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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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wünschte nicht, dass es in die falschen Hände geriete und so jemandem Eure wahre Identität preisgeben könnte. Er bekam von einem fahrenden Ritter eine Geschichte zu hören, der auf dem Weg zum König Rast auf Derkland einlegte. Nachdem er die Einzelheiten von der Ermordung Eures Vaters“ – hier bekreuzigte Ivan sich – „gehört hatte, erzählte jener Mann, Samuel von Lederwyth, die Geschichte einer anderen Ermordung gleicher Art.“  
    Ivan begann aus dem Gedächtnis zu erzählen, seine Augen ganz konzentriert, als er die Nachricht möglichst Wort für Wort wiedergab.  
    „Er entdeckte einen fürchterlichen Anblick nahe bei London, fast zwei Reisestunden im Süden der Stadt. Es handelte sich offensichtlich um einen Raubüberfall. Dort lagen zwei Männer tot, denen man all ihre Wertgegenstände abgenommen hatte. Beide lagen auf dem Boden, das Gesicht nach unten, in einer gar seltsamen Körperstellung: ihre Arme waren so gelegt, als hätten sie diese in der Stunde ihres Todes ausgestreckt und die Hände des anderen gegriffen. Einen der beiden, beide waren Ritter–“, wieder bekreuzigte Ivan sich, „– hatte man erstochen, so dass er über Stunden hin Blut verlor, und seine Kehle war durchgeschnitten. Man hatte ihn mit dem Gesicht nach unten im Dreck abgelegt–“  
    „Und hatte sein Genick mit dem Huf eines Pferdes gebrochen und sein Gesicht so verdreht, dass es nach oben zum Himmel schaute?“ Dirick spürte, wie ihm sein reichhaltiges Abendessen nach oben stieg.  
    Ivan schüttelte den Kopf, seine Augen ruhten jetzt auf Dirick. „Nein, obwohl es unten an seinem Rücken einen Hufabdruck gab.“  
    Dirick schloss die Augen, als das Bild vom ganz ähnlichen Ende seines Vaters ihm ins Bewusstsein stieg. Nein, er hatte nicht die Tortur erleiden müssen es tatsächlich zu sehen, aber er konnte es sich nur allzu gut selbst ausmalen.  
    „Mein Herr Bernard trug mir auch auf, Euch von dem Pferd zu erzählen, das man dort fand. Es handelte sich um ein sehr gutes Pferd mit zwei gebrochenen Beinen und man hatte es an einen Baum gebunden. Das Pferd ist dort dann auch gestorben.“ Ivans Gesicht spiegelte das Entsetzen von Dirick wider – aber da war noch mehr zu erzählen. Er zog aus seinem Umhang ein kleines Bündel hervor und machte Anstalten es Dirick zu geben, „Der Ritter zeigte auch Lord Bernard das hier, was man in den Baumstamm gerammt vorfand, direkt über dem Pferd.“  
    Diricks Hände zitterten leicht, als er sie ausstreckte, um den Gegenstand aufzufangen, der dort aus dem Tuch rollte.  
    Es handelte sich um einen tückisch aussehenden Dolch. Dirick fing ihn ohne Weiteres mit seinen Händen auf, nahm mit einer Hand dann das Maß der Klinge – von seinem Handgelenk bis zur Spitze des längsten Fingers.  
    Die Klinge war aus Silber und die Spitze war abgebrochen, so dass der Dolch nicht zu einer perfekten Spitze auslief, sondern in einer gezackten Kante. Der Griff des Dolchs war mit feiner Silberarbeit von ineinander verschlungenen Rosen und Schlangen verziert, die Blüten sahen so lebensecht wie die Dornen darum aus, und so grausam wie das schlängelnde Ungeziefer. Ein kleiner Kristall war in das Ende des Griffs eingelassen und er glitzerte im flackernden Licht des Feuers.  
    „Eine solche Silberarbeit ist mir noch nie untergekommen“, murmelte er, nachdem er lange in die Betrachtung des Dolches versunken gewesen war. Er drehte und wendete ihn in seiner Hand, als wolle er ihn zum Sprechen bringen. Schließlich blickte er zu Ivan auf und fragte, „was sagt mein Bruder – soll ich das hier mit Euch zurückschicken, damit Ihr es dem König überbringt?“  
    Ivan schüttelte den Kopf, „nein, Mylord – Lord Bernard wünscht, dass Ihr den Dolch behaltet, wenn Ihr glaubt, er könnte Euch von Nutzen sein. Der König trug ihm auf ihn Euch zu senden.“  
    „Gut.“ Dirick wickelte das Messer wieder in das Tuch und steckte es unter seine Tunika. „Dieser Samuel von Lederwyth – woher stammt er? Ich würde gerne mit ihm sprechen.“  
    „Er stammt aus dem Süden des Reichs – nahe bei London. Lord Bernard sandte dem König Wort, der ihm dann auftrug, es Euch weiterzusenden.“  
    Da nickte Dirick. „Das ist gut. Dieser Dolch wird mir von größerem Nutzen sein als Seiner Majestät und vielleicht werde ich schon bald den Namen dieses wahnwitzigen Mörders haben, nun da sich etwas von ihm in unserem Besitz befindet.“ Er schaute noch einmal herab auf die elegante, aber tödliche

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