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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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innehat. Von dem Augenblick an gaben wir nichts mehr auf das Gerede. Dass Ihr Euch mit dem Ersten Ritter anlegtet, war nicht klug, aber es bewies, dass Ihr ein Kämpfer wart. Also beschlossen wir, wenigstens so lange bei Euch zu bleiben, bis wir Euch überreden konnten, den Plan mit dem Dunklen Turm aufzugeben und mit uns zusammen zu desertieren. Der Erste Ritter wäre eines Morgens aufgewacht und hätte das Lager leer vorgefunden. Einfach so.
    Dann kam Kupferstadt. Wir sahen, was in der Tiefe des Bergwerkes hauste; wir sahen, wie Ihr gegen dieses Monster kämpftet und es besiegtet. Von da an … nun, von da an glaubten wir an Euch und Eure Mission und eventuell auch an uns. Alles in allem ist die Sache gut gelaufen. Niemand musste je gegen eine solche Übermacht bestehen, und wir haben überlebt . Euch trifft keine Schuld am Tod unserer Kameraden, Hoheit. Wir sind stolz, dass wir unter Euch dienen durften.“
    Rupert nickte steif, so überwältigt von Rührung, dass er kaum sprechen konnte. „Danke“, sagte er. „Auch ich bin ungeheuer stolz. Ich werde mit meinem Vater reden. Falls wir die Dunkelheit überleben, soll jeder von euch ein Stück Land erhalten. Mein Wort darauf.“
    „Wir haben nur getan, wofür man uns bezahlt“, entgegnete Hawke, „und die Kampfprämien, die uns nach diesem kleinen Ausflug zustehen, müssten ein hübsches Sümmchen ergeben. Vorausgesetzt, Ihr erweist uns einen winzigen Gefallen, Hoheit.“
    „Was immer ihr verlangt“, beteuerte Rupert.
    „Also“, begann Hawke zögernd, „wenn der Erste Ritter dem König berichtet, dass wir desertieren wollten, bekommen wir keinen Heller.“
    „Er wird es nicht erwähnen“, sagte Rupert. „Oder, Herr Ritter?“
    Der Erste Ritter warf ihm einen grüblerischen Blick zu und nickte dann. „Wie Ihr wünscht, Hoheit.“
    Die Soldaten grinsten breit, dann reckte Hawke plötzlich das Schwert zum traditionellen Treueschwur der Krieger. Die übrigen Männer folgten seinem Beispiel, und Sekunden später waren zehn Schwerter zum uralten Ehrensalut erhoben. Einen Augenblick lang schien die Szene zu einem lebenden Bild erstarrt, dann rasselten die Schwerter in die Scheiden, die Soldaten machten kehrt und marschierten zu ihren Unterkünften, um sich von den Strapazen des langen Kampfes zu erholen. Rupert sah ihnen nach und wünschte, er könne sie begleiten, um die schützende Kameradschaft in der Kaserne zu genießen. Aber das ging nicht. Er war Prinz, und das hieß, dass er in leere Gemächer zurückkehren musste, zu den Machenschaften seiner Familie und seines Hofes. Er wandte den Blick ab und merkte, dass der Erste Ritter ihn nachdenklich ansah.
    „Stimmt etwas nicht, Herr Ritter?“
    „Ich weiß nicht, Hoheit. Ich muss nachdenken.“
    „Ich bin immer noch der zweite Sohn.“
    „Ja“, sagte der Erste Ritter. „Das ist mir klar.“ Dann drehte er sich um und ging.
    Rupert überlegte, ob er ihm nachgehen sollte, beschloss aber, die Aussprache könne auch bis zum nächsten Tag warten. Genau genommen konnte alles bis zum nächsten Tag warten. Oder bis zum übernächsten. Eilige Schritte rissen ihn aus seinen Gedanken, und als er aufblickte, sah er einen ansehnlichen Burschen in aufwendigen Seidengewändern, der auf ihn zukam. Sein schulterlanges, dunkelblondes Haar war nach der neuesten Hofmode frisiert, und inmitten der ausgehungerten Flüchtlinge wirkte er fast obszön füllig. Er blieb vor Rupert stehen, nahm eine vornehme Haltung ein und verneigte sich hoheitsvoll. Rupert nickte ihm skeptisch zu, und der junge Mann richtete sich wieder auf.
    „Verzeiht meine Aufdringlichkeit, Hoheit, aber als ich die Kunde von Eurer wundersamen Rückkehr vernahm, ließ ich alles stehen und liegen und eilte prompt hierher.“
    „Wirklich?“
    „Aber ja, Hoheit! Ihr kommt geradewegs aus dem Dunkel der Nacht, um uns alle zu retten. Ein feiner Stoff für ein Lied.“
    Rupert sah ihn verständnislos an. „Ein Lied?“
    „Gewiss, Hoheit. Ich bin der neu ernannte Hofminnesänger. Aber keine Sorge, Hoheit, das Lied, das Eure Kühnheit ehren soll, wird von Euren Heldentaten ebenso künden wie von Eurer Großmut. Es wird von Mut und Ehre berichten, von Euren Abenteuern und der Rettung aus tödlicher Gefahr …“
    Er brach ab, als er Ruperts Gesichtsausdruck bemerkte, wich Schritt für Schritt zur ück, als Rupert das Schwert zog, und rannte Hals über Kopf davon, als Rupert mit Mordgier im Blick auf ihn zukam. Rupert gab die Verfolgung nach ein paar Schritten

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