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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Natur. Wir sind nicht mal gute Wegelagerer, wie Ihr sicher noch wisst. Wir bestellen unsere Felder, hüten unsere Herden und kümmern uns nicht weiter darum, was in der Welt geschieht. Wir wollen nur in Ruhe gelassen werden. Aber nun breitet sich die Dunkelheit aus, und unsere Tage sind gezählt. Einst waren wir unzählbar. Damals lebten wir zu Tausenden im Schlingforst. Nun sind wir nur noch ein paar Hundert und haben keine Heimat mehr. Deshalb haben wir beschlossen, zur Waldburg zu ziehen. Auch wenn wir nicht sehr stark und mutig sind, auch wenn wir keine Waffen aus Stahl haben, edler Held, so können wir doch kämpfen, und falls die Burg unseren Familien Schutz bietet, werden wir sie mit unserem Leben verteidigen.“
    Der Goblin-Führer sah trotzig zu Rupert auf, als erwarte er Spott oder einen Schwerthieb für die Behauptung, seine Schar sei bereit, für die Burg zu kämpfen. Ruperts Blicke schweiften über das Kleine Volk, und er sah, dass die Goblins bei den Worten ihres Anführers neuen Mut geschöpft hatten. Gefasst standen sie auf dem Weg und warteten auf Ruperts Antwort. Sie waren vielleicht nicht mutig, aber sie besaßen Stolz und Würde.
    „Geht zur Burg“, sagte Rupert mit rauer Stimme und räusperte sich. „Begehrt in meinem Namen Einlass; ich bin Rupert, Prinz des Waldkönigreichs. Eure Familien werden dort sicher sein, und König John kann Krieger wie euch immer gut gebrauchen.“
    Der Goblin-Führer musterte ihn scharf und nickte kurz. „Wohin seid ihr unterwegs, edler Held?“
    „Wir reiten zum Dunklen Turm“, sagte Rupert. „Wir sollen den Erzmagier holen.“
    Die Mundwinkel des Goblin-Führers zuckten. „Ich weiß nicht, wer mir mehr leidtut, Ihr oder er.“
    Er machte auf dem Absatz kehrt und stapfte zurück zu seinen wartenden Kämpfern. Immer mehr Goblins kamen aus den Schatten des Waldes; Frauen und Kinder, beladen mit den wenigen Habseligkeiten, die ihnen geblieben waren. Der Anführer ordnete seine Gruppe unter gutem Zureden und Schimpfen zu einer mehr oder weniger gut ausgerichteten Kolonne. Langsam und ermattet setzten sich die kleinen Geschöpfe in Bewegung und zogen an den Gardesoldaten vorbei, die sie stumm und verwirrt anstarrten.
    „Ich nehme an, Ihr seid diesen … Leuten schon einmal begegnet“, sagte der Erste Ritter.
    „Einige von ihnen versuchten, mich im Schlingforst umzubringen“, erklärte Rupert. „Ich musste es ihnen ausreden.“ Er merkte, dass er immer noch sein Schwert in der Hand hielt, und steckte es weg.
    „Ich verstehe“, sagte der Erste Ritter. Sein Tonfall verriet, dass er log.
    Rupert verkniff sich ein Grinsen und sah nach unten, als jemand ungeduldig an seinem Steigbügel zerrte. Der kleinste Goblin strahlte ihn an.
    „Guten Tag, edler Held, erinnert Ihr Euch noch an mich? Ich wollte mich noch mal bedanken. Unser glorreicher Führer ist zwar ein verdammt guter Kämpfer, aber von Manieren hält er nicht sehr viel. Wohlgemerk t ist das seine einzige Schwäche. Ansonsten will ich nichts gegen ihn gesagt haben, edler Held; er hat uns sogar beigebracht, Dämonen zu besiegen. Vor gar nicht allzu langer Zeit schlugen wir ein ganzes Rudel dieser Kreaturen in die Flucht.“
    „Augenblick“, unterbrach ihn Rupert. „Ihr habt gegen ein Dämonenrudel gekämpft? Wo?“
    „Bei einem Ort namens Kupferstadt“, berichtete der kleinste Goblin. „Wir ham sie zu Mus zermanscht, ehrlich! Schmecken übrigens scheußlich, die Typen – nur Knochen und Knorpel. Mach dir keine Sorgen um deine Burg, edler Held, wir werden sie für dich bewachen. Wir kennen eine Menge fieser Tricks mit kochendem Öl.“
    „Kann ich mir vorstellen“, sagte Rupert. „Um nochmal auf Kupferstadt zurückzukommen …“
    „Nette kleiner Ort. Ich denke an so manche Nacht, in der meine Kumpel und ich dort Hühner und Kälber gestohlen haben. Das ist leider vorbei.“
    „Weshalb?“
    „Dämonen“, sagte der kleinste Goblin. „Haben dem Dorf die Eingeweide rausgerissen, oh ja. Keine Menschen mehr. Alle weg. Aber jetzt muss ich weiter, edler Held, sonst hole ich die Freunde nicht mehr ein. Gute Reise.“
    „Danke, Herr Goblin. Aber denkt daran, wenn ich höre, dass ihr zwischen hier und der Burg auch nur einen rechtschaffenen Reisenden belästigt habt, sorge ich persönlich dafür, dass man euch dem Burggraben-Ungeheuer zum Fraß vorwirft! Klar?“
    „Klar“, versicherte der kleinste Goblin eilig. „Wir W äldler müssen zusammenhalten. Keinen einzigen?“
    „Keinen

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