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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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einer die Brosche finden, wenn er nichts hat als das hier?«
    Dann eine zweite Stimme, noch schriller, aber ebenso gefährlich: »Das ist jetzt deine allerletzte Chance. Wenn du mit uns spielst, wenn du uns jetzt ebenso an der Nase herumführst wie letzte Nacht, dann gnade dir Gott, wenn der Boss kommt. Vida Cox hat er jedenfalls nicht helfen können!« Das genügte: Wright machte den anderen ein Zeichen und riß die Tür auf, und die Männer stürzten in den Raum.
    Die Überraschung war so vollkommen, daß sich die beiden, die sich drohend über das Mädchen gebeugt hatten, im ersten Augenblick gar nicht von der Stelle rührten. Sie wandten sich nur um und starrten ihnen mit offenem Mund entgegen. Dann stürzte der Größere mit einem Wutgebrüll zur Tür und stieß Wright wie ein wütender Stier zur Seite. Im selben Augenblick sprang sein Gefährte Bob Green an und kratzte und hieb wie verrückt auf ihn ein.
    In ein paar Minuten war alles vorüber. Das Mißverhältnis zwischen den beiden Parteien war zu groß. Die beiden Männer wurden überwältigt und mit Handschellen gefesselt. Und Bill? Der hätte sich bestimmt in die Schlägerei eingemischt! Aber nachdem die beiden Männer gefesselt waren, verlor der ganze Vorfall für ihn jegliches Interesse; er wandte allen den Rücken, ging auf das Mädchen zu, das er ganz zart in seine Arme schloß, und sagte: »Beth, alles ist in Ordnung. Du bist in Sicherheit, Liebling! Niemand kann dir noch etwas zuleide tun!«
    Zwei Tage lang hatte Beth sich vorgestellt, daß Bill bestimmt gleich wieder anfangen würde zu schimpfen. Seine liebevollen Worte überraschten sie völlig, und es tat ihr so namenlos wohl, wie er seine Arme um sie gelegt hatte, daß sie kein Wort herausbrachte. Sie konnte nur ihr Gesicht an seiner Schulter bergen und sich erschüttert und hilflos an ihn klammern.
    Die anderen waren mit ihren Gefangenen beschäftigt. Sie warfen wohl einen Blick auf das Paar, schauten dann aber verständnisvoll beiseite. Es gab auch genug Krach und Verwirrung, denn die Gefangenen wehrten sich aufs heftigste. Sie erzählten eine tolle Geschichte, wie sie das Mädchen gefunden hätten, das nach einem Sturz vom Pferd herumgewandert sei, und wie sie sie hierhergebracht hätten, um herauszukriegen, wer sie war. »Schlimm, wie sie aussah! Sie hatte ganz den Kopf verloren und redete unverständlich drauflos. Sie können sich nicht vorstellen, was mit ihr los war!«
    Wright erwiderte nur: »Genug jetzt! Heben Sie sich das auf, bis wir auf der Polizeistation sind. Mr. Reynolds, wir überlassen es Ihnen, sich um Miss Sutherland zu kümmern. Diese beiden Männer werden wir im Polizeiwagen mitnehmen. Ehe wir diesen Platz verlassen, werden wir ihn noch gründlich durchsuchen. Sie brauchen sich aber nicht daran zu beteiligen.«
    Bill saß neben Beth auf dem unmöglichen Bett und hielt sie fest an sich gepreßt. Endlich ließ ihr Zittern nach, und mit fast normaler Stimme sagte sie: »O Liebling, ich dachte, du kämst überhaupt nicht mehr! Es ist furchtbar hier, und ich habe zwei volle Nächte hier zugebracht! Du hättest wirklich ein bißchen schneller kommen können!«
    Bill lächelte. Gott sei Dank — Beth war wieder die alte. Er brauchte keine Angst zu haben, daß sie gänzlich zusammengebrochen war. Er antwortete im gleichen Stil, indem er ungeheure Entrüstung vortäuschte: »Das hab’ ich gern! Du rennst auf der Jagd davon und gerätst in eine Schweinerei, an der du ganz und gar selbst schuld bist, und dann lädst du es auf mich ab! Du bist ein großes Ekel und hast uns echte Schwierigkeiten bereitet. Es ist höchste Zeit, daß du wieder zu deiner Mutter kommst! Vielleicht kann sie noch ein bißchen auf dich aufpassen, bis ich dich für immer übernehme!«
    Beth saß jetzt kerzengerade und strahlte ihn an. »Wenn du meinst, daß das ein Heiratsantrag sein soll... Na, ich habe noch nie so etwas Schreckliches gehört... So hätte Hauptmann Hillford nie zu mir gesprochen! Ist ja kein Wunder, daß ich lieber mit ihm reite als mit dir! Und nun sag, was ist mit Fidget? Ist sie nach Hause gekommen?«
    Beleidigt antwortete Bill: »Der verdammte Hauptmann Hillford! Und auch die verwünschte Fidget! Natürlich ist sie nach Hause gekommen, und was den Hauptmann betrifft... Bitte versuche bloß nicht, so aus dem Zimmer rauszukommen! Du bist ja noch ganz wacklig auf den Füßen!«
    Das war nur zu wahr. Beth hatte versucht, sich würdevoll zu erheben, aber ihre Knie gaben nach, und ihr Kopf fing

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