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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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John, „und Euch meine Entscheidung mitteilen, noch ehe Ihr morgen von hier aufbrecht.“
    Sir Landgraf Blays nickte mit ausdrucksloser Miene. „Danke, Majestät. Da unsere Mission hiermit beendet ist, zögen Landgraf Guillam und ich uns mit Eurer gütigen Erlaubnis jetzt gern zurück. Es war ein langer Tag.“
    „Allerdings“, sagte der König. „Nun, meine Herren, ich will Euch nicht um Eure wohlverdiente Ruhe bringen. Wir sehen uns morgen.“
    Die Landgrafen Guillam und Blays verneigten sich vor dem Thron, machten kehrt und verließen den Audienzsaal. Die Höflinge sahen ihnen nach und steckten flüsternd die Köpfe zusammen.
    „Ruhe!“, befahl Grey schroff, und sie verstummten.
    „Ehe ich für heute den Hofstaat entlasse“, sagte König John, „habe ich noch eine angenehme Pflicht zu erfüllen. Prinzessin Julia!“
    „Ach, ist Euch wieder eingefallen, dass Ihr nach mir geschickt hattet?“, fragte Julia beleidigt. „Ich hatte schon die Befürchtung, ich sei unsichtbar.“
    „Julia, meine Liebe, du bist meinen Gedanken nie fern“, entgegnete der König ernst. „Harald, ich hoffe sehr, du hast Julia inzwischen gut unterhalten.“
    „O ja“, sagte Harald. „Sie macht rasche Fortschritte in Tic-Tac-Toe. Noch etwas Übung, und sie wird es schaffen, mich ohne Schummeln zu besiegen.“
    Julia zielte mit dem Dolch auf seine Zehen und lachte frech, als er blitzschnell den Fuß zurückzog.
    „Wenn ihr beide endlich fertig seid“, sagte König John, „möchte ich eine Ankündigung machen.“
    „Nur zu!“, ermunterte ihn Julia.
    König John seufzte leise und wandte sich dann den versammelten Höflingen zu. „Meine Damen und Herren, ich gebe hiermit in aller Form die Verlobung meines ältesten Sohnes Harald mit Prinzessin Julia vom Hügelland bekannt. Ich wünsche beiden für die gemeinsame Zukunft alles Glück der Welt.“
    „Das wird er brauchen“, raunte jemand im Hintergrund.
    Julia sprang blitzschnell auf. „Ich werde Harald nicht heiraten!“
    „Dir wird keine andere Wahl bleiben“, entgegnete König John. „Ich habe die Verlobung soeben öffentlich verkündet.“
    „Dann könnt Ihr sie verdammt noch mal auch wieder zurücknehmen!“
    „Prinzessin Julia“, sagte der König völlig unger ührt, „Ihr könnt ihn freiwillig oder unfreiwillig heiraten, aber ob Ihr wollt oder nicht – die Hochzeit findet in genau vier Wochen statt. Ihr werdet Euch mit einiger Disziplin und unter Haralds Anleitung ebenfalls zu einer Zierde dieses Hofes entwickeln.“
    „Eher bringe ich mich um!“
    „Nein, das werdet Ihr nicht tun“, warf Grey ein. „Ihr seid nicht der Typ dazu.“
    Julia sah sich wütend um und kehrte dann allen den Rücken, als sie merkte, dass sie Tränen des Zorns wegblinzelte. „Wir werden sehen“, stotterte sie mit zitternder Stimme. „Wir werden sehen.“
    Der König beachtete sie nicht weiter, sondern wandte sich erneut an den Hofstaat: „Meine Damen und Herren, ich danke Euch für Eure geschätzte Aufmerksamkeit. Die Versammlung ist beendet.“
    Die Höflinge verneigten sich und knicksten, ehe sie ungewöhnlich ernst zum Portal strömten. Auf eine Geste König Johns folgten ihnen die Wachen nach draußen. Julia wandte sich auch zum Gehen, kam aber nicht weit, weil ihr Harald den Weg versperrte. Irgendwie brachte sie nicht mehr die Energie auf, ihn zu treten.
    „Was willst du?“, fragte sie niedergeschlagen.
    „Julia …“ Harald zögerte. „Liebst du Rupert wirklich?“
    Julia schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Möglich. Warum?“
    Harald zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht. Schau, Julia, diese Hochzeit wird stattfinden, ob es uns gefällt oder nicht. Ich erwarte nicht, dass du mich liebst, Julia, aber findest du mich wirklich so furchtbar? Ich bin schließlich kein Monster – zumindest nicht immer.“ Er machte eine Pause, um zu sehen, ob sie sich wenigstens ein schwaches L ächeln abränge, aber selbst d en Gefallen tat sie ihm nicht. Deprimiert schüttelte er den Kopf. „Wie auch immer, du wirst meine Frau. Gewöhn dich daran. Wir reden später noch einmal darüber.“
    Julia sah ihm nach, als er den Saal verließ. Sie hatte wirre Pläne, aus der Burg zu fliehen, aber wohin sollte sie sich wenden, wenn sie die Mauern hinter sich gelassen hatte? Allen Berichten nach war das Waldland von Dämonen überrannt. W äre nur der Drache kräftig genug, sie zu begleiten … aber er war es nicht. Seine Verletzungen schmerzten immer noch, und er döste die meiste

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