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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Entscheidung treffen. Die Dämonen kamen näher. König John wandte sich dem wartenden Heer zu.
    „Rückzug!“, rief er heiser. „Wir können hier nichts mehr tun. Torwache! Lasst die Zugbrücke herunter!“
    Vom Bergfried her hörte man schwach das Klappern und Klirren von Ketten und Gegengewichten, und langsam senkte sich die Zugbrücke über den Burggraben. Zerschlagen, gebrochen und besiegt stolperten die Überlebenden des zusammengewürfelten Kämpferaufgebots über die Zugbrücke, so schnell es ihre Wunden und ihre Erschöpfung zuließen. Die Standarten lagen zerfetzt und blutgetränkt neben den Toten. Alle Zuversicht war verschwunden. Harald und der König hatten an der Zugbrücke Aufstellung genommen und versuchten, die einrückenden Krieger zu trösten und aufzumuntern. Sie hatten das Heer geführt und wollten die Letzten sein, die den Rückzug antraten; man erwartete es von ihnen. Rupert und Julia standen Arm in Arm abseits, die Augen leer vor Erschöpfung. Ein paar Schritte von ihnen entfernt spähte der Erste Ritter in die Finsternis. Seine Züge wirkten gefühllos und kalt, und obwohl seine Rüstung blutverkrustet war, hielt er den Rücken gerade und den Kopf hoch erhoben.
    Unvermittelt drang Getöse aus dem Dunkel, und aus den Schatten kam das Burggrabenungeheuer herangestürmt, umringt von Dämonen, die ihm mit Klauen und Fängen zusetzten. Das Ungetüm schlug wild um sich, aber die Angreifer waren einfach zu zahlreich. Es schleppte sich über die aufgewühlte Erde und fiel in den Graben. Das Eis barst unter seinem Gewicht und erstarrte sofort wieder, nachdem es im schwarzen Wasser versunken war. Es riss ein Dutzend Dämonen mit sich, und kein einziger tauchte wieder auf.
    Neue Dämonen strömten aus dem Dunkel, und die wenigen Männer und Frauen, die sich noch auf der Zugbrücke befanden, gerieten in Panik und flohen Hals über Kopf in die Burg. Harald und König John betraten die Eichenbohlen betont gelassen, gefolgt von Rupert und Julia.
    Der Erste Ritter stand allein am Ende der Zugbrücke, die Streitaxt in Händen. Die Dämonenhorde strömte aus der langen Nacht, das blaue Mondlicht schimmerte fahl auf ihren Fängen und Klauen. Mit einem leisen Lächeln erwartete der Erste Ritter ihren Ansturm.
    Die Dämonen warfen sich auf ihn, und er wehrte sie entspannt ab, mit weiten Schwüngen seiner Streitaxt, die mit Leichtigkeit durch Fleisch und Knochen schnitt. Die Feinde versuchten, in seinen Rücken zu gelangen, um ihn zu umzingeln, rutschten jedoch hilflos auf dem spiegelglatten Eis des Burggrabens aus. Die Zugbrücke bot den einzigen Zugang zur Burg, und diesen versperrte ihnen der Erste Ritter. In einem nicht enden wollenden Strom warfen sie sich auf ihn, doch der Erste Ritter wich nicht von der Stelle.
    Rupert blieb am inneren Burgtor stehen und schaute zurück. Auf den Abhängen des Burggrabens wuselte es von Dämonen, und eine kleine Gruppe der dunklen, grotesken Gestalten versuchte, sich an dem umlagerten Ersten Ritter vorbeizuschieben. Er kämpfte tapfer und erbittert, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis die Dämonen ihn besiegen würden. Rupert ging los, und plötzlich war Harald an seiner Seite.
    „Was läuft da vorn?“
    Rupert wies wortlos nach draußen, und Harald wandte sich schnell ab, um den Wächtern am Torhaus Befehle zu erteilen. Rupert lief in den Bergfried hinaus.
    „Herr Ritter!“, schrie er verzweifelt. „Die Leute sind in Sicherheit. Kommt endlich! Wir ziehen die Zugbrücke hoch.“
    Der Erste Ritter hörte ihn nicht. Immer wieder fielen Dämonen unter den Schlägen seiner Streitaxt, aber fortwährend drängten neue nach. Es war ein gutes Gefühl zu kämpfen, sich als Erster Ritter zu beweisen, die zu töten, die das Reich bedrohten. Die Dämonen griffen pausenlos an, und er begegnete ihnen mit kaltem Stahl und einem ebensolchen Lächeln. Er wusste, er würde in diesem Kampf den Tod finden, aber das war ihm gleichgültig. Die Burg brauchte ihn, und das reichte. Er schwang die kolossale Axt, als sei sie schwerelos, und mähte die Dämonen nieder wie überreifen Weizen.
    Das Blut der Feinde spritzte, und das Ende der Zugbrücke war übersät von Leichenteilen. Der Erste Ritter kämpfte weiter, ein Mann gegen ein Heer, bis sich der Ansturm des Heeres verlangsamte und zum Stillstand kam.
    Aber am Ende war er doch nur ein Mann, und kein Einzelner konnte es lange mit einem Heer aufnehmen. Die Dämonen durchbrachen seinen Harnisch immer häufiger und zerfleischten ihn mit

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