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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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auf, aber der Minnesänger war vernünftig genug, seine Flucht fortzusetzen.
    „War das nötig?“, erkundigte sich das Einhorn.
    „Definitiv“, knurrte Rupert und lehnte sich wieder an die Mauer, nachdem er die Waffe weggesteckt hatte. „Schließlich brachten mich die Minnesänger mit ihren blöden Balladen über edle Helden und ihre Abenteuer in diese bescheuerte Lage.“
    „Du siehst nicht gut aus“, meinte das Einhorn.
    „Da könntest du ausnahmsweise recht haben.“
    „Warum suchst du nicht deine Gemächer auf und legst dich hin, ehe du zusammenklappst?“
    Rupert schloss die Augen und erlaubte sich zum ersten Mal Luxusgedanken an ein heißes Bad und ein weiches Bett. Mit einem wohligen Seufzer schlug er die Augen wieder auf und musterte das Einhorn. Die Dämonen hatten es schrecklich zugerichtet. Blutige Striemen bedeckten sein Fell vom Haupt bis zu den Läufen. Es ließ den Kopf hängen, und seine Beine zitterten vor Schwäche und Kraftlosigkeit.
    „Dein Zustand ist auch nicht der beste“, meinte Rupert. „Du stehst da wie das Elend in Person. Diese Dämonen haben bei dir echt ganze Arbeit geleistet.“
    „Mit Komplimenten erreichst du gar nichts“, sagte das Einhorn. „Die paar Schrammen sind bis morgen verheilt. Was man von deinen Verletzungen nicht behaupten kann. Ich kannte Leute, die bei ihrem Begräbnis gesünder aussahen als du. Gehorche einmal im Leben der Vernunft und leg dich ins Bett, verdammt! Ich freue mich auf meinen ersten guten Schlaf seit Wochen und habe schon genug Sorgen, ohne dass ich mir auch noch um dich welche machen muss.“
    „Ich werde dich zu den Ställen begleiten.“
    „Nein, wirst du nicht. So erholungsbedürftig, wie du bist, hängst du am Ende doch bloß wieder im Sattel, und mein Kreuz schmerzt wie verrückt. Geh zu Bett! Ich finde mich schon zurecht, und mit etwas Glück erwische ich einen Stallknecht, den ich so lange bequatsche, bis er mir eine Handvoll Hafer überlässt. Vorausgesetzt, ich schlafe nicht vorher ein.“
    „Schon gut, ich gebe mich geschlagen“, lächelte Rupert.
    „Wird aber auch Zeit“, brummte das Einhorn und entfernte sich humpelnd. „Lass deine Schulter behandeln!“
    „Ja, sicher“, flüsterte Rupert. Er lehnte den Kopf gegen die Mauer, weil er plötzlich Schüttelfrost hatte, der seine Hände zittern und die Zähne aufeinanderschlagen ließ. Der Schauder verging so schnell, wie er gekommen war, aber Rupert fühlte sich schwach und schwindlig. Er löste sich von der Mauer, kam jedoch nur ein paar Schritte weit, ehe er stehenbleiben musste. Der Boden schien unter seinen Füßen wegzukippen, und er musste sich anstrengen, sich auf den Beinen zu halten. Die Welt verschwamm und verwischte vor seinen Augen und wurde erst wieder scharf, als er tief durchatmete und sich konzentrierte. Schweiß lief ihm in die Augen. Er wollte verdammt sein, wenn er seinen Kampf durch den Düsterwald und die Dämonenhorden durch Bewusstlosigkeit mitten auf dem Burghof krönte! Er würde den Weg zu seinen Räumen ohne fremde Hilfe zurücklegen. Dann würde er umfallen.
    Er bewegte sich langsam und vorsichtig durch die Menge der dichtgedrängten Flüchtlinge. Wann immer jemand ihn anzusprechen versuchte, zog er ein finsteres Gesicht und legte die Hand an den Schwertknauf. Das reichte. Sein linker Arm war wieder taub; Blut sickerte durch den Ärmel und troff ihm von der Hand. Vorsichtig schob er den tauben Arm in das Lederwams und zog die Schnüre enger. So entstand eine behelfsmäßige Schlinge. Mit jedem Schritt flammte der Schmerz in der Schulter neu auf, aber er war so müde, dass er ihn fast nicht beachtete. Viele Flüchtlinge wichen erschrocken zurück, sobald er in ihre Nähe kam, und Rupert fragte sich, welchen Anblick er wohl bot. Sicher hatten sie sich ihren Helden etwas anders vorgestellt, nicht so entkräftet und griesgrämig, nicht so schmutzig und blutverschmiert. Er versuchte, die Rechte vom Schwertgriff fernzuhalten, aber das machte wenig Unterschied. Die Stufen der Haupttreppe ragten vor ihm auf. Rupert wollte eben den Fuß auf die erste setzen, als Harald sich aus der Schar der Flüchtlinge löste und ihm den Weg versperrte.
    „Willkommen daheim, mein lieber Junge. Wir haben uns langsam Sorgen um dich gemacht.“
    Rupert sah Harald müde an. „Ja, Harald? Wirklich?“
    Harald zuckte die Achseln. „Du warst ewig weg. Wir hatten uns schon damit abgefunden, dass du nicht mehr zurückkommen würdest. Ich machte mich allmählich mit dem

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