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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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weil ich mich dafür entscheide mit meinen Leuten zu reden. Und“, sie lehnte sich in ihrem Sattel jetzt ein wenig zu Victor hin, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, „Ihr, Sir, maßt Euch allzu viel an, denn ein Verlöbnis ist weder angekündigt noch ist der Vertrag dazu bereits unterzeichnet worden!“ Sie lehnte sich wieder zurück und holte einmal tief Luft, bereit noch einmal in dieses Gefecht zu ziehen.  
    „Ah, aber Mylady, da irrt Ihr Euch aber nun.“ Victors Stimme war ganz sanft ... zu sanft und ein unerwartetes Zittern rann ihr schaudernd den Rücken runter. „Gerade in diesem Moment, wo wir so gemächlich dahintrotten, nehmen unsere Väter letzte Änderungen an den Eheverträgen vor. Die Übereinkunft soll heute Abend bei Tisch bekanntgegeben werden und wir werden den Verträgen in zwei Tagen das Siegel aufsetzen.“  
    Als Victors Worte ihr ins Bewusstsein drangen und Maris aufging, dass ihre Verlobung wirklich eintreten würde, gab sie dem Verlangen, auf der Stelle wegzurennen, nach.  
    Mit einer raschen Bewegung, die sie schon vor Jahren meisterlich eingeübt hatte, raffte sie ihre Röcke zusammen und brachte ihr rechtes Bein über den Sattel, so dass sie nun ihre Stute mit einer zwar wenig damenhaften, aber überaus praktischen Sitzstellung zwischen den Schenkeln hatte. Zugleich trat sie rasch mit den Fersen in die Flanken von Hickory und ließ die Zügel schießen. Hickory schoss vorwärts. Sie hörte Victors lauten Überraschungsschrei hinter sich und als sie über ihre Schulter zurück blickte, sah sie, dass er ihnen jetzt nachgesetzt hatte.  
    Sie unterdrückte ihren Freudenschrei angesichts der Freiheit in vollem Galopp über ein unberührtes Feld von weißem Schnee zu fegen und drängte Hickory immer weiter, wobei sie das Risiko, das sie auf sich nahm, ihren Verlobten zu verärgern, in vollen Zügen genoss. Es wäre die unvermeidliche Schelte wert, dachte sie bei sich, als sie in Hickorys Mähne grinste.  
    Die Steinmauer zu überspringen war ihnen ein Leichtes, die dort das Ende von dem Weizenfeld des Lord von Langumont markierte. Jetzt hielten sie direkt auf den dichten Wald zu. Maris’ Kopfbedeckung löste sich und fiel flatternd auf einen niedrigen Busch. Ihr langer Zopf flog jetzt frei im Wind, das Ende davon schlug immer wieder auf Hickorys Rumpf auf, im Rhythmus der Galoppschritte der Stute.  
    Bei einem Blick nach hinten über ihre Schulter sah sie Victor, der tief über den Hals seines Pferdes gebeugt über das Feld raste. Mit einem inneren Seufzer der Kapitulation ließ sie Hickory langsamer werden, gerade als sie an den Ausläufern des Waldes angekommen waren. Sie drehte sich um und Maris beobachtete, wie Victor in rasendem Galopp neben ihr anlangte, wobei er sie fast beide zertrampelt hätte. Entweder war er außer sich vor Wut und es bekümmerte ihn nicht, ob er ihr ein Leid antat, oder er konnte nicht so gut mit seinem Reittier umgehen, wie es ratsam gewesen wäre.  
    Bevor sie noch einen Gedanken fassen und sprechen konnte, riss er ihr die Zügel aus der Hand und zog Hickorys Kopf in Richtung des Hinterteils von seinem Hengst, so dass er und Maris sehr nahe beieinander waren und sich ansahen. Seine Augen waren fast schwarz und sein Mund zusammengepresst zu einem harten Strich. „Seid Ihr von Sinnen, Weib?“, waren seine ersten Worte. „Werde ich mich mit einer Wahnsinnigen vermählen?“  
    „Nein, ich–“  
    „Schweigt!“, polterte er derart wütend los, dass sie ihren Satz lieber nicht zu Ende brachte. Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt und während er immer noch die Zügel ihrer Stute festhielt, glitt er von seinem Pferd und landete im Schnee, der ihm bis halb die Unterschenkel hinauf reichte. Er legte sich die eigenen Zügel über den Arm, reichte zu ihr hoch und packte sie am Handgelenk. „Lasst Euch von mir vom Pferd helfen“, sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete, und zerrte sie fast vom Sattel herunter. Sie kam anmutig herabgeglitten und landete da dann in seinen Armen.  
    Er ließ die Zügel fahren, zerrte sie näher an sich und die andere Hand streckte sich aus, um sich fest um ihr Kinn zu legen. Sein Gesichtsausdruck war finster und entschlossen und zum ersten Male verspürte Maris einen Anflug echter Sorge und sie trat instinktiv einen Schritt zurück, wobei sie ihr Gesicht zur Seite wegzerrte.  
    „Oh nein“, flüsterte er, als er sie da wieder an sich riss, seine Finger packten sie fester am Arm. „Ihr

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