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Das Rätsel der Templer - Roman

Titel: Das Rätsel der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ich möchte, dass du es weißt. Frag mich nicht warum.«
    »Wenn es so ist … stört es dich?«
    »Nein«, beeilte er sich zu sagen und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. »Aber es ist doch sonderbar. Sie war Jüdin.
     Bevor mein Vater sie nach dem Tod ihrer Eltern in unsere Familie aufnahm und sie auf den Namen Elisabeth taufen ließ, nannte
     sie sich Hannah.« Sanft streichelte Gero über ihre Wange. »Glaubst du an die Fügung des Allmächtigen?«
    »Ja«, sagte Hannah leise. »Das tue ich. Spätestens seit ich dich kenne.«
    Später schlief er in ihren Armen ein. Fast andächtig lauschte sie seinen Atemzügen. Im Dunkel tastete sie nach ihrem Morgenmantel
     und begab sich auf Zehenspitzen in den dunklen Flur. Aus ihrer Handtasche fischte sie zitternd das Mobiltelefon, das Tom ihr
     gegeben hatte, und wählte die angegebene Nummer.
    Tom war sogleich am Telefon. »Wir müssen uns treffen«, sagte sie heiser. »Am besten gleich morgen.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht genau. Es ist vielleicht nur ein Gefühl. Aber ich glaube, deine Freunde wissen von uns.«
    »Was ist passiert?«
    »Nicht jetzt. Kommst du zu mir?«
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt.«
     
    »Ich brauche sofort einen Eisbeutel«, stöhnte Jack Tanner, während er damit beschäftigt war, Videoaufzeichnung von zwei Zielpersonen
     zu analysieren, die sich gerade hemmungslos in einem Himmelbett vergnügten.
    |418| Auch Mike, sein Kollege, rang nach Atem. »Was tust du?«, rief er alarmiert, als Jack entgegen aller Regeln die hintere Tür
     des Transporters öffnete und in den dunklen Wald hinaussprang.
    Jack rannte einmal um den Wagen herum. Gewöhnlich war es den Observationskräften nicht erlaubt, im Einsatzgebiet das Fahrzeug
     zu verlassen, doch hier mitten im Wald und bei stockfinsterer Nacht war es unwahrscheinlich, dass ihre Aktion jemandem auffallen
     würde. Allerdings hatte es am Abend schon einen Zwischenfall gegeben.
    Gegen 23 Uhr 30 hatte ein Mann seinen Wagen direkt hinter dem Van gestoppt. Augenscheinlich hatte er das Basisfahrzeug der
     NSA mit einer Agentin am Steuer für ein Liebesmobil gehalten. Dabei hatte die gute Nicole Norton, ein ehemaliges Mitglied
     des US-Marine-Corps, mit ihrem raspelkurzen Blondhaarschnitt und dem blaugrauen Overall wenig gemein mit einer Prostituierten,
     auf die der Kerl allem Anschein nach gehofft hatte. Entsprechend erschrocken war der vermeintliche Freier zurückgewichen,
     als die kräftige Amerikanerin das Fenster einen Spalt geöffnete und nur ein dunkles »What?« in seine Richtung geschleudert
     hatte.
    Jack, der noch ein paar Mal tief ein und aus atmete, hätte im Augenblick ebenso wenig dagegen gehabt, wenn Nicole sich kurzfristig
     in eine grazile Liebesdienerin verwandelt hätte.
    »Die Zentrale will wissen, in welcher Sprache sich die beiden unterhalten haben«, sagte Mike, als Jack an seinen Platz im
     hinteren Teil des Wagens zurückkehrte. Jack ließ sich in seinen Sitz fallen und machte sich an diversen Instrumenten zu schaffen.
     »Die Tonübertragung war für eine Weile gestört«, sagte Mike zur Erklärung.
    »Wie, in Teufels Namen, soll man bei so einer Szene noch etwas mitbekommen?«, antwortete Jack und schlug die Hände vors Gesicht.
     »Sag den Idioten, es war nur Kauderwelsch und hatte wenig mit dem zu tun, was man sich allgemein unter der deutschen Sprache
     vorstellt.«
    Mike ließ die besagte Stelle auf der DVD erneut ablaufen. Außer einem stetigen Murmeln und einigen anderen eindeutigen Geräuschen
     war nichts zu hören.
    »Spul weiter vor«, herrschte ihn Jack an. »Soweit ich gesehen hab, hat die Alte hinterher telefoniert. Vielleicht hat sie
     noch einen anderen Stecher.«
    |419| Mit einem Seufzer begann Mike die Aufzeichnung erneut abzuspielen.
    »Der Kerl ist übersät mit Narben«, bemerkte Mike, während er sich weiterhin den Bildern des laufenden Überwachungsvideos widmete.
     »Ob das etwas zu bedeuten hat?«
    Jack blickte auf und sah, wie sich der Mann aus den Kissen erhob.
    »Vielleicht war er im Krieg?«, sinnierte Mike flüsternd.
    »Wo denn?«, entgegnete sein Kollege ironisch und lachte leise. »Und mit welcher Armee?«
    »Wohl kaum mit der Bundeswehr …«, frotzelte Mike. »Wenn Hagen Recht behalten soll, war er vielleicht in einen Kreuzzug verwickelt.«
    »Und zur Erholung vögelt er in einem deutschen Himmelbett«, entgegnete Jack und schnaubte amüsiert. Er konnte immer noch nicht
     glauben, dass sich die Vermutungen des verrückten

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