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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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des Düsterwalds hatten sich seit Jahrhunderten um keinen Millimeter verschoben. „Wie schnell?“
    „Eine halbe Meile täglich. Der Schlingforst ist der langen Nacht schon zum Opfer gefallen, und Dämonen durchstreifen den Wald. Der Düsterwald wird uns in wenigen Monaten erreichen. Es sei denn, wir finden einen Weg, ihn aufzuhalten.“
    „Ihn aufzuhalten? Man kann ihn nicht mal verlangsamen!“ Rupert wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Er kämpfte gegen den Impuls an, den Ersten Ritter zu packen und zu schütteln, bis er zur Vernunft kam, und es kostete ihn Mühe, seine Stimme ruhig zu halten. „Wir sind auf dem Rückweg durch den Düsterwald gekommen, Erster Ritter. Dort wimmelt es von Dämonen. Wir hatten Glück, dass wir mit dem Leben davonkamen, und wir hatten einen Drachen.“
    „Wir haben fähige Soldaten“, bemerkte der Erste Ritter.
    „Ach ja?“, antwortete Rupert. „Wo?“ Er ließ seine Blicke betont über die verlassenen Wehrgänge schweifen, aber damit konnte er den Ersten Ritter nicht aus der Ruhe bringen.
    „Dämonen überfallen die abgelegenen Höfe und Dörfer, Hoheit; wir mussten jeden Mann, den wir entbehren konnten, zu ihrem Schutz entsenden. Wir evakuieren die Grenzbezirke, aber da nachts niemand zu reisen wagt, geht das langsam vor sich. Zu langsam. Jede Nacht verlieren wir Leute. Die Dämonen entwickeln … Finesse.“
    „Ja“, sagte Rupert leise. Er erinnerte sich nur zu gut an die Finesse der Dämonen. „Sie jagen jetzt in Rudeln.“
    „Unmöglich!“, stellte der Erste Ritter kategorisch fest.
    „Quatsch“, sagte Julia. „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“
    „Dämonen arbeiten nie zusammen“, beharrte der Erste Ritter, ohne Julias Einwurf zu beachten.
    „Inzwischen schon“, sagte Rupert. „Warum habt Ihr die Burg so hermetisch abgeriegelt?“
    „Wegen der Dämonen“, sagte der Erste Ritter. „Sobald die Nacht hereinbricht, tauchen sie am Waldrand auf und beobachten uns mit feurigen Augen aus den Schatten. Bisher haben sie keinen Angriff auf die Burg gewagt, aber ihre Anzahl nimmt täglich zu. Es ist, als … warteten sie auf etwas.“
    Rupert knabberte nachdenklich an seiner Unterlippe. Wenn der Düsterwald noch Monate entfernt war, was taten dann die Dämonen so weit vor der anrückenden Front, und wo versteckten sie sich tagsüber? Er schüttelte bekümmert den Kopf.
    „Da mich meine jüngsten Erfahrungen zum Experten für den Düsterwald machen, bleibt mir wohl keine andere Wahl, als meinen Vater so rasch wie möglich aufzusuchen.“
    „Ganz recht, Hoheit. Der Hofstaat erwartet Euch. Aber mit Verlaub, Hoheit, erwartet nicht zu viel. Jede Partei scheint ihren eigenen Plan zur Bekämpfung des Düsterwalds zu haben, und keiner davon ist einen Pfifferling wert. Euer Vater hört sich alle Vorschläge an, handelt aber nicht. Versucht, ihm klarzumachen, dass er Entscheidungen treffen muss, Hoheit. Er kann sie nicht länger aufschieben.“
    Rupert starrte den Ersten Ritter nachdenklich an. Er sollte wieder einmal als Schachfigur in einer Intrige dienen, das spürte er. Die letzte Geschichte, bei der ihn alle Welt plötzlich mit Hoheit betitelt hatte, war darauf hinausgelaufen, dass er auf der Suche nach einem Drachen durch den Düsterwald ritt.
    „Wo ist Harald?“, fragte er misstrauisch. „Er war doch immer der Macher in unserer Familie.“
    Der Erste Ritter zuckte die Achseln. „Ich habe das Gefühl, Euer Bruder nimmt den Düsterwald nicht wirklich ernst.“
    Rupert schnaubte. „Ich werde seine verdammte Meinung ändern. Gut, bringt mich zum König. Nein, wartet einen Augenblick, ich habe ein Hühnchen mit Euch zu rupfen. Der Posten am Torhaus …“
    „Ich habe ihn umgehend abgelöst“, sagte der Erste Ritter. „Nun, Hoheit, ich denke, wir haben hier genug Zeit verschwendet. Der Hof wartet.“
    „Soll er“, sagte der Drache. „Auf ein Wort, Erster Ritter!“
    Sein mächtiger Schädel pendelte nach unten, bis er dem Ritter mit seinen großen, goldenen Augen mitten ins Gesicht starrte. Das bewaffnete Geleit trat den ungeordneten Rückzug an, doch der Erste Ritter wich nicht von der Stelle.
    „Rupert ist mein Freund“, sagte der Drache. „Ihr habt gedroht, ihn zu töten.“ Helle Funken stoben aus den Nüstern des Drachen, und zwei dünne Rauchfahnen stiegen in die stille Abendluft. Der Erste Ritter regte keinen Muskel.
    „Ich habe meine Pflichten“, sagte er ungerührt.
    „Zum Teufel mit Euren Pflichten!“, fauchte der Drache.
    Der

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