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Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8

Titel: Das Rätsel des Orakels - Die Zeitdetektive ; 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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diese Theorie nicht beweisen können“, seufzte Leon.
    „Pst, seid mal leise!“, zischte in diesem Moment Kim. Angespannt lauschten sie. Undeutlich klang Jubel zu ihnen hinauf.
    „König Alexander!“, rief Theodorus. „Bestimmt hat er soeben die Stadt erreicht! Wir müssen etwas unternehmen, bevor es zu spät ist. Lasst uns aufbrechen!“ Schon lief er Richtung Delphi.
    Doch Kim bremste ihn. Denn plötzlich war ihr etwas eingefallen. „Langsam, nichts überstürzen!“, bat sie den Priester. „Ich habe eine Idee, wie wir überprüfen können, ob Korobios, Battos und Thargelia tatsächlich den so wichtigen Orakelspruch für Alexander fälschen wollen!“ Und dann weihte sie die anderen in ihren kühnen Plan ein.

Die Betrüger

Die Betrüger
    Die Stadt glich einem Lichtermeer. Hunderte von Fackeln erleuchteten die Orakelstätte, als die Freunde mit Irini, Sitalkes und Theodorus ankamen. Vor dem Haupttor zur Tempelanlage hatte sich eine große Menschenmenge versammelt. Er wurde gejubelt, geklatscht und gepfiffen. Die Begeisterung galt einer Art Prozession, die zum Orakel hinaufzog.
    Irini hatte ihr Gesicht unter einem Kredemnon verborgen, damit man sie nicht erkennen konnte und der Plan in Gefahr geriet. Doch für Theodorus und Sitalkes fehlte noch jede Tarnung.
    „Wir brauchen ein Versteck in der Nähe des Tempels“, sagte Leon. „Ich gehe mal nachschauen.“
    Während die anderen abseits der Straße warteten, wurde Leon rasch fündig. In der Nähe des Haupttores stand ein Bauernkarren mit einer Stoffplane, die die Fracht tagsüber vor der sengenden Sonne oder Dieben schützen sollte. Leon hob die Plane an und schaute darunter. Die Ladefläche war leer! Er lief zu seinen Freunden zurück und führte sie zum Wagen. Unbemerkt von der Menschenmasse, deren Augen auf die Straße gerichtet waren, verbargen sich Theodorus und Sitalkes unter der Plane.
    Dann drängelten sich Kim, Leon und Julian nach vorn zur Straße. Irini blieb weiter hinten in der Menge, das Kopftuch tief ins Gesicht gezogen.
    „Ist das der Tross von Alexander?“, fragte Kim einen der Soldaten, die die Straße sicherten.
    „Ja“, kam es militärisch knapp zurück.
    Ein Trupp Bogenschützen tauchte jetzt auf, offenbar die Vorhut.
    „Seht nur, das Tor wird geöffnet!“, rief Leon.
    Knarrend schwang die schwere Pforte auf – und Korobios erschien in einem blütenweißen Umhang, umgeben von einigen anderen Priestern. Androtion hielt sich dicht an Korobios’ Seite.
    Korobios ließ seinen Blick über die Menge gleiten. Er wirkte nervös. Julian und Leon sahen zu Kim und nickten ihr zu. Das war ihr Zeichen! Sie lief los. Unterdessen nahm Julian die Katze auf den Arm. Kijas Augen waren weit geöffnet, ihr Schwanz peitschte unruhig hin und her. Ängstlich spähte sie Kim hinterher, die sich mühsam einen Weg zu Korobios bahnte.
    Jetzt erreichte Kim den Oberpriester.
    „Was willst du?“, fragte er ungehalten. „Du hast hier nichts verloren. Und wer hat dir erlaubt, den heiligen Bezirk zu verlassen?“
    Kim ging nicht auf die Fragen ein. „Ich soll dir etwas Wichtiges geben und …“
    „Jetzt nicht!“, unterbrach der Oberpriester sie. „Verschwinde!“
    „Es ist wirklich von höchster Wichtigkeit“, beharrte Kim. Sie zog eine Schriftrolle hervor. „Ein Brief aus Theben!“
    Korobios’ Augen weiteten sich. „Das ist etwas anderes“, sagte er rasch. „Gib her!“ Mit zitternden Fingern riss er die Rolle auf und überflog den Text.
    Kim ließ den Oberpriester nicht aus den Augen. So entging ihr nicht, dass er plötzlich sehr blass wurde.
    „Lauf zu dem Mann, der dir dieses Schreiben gegeben hat, und sag ihm, dass trotzdem alles gut gehen wird. Ich habe alles im Griff, sag ihm das!“, verlangte Korobios eindringlich. Seine Stimme bebte.
    Kim verschwand wieder. Sobald sie sicher war, dass Korobios sie nicht mehr sehen konnte, schlich sie sich wieder zu ihren Freunden. Unterwegs stockte ihr der Atem. Sie hatte Battos und seinen Sohn Philippos in der Menschenmenge entdeckt. Kim machte sich ganz klein und huschte zu Leon, Julian, Kija und den anderen.
    „Und?“, fragten diese.
    Kim grinste. „Er hat den Köder geschluckt!“
    „Sehr gut!“ sagte Julian. „Schaut nur, das muss Alexander sein!“, rief er aufgeregt und deutete nach vorn.
    Ein junger Mann mit einem scharf geschnittenen Gesicht ritt langsam auf einem gewaltigen Ross heran – Alexander auf Bukephalos. Sein goldener Brustpanzer blitzte im Fackelschein. Flankiert wurde der

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