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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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herumzureißen?
    »Entscheide dich, Lydia«, sagte Alexander leise.
    »Ich … ich entscheide mich für Jane«, sagte Lydia nach einer Ewigkeit und hob die Hand, als er etwas erwidern wollte. »Ich entscheide mich für Jane
und
für dich, Alexander. Ich wähle uns.«
    Alexander begann zu strahlen. Glück überschwemmte Lydia, floss in ihr Herz und füllte es, bis es überlief. Er packte sie und riss sie an sich.
    Ein spitzer Laut der Überraschung entfuhr ihr, als er bedenkenlos seine Lippen auf ihre presste, sie in Besitz nahm, sich ihr ganz ergab. Alle Anspannung verflog, als ihr Körper willenlos gegen seinen sank in einem Kuss, der niemals zu enden schien … bis ihnen plötzlich wieder einfiel, wo sie sich befanden.
    Alexander nahm Lydia bei den Schultern. Seine dunklen Augen erforschten mit einem Blick voller Liebe und Hoffnung ihr erhitztes Gesicht.
    »Ich liebe dich«, sagte er. »Mehr als mein Leben.«
    »Ich liebe dich«, erwiderte sie und lächelte. »Mehr als meine Zahlen.«
    Alexander lachte leise. Die Röte auf Lydias Wangen vertiefte sich, als sie hinüber zu ihren Kollegen sah, die immer noch in der Nähe der Tür standen. Und alle zu ihnen herüberschauten.
    Alexander räusperte sich energisch und trat von ihr zurück. Einen seltsamen Moment lang herrschte peinliche Stille.
    »Ähm … ziemlich gut gemacht, Lord Northwood«, meinte schließlich Dr. Sigley.
    Dr. Grant prustete los. Ein anderer Mann begann zu klatschen, und dann brachen alle Mathematiker in ein fröhliches Lachen aus. Selbst Lord Perry, der zuerst ein wenig finster gewirkt hatte, stimmte kurze Zeit später ein.
    Alexander grinste und sah zu Lydia. Ein amüsiertes Funkeln in den Augen, deutete sie mit einer Kopfbewegung auf ihre Kollegen.
    »Vielleicht interessieren sich sich ja am Ende sogar für meine Theorien über die Liebe.« Dann legte sie ihre Hand in seine und wusste, dass sie die Wärme seines Blickes, die Berührung seiner Hände für immer hüten würde wie einen kostbaren Schatz. »Am Ende, denke ich, entscheiden wir uns alle für die Liebe, Alexander. Jeder Einzelne von uns.«

33
    Das Haus war noch immer erfüllt von den köstlichen Düften des Hochzeitsfrühstücks – Zimtäpfel, Wein, Galantine. Ein Meer von Blumen in Kristallvasen, auf dem Teppich hier und da leuchtend bunte Blütenblätter. Sonnenstrahlen fielen durch die Vorhänge und badeten den Salon in goldenem Licht.
    »Ich denke jetzt schon seit zwei Wochen darüber nach«, sagte Lord Rushton und runzelte die Stirn. »Die Ausführungen des Professors waren überaus interessant. Ich muss allerdings zugeben, dass ich immer noch kein einziges Wort davon verstehe.«
    »Ich erkläre es Ihnen gerne in aller Ausführlichkeit, Mylord, wenn Sie …«
    »Schon gut, Lady Northwood.« Rushton wedelte abwehrend mit der Hand. »Ich werde Ihnen und Dr. Sigley einfach glauben.«
    »Sehr klug von Ihnen, Lord Rushton.« Mrs Boyd nickte beifällig.
    Lydia fing einen Blick von Alexander auf, der auf der anderen Seite des Zimmers saß und mit Jane spielte. Er zwinkerte ihr zu.Sie lächelte zurück, und ihr Herz füllte sich mit so viel Liebe, so großer Dankbarkeit, dass sie glaubte, von innen zu leuchten.
    So lange war ihre Seele gefaltet gewesen und zerknittert, wie ein schönes, weißes Blatt Papier, das jemand zu einem Ball geknüllt hatte. Und jetzt war ihr jedes Mal, wenn sie Alexanders liebevollen Blick auf sich spürte, jedes Mal, wenn er sie berührte, als würde sie ausgepackt, auseinandergefaltet und glatt gestrichen. Freigelassen.
    »Lydia, hat Alexander dir eigentlich schon erzählt, dass unter den berühmtesten Mathematikern von Sankt Petersburg auch eine Frau ist?«, fragte Talia. »Du solltest sie umgehend treffen, wenn ihr angekommen seid.«
    »Unser Bruder Darius könnte mit ihr bekannt sein«, meinte Sebastian, während sich Alexander und Jane zu der kleinen Gruppe am Kamin gesellten. »Er geht zwar nicht allzu oft aus, kennt aber trotzdem eine ganze Menge Leute. An Gesellschaft wird es euch also sicher nicht mangeln.«
    »Vielleicht könnte er euch sogar einen guten Klavierlehrer empfehlen, damit Jane ihren Unterricht fortsetzen kann«, meinte Mrs Boyd.
    »Muss ich denn?«, fragte Jane. Sie klang, als hätte ihre Urgroßmutter ihr soeben befohlen, einen Brunnen auszuschachten. Sebastian musste grinsen.
    »Wie ich Darius kenne, wird er wohl eher mit dir über diverse Insektenarten diskutieren wollen.« Talia sah Jane freundlich an. »Ich plane übrigens auch, euch

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