den du schreiben kannst!< Einen hübschen, verlotterten kleinen Platz! Annabels Bezeichnungen sind oft höchst unzutreffend, aber sie hat ja auch nicht meine Gabe, mit Worten umzugehen.«
    »Nun, sie scheint aber eine sehr nette Person zu sein«, meinte der Hauptmann, der kaum noch zugehört hatte, da ihn eigene Sorgen beschäftigten.
    »Ja, als Mädchen war sie sehr begehrt. Ich muß sagen, daß ich ihre Wahl eigentlich nie verstanden habe. Jim Middleton ist bestimmt ein Ehrenmann, aber es ist doch nichts Besonderes an ihm. Und dann diese unglückselige Neigung zu Pferden und Verbrechen! Nach meiner Erfahrung geht das meistens Hand in Hand.«
    Der Gedanke an die Pferde, deren Bild er seit seiner Ankunft in Neuseeland so oft in Zeitungen gesehen hatte, die mit irgend etwas Hand in Hand gehen sollten, erheiterte den Hauptmann. Er sagte: »Er und der Inspektor scheinen ja dicke Freunde zu sein. Sie sind wohl zusammen zur Schule gegangen?«
    »O nein! Ich kann mir nicht vorstellen, daß einer von ihnen überhaupt in eine gute Schule gegangen ist. Nein, sie haben einander einfach durch diese gräßlichen Mordfälle kennengelernt, in denen der Inspektor ja zu schwelgen scheint.«
    »Na, schließlich, verehrte gnädige Frau, ist das sein Beruf!«
    »Ein höchst unschöner Beruf! Es ist doch sehr ärgerlich, daß er Jim so für sich einspannt, daß er nicht einmal Zeit findet, mich zu dieser Farm zu fahren.«
    Darauf blieb dem Hauptmann natürlich nichts anderes übrig, als anzubieten, er wolle die Fahrt übernehmen. Augusta nahm mit großer Dankbarkeit an. Sie liebte den Hauptmann und erklärte, als Jim an diesem Morgen bei ihr hereinschaute, daß Hillford für sie die Vervollkommnung aller Männlichkeit sei und daß er bestimmt den Helden in ihrem nächsten Roman abgeben würde. Jim hatte bloß gegrinst und genickt.
    »Er ist der richtige Typ des Jägers und Schützen! Ich bin sehr froh, daß er sich so nett um dich kümmert. Ich bin zur Zeit einfach zu beschäftigt. Diese Menschenräuberei ist eine schlimme Sache.«
    »Ihr geht es eben nicht richtig an! Das arme Mädchen. Ich fürchte, daß sie tot in irgendeiner dunklen Ecke liegt!«
    »Ja, ja«, pflichtete Jim eilig bei, denn er haßte die Gewohnheit seiner Schwiegermutter, den Tod an den Haaren herbeizuziehen. »Aber ich kann dir versichern, daß wir in die meisten dunklen Ecken hineingeleuchtet haben, wenigstens in diesem Bezirk.«
    Augusta war mit dem Hauptmann einer Meinung, daß eine Stunde in der scheußlichen kleinen Hütte für sie genug wäre. Glücklicherweise war sie Florrie Nicol am vorhergehenden Abend im Dorf begegnet. Sie hatte sie überschwenglich begrüßt und sich zur Überraschung der unansehnlichen kleinen Frau selbst für den nächsten Morgen in ihr Häuschen eingeladen. Florrie war zunächst ganz überwältigt von dem Gedanken, daß sie sich mit jemandem, der so gut angezogen war, unterhalten sollte, aber sie willigte wohl oder übel ein. »Aber was Sie bei uns sehen wollen«, hatte sie gemeint, »weiß ich wirklich nicht. Nur Jakob und ich und die Katze, das ist alles, was da ist, seit der Hund tot ist. Mr. Reynolds will uns ja einen jungen Hund geben, aber bis jetzt ist er noch nicht dagewesen. Es gibt also gar nichts zu sehen.«
    Augusta versicherte ihr gnädig, daß es Florrie selbst und ihr Mann und ihr Heim seien, die sie interessierten, und nicht die Tiere, was Florrie nur mit sprachlosem Staunen beantworten konnte. Später fragte sie allerdings die Frau des Ladeninhabers, ob die Dame vielleicht ein bißchen verdreht sei. Mrs. Watkins beruhigte sie jedoch. Sie glaube, daß sie ganz harmlos sei, nur manche Leute meinten, daß sie Bücher schriebe.
    »Aber weshalb will sie denn unser Haus sehen?« fragte Florrie verständnislos.
    Mrs. Watkins versagte es sich zuzugeben, daß sie sich auch nicht vorstellen könne, weshalb jemand durchaus in diese dreckige Hütte kommen wolle. Sie erwiderte lediglich, daß Mrs. Wharton vielleicht nach Motiven für ein neues Buch suche oder vielleicht wissen wolle, wieviel Räume sie hätten, oder auch, was sie etwa für den elektrischen Strom bezahlten.
    Das genügte

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