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Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Titel: Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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auf einen Verband an ihrem Arm.
    „Korobios scheint mit dem Absender des Briefes unter einer Decke zu stecken. Ich war den beiden im Weg, also wurde ich entführt und in die Höhle gesperrt“, fuhr sie fort.
    Betroffen nickte Kim. „Dann wurde die neue Pythia Thargelia ins Amt gehoben. Vermutlich ist sie bestechlich.“
    Sitalkes trat einen Schritt vor. „Ich habe gesehen, wie Irini entführt wurde. An jenem Morgen war ich zufällig mit meiner Herde in der Nähe der Quelle. Da hörte ich Schreie und rannte hin. Ich verbarg mich hinter einem Busch und beobachtete, wie Irini gefesselt und auf ein Pferd gehoben wurde. Ich war wie gelähmt vor Angst.“
    „Warum hast du nicht später Alarm geschlagen?“, fragte Julian.
    Der Hirte blickte verlegen zu Boden. „Das wollte ich zunächst auch“, sagte er. „Aber als Korobios die Lüge verbreitete, dass Irini mit einem Liebhaber durchgebrannt sei, habe ich geahnt, dass der Oberpriester hinter der Tat steckt. Und da bekam ich es mit der Angst zu tun. Korobios ist in Delphi sehr mächtig, wisst ihr? Im Olivenhain wollte ich euch dann alles erzählen, doch dann kamen diese unheimlichen Gestalten! Sie müssen euch nachgeschlichen sein und haben uns offenbar belauscht. Die Kerle haben mich weggeschleppt und zu Irini in diese Höhle gesteckt.“
    „Wo euch wenig später Theodorus unfreiwillig Gesellschaft leisten musste“, ergänzte Julian. „Du warst es doch, der sich heimlich mit uns im Steinbruch treffen wollte, oder?“
    „Ja, mir war nicht verborgen geblieben, dass ihr den Tätern auf der Spur seid. Und da wollte ich euch informieren, dass die Täter versucht hatten, Irini zu bestechen. Aber woher wisst ihr, dass ich der Absender der geheimen Botschaft an euch war?“
    „Wir haben deine Kette im Steinbruch gefunden“, erläuterte Julian.
    „Ach so“, sagte Theodorus. „Die habe ich verloren, als ich mich gegen die Angreifer gewehrt habe. Aber auch ich war machtlos gegen die Überzahl.“
    Julian hockte sich auf einen großen Stein. „Sieht so aus, als hätten wir es mit einer richtigen Bande zu tun. Immerhin kennen wir die beiden Haupttäter.“
    Irini zog eine dünne Schriftrolle unter ihrem Himation hervor. „Und das können wir ebenfalls als Beweis benutzen. Garantiert hat Battos auch diesen Brief verfasst. Und alles nur, damit sein Sohn die seiner Meinung nach richtige Frau heiratet.“
    Julian wurde nachdenklich. „Darf ich den Brief mal sehen?“
    Die Pythia gab Julian das Schreiben. Vorsichtig breitete Julian es auf dem Boden aus. Seine Freunde beugten sich über ihn und vertieften sich in den kurzen Text.
    Plötzlich stutzte Julian. „Hier unten sind Reste eines Siegels zu sehen.“
    „Zeig mal her“, entgegnete Irini. „Manche reichen Leute haben ihr ganz eigenes Papyrus mit einem Zeichen darauf.“ Die Pythia untersuchte das Schreiben. „Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Aber das ist das Siegel der Stadt Theben“, sagte sie schließlich.
    „Wie bitte?“, entfuhr es Julian. „Das ist unmöglich!“
    „Nein“, widersprach die Pythia, „ich bin mir absolut sicher.“ Sie reichte das Papyrusstück an Theodorus weiter, der ihr Recht gab.
    „Sehr interessant“, murmelte Julian und stand nachdenklich auf. Einen Moment herrschte Stille. Dann klatschte er in die Hände. „Ich hab’s!“
    „Was denn? Nun sag schon!“, drängte Kim voller Ungeduld.
    „Battos hat doch stets behauptet, dass er aus Tyros kommt. Aber offenbar hat er gelogen – er stammt aus Theben. Battos muss einen Grund für diese Lüge haben. Und ich habe eine Idee, was ihn dazu getrieben haben könnte: Die Stadt Theben ist ein Feind von König Alexander!“ Der Junge machte eine Kunstpause.
    „Ich verstehe ehrlich gesagt kein Wort von dem, was du da sagst“, gab der Hirte zu.
    „Ich schon.“ Kim sah Julian an. „Du meinst wohl, dass Battos gar nicht wegen seines Sohnes hier ist, sondern wegen König Alexander!“
    „Du hast es erfasst!“, rief Julian. „Denn auch Alexander will das Orakel befragen. Und von diesem Orakelspruch hängt es vielleicht ab, ob Alexander Theben angreifen wird!“
    „Beim Apollon, das ist ein kühner Gedanke!“, rief Theodorus. „Aber er ist auch ausgesprochen logisch, mein Junge.“
    „Das finde ich auch“, fiel Irini dem Priester ins Wort. „Denn das würde den hohen Aufwand erklären, den Battos und Korobios betrieben haben! Die beiden wollen den Orakelspruch für Alexander in ihrem Sinne manipulieren!“
    „Zu dumm, dass wir

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