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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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einem unfassbar zärtlichen Kuss auf ihre Schläfe. »Ich konnte es mir nie vorstellen, weißt du?«
    Lydia konnte kaum sprechen. »Was?«
    »Das hier.«
Seine Hand glitt über ihren Hals, seine Lippen wanderten über ihre Wange. Dann gab er sie frei und trat einen Schritt zurück.
    Er lächelte – wunderschön, verwegen, zärtlich – und ging hinaus.
    Oh, lieber Gott im Himmel,
dachte Lydia, als Licht in silbernen und goldenen Wellen sie durchflutete. Würde er sie doch für immer und ewig so anlächeln!
    Und in dieser Sekunde wurde ihr bewusst, was seine Gegenwart in ihr auslöste. Plötzlich konnte sie die sanften Wellen unter ihrem Herzen benennen, die Leichtigkeit, die diese uralte, verhärtete Spannung in ihr lockerte.
    Jung.
Alexander machte, dass sie sich wieder jung fühlte.
    Nein, das stimmte nicht ganz. Er machte, dass sie sich überhaupt zum ersten Mal jung fühlte. Zum ersten Mal in ihrem ganzen Leben.

15
    Als Lydia zum Abendessen nach unten kam, überschlugen sich Lord Castleford und Sebastian Hall beinahe. Einer wollte schneller sein als der andere, um ihr hastig und mit beschämter Miene seine Entschuldigungen vorzutragen.
    »Tut mir schrecklich leid, Miss Kellaway … war ganz und gar nicht böse gemeint … nur ein kleiner Spaß, Sie verstehen … ganz gewiss nicht meine Absicht, einen so entzückenden Gast zu kränken … bitten tausendmal um Verzeihung …«
    Lydia hätte der Entschuldigungskaskade liebend gerne Einhalt geboten, doch dann sah sie hinüber zu Talia, die die Szene mit verschränkten Armen genau beobachtete. Nachdem die beiden Männer ihre Zerknirschung wortreich kundgetan hatten, wandten sie sich zu ihr um. Als Talia zufrieden nickte, huschte ein Ausdruck von Erleichterung über ihre Gesichter.
    In einem Sessel neben dem Kamin saß der Earl und wohnte, ein mattes Lächeln auf den Lippen, der ganzen Prozedur bei.
    Castleford wandte sich wieder Lydia zu. »Wir hoffen wirklich, Sie sind nicht uns nicht gram, Miss Kellaway.«
    »Jemand, der töricht genug ist, auf einen Baumstamm zu klettern, der auf einen Fluss hinausragt …Nun, diese Person hat kein Recht, angesichts der Konsequenzen ihres Handelns irgendwem gram zu sein, Lord Castleford.«
    Er grinste und zwinkerte ihr mit seinen braunen Augen zu. »Und wissen Sie was? Ihr Fang stellte sich bei näherer Betrachtung als gar nicht
so
klein heraus.«
    »Unter dem Mikroskop«, ergänzte eine tiefe Stimme direkt hinter Lydia.
    Sie drehte sich um und funkelte Northwood wütend an. Er erwiderte den Blick mit einem Lächeln. Sie vergab ihm sofort.
    Er bot ihr seinen Arm. »Wollen wir?«
    Sie begaben sich ins Speisezimmer und widmeten sich einem ausgezeichneten Menü von Ochsenschwanzsuppe, Lammkoteletts in Tomatensoße, sautierten Kartoffeln und grünen Erbsen – den Fisch hatte die Hauskatze bekommen und genüsslich verspeist.
    Nach dem abschließenden Kaffee gab Sebastian ein paar Stücke am Klavier zum Besten, während die anderen Karten spielten oder sich unterhielten. Lydia fand sich am Feuer neben Lord Rushton wieder, dem sie auf seine Bitte hin ein Zahlenrätsel stellte, das sie erst kürzlich ersonnen hatte.
    Während er damit beschäftigt war, es zu lösen, stand Lydia auf und erforschte den Inhalt der Bücherregale. Dort stand auch ein Abakus. Sie streckte eine Hand aus, um den glänzenden Rahmen und die schimmernden Zählkügelchen zu berühren, zuckte aber beim Klang von Talias Stimme zurück.
    »Er ist ein Geschenk von Lord Castleford«, erklärte sie und trat zu Lydia. »Er brachte ihn vor einigen Jahren von einer Reise nach China mit. Sind Sie denn einmal mit Ihrem Vater dort gewesen?«
    »Oh nein.« Lydias Fingernägel bohrten sich in ihre Handflächen. »Ich hätte ihn liebend gern begleitet, aber da war Jane … nun ja, es wäre einfach nicht möglich gewesen. Obwohl ich die Vorstellung zu reisen immer geliebt habe.«
    Ein kleines Lächeln erschien auf Talias Gesicht. »Sie, Castleford, meine Brüder … selbst mein Vater ist früher gelegentlich gerne verreist.«
    Lydia schaute die jüngere Frau neugierig an. »Und Sie?«
    »Ich reise gerne, das schon, aber seit … nun ja, ich fürchte, aus mir ist in letzter Zeit eine kleine Stubenhockerin geworden. Leider.«
    Lydia, die deutlich spürte, dass Talia viele Dinge unausgesprochen ließ, fragte sich, ob sie dieses Gespräch fortsetzen sollte, doch Talia tätschelte lächelnd ihren Arm.
    »Ich bin froh, dass Sie mit uns hierhergekommen sind, Lydia«, sagte sie. »Es ist

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