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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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musste.“
    „Offenbar gab es ursprünglich sechs dieser Schwerter“, erklärte Grey ruhig. „Aber wir besitzen nur noch drei: Blendflamm, Wolfsbann und Felsbrecher. Seit Jahrhunderten hat niemand mehr gewagt, sie anzufassen.“
    „Sind sie wirklich so mächtig, wie die Legenden sagen?“
    Grey zuckte die Achseln. „Höchstwahrscheinlich noch mächtiger. Die Chronisten wagen kaum, die Namen zu erwähnen.“
    „Wie dem auch sei“, knurrte König John, „sie befinden sich ebenso wie Curtana im alten Arsenal, und das befindet sich im Südflügel, und den können wir nicht finden, seit er uns vor zweiunddreißig Jahren verlorenging.“
    „Der Seneschall behauptet, er könne ihn ausfindig machen“, warf Grey ruhig ein, „und ich glaube ihm. Er ist der beste Spürer, den diese Burg je hatte.“
    „Ja, vielleicht“, sagte der König. Er kratzte sich geistesabwesend am Kopf und seufzte müde. „Ach, manchmal wünsche ich, du wärst ein echter Sterndeuter und könntest in die Zukunft schauen.“
    Grey lachte. „Leider ist mein Titel nur ein Erbe unserer abergläubischen Vorfahren. Genau genommen bin ich nicht mal Astrologe, sondern Astronom. Zeig mir das Gekröse eines Schafes, und ich könnte dir höchstens verraten, welche Suppe sich daraus kochen lässt.“
    König John lächelte und nickte bedächtig. „Es war nur so ein Gedanke. Ein albernes Hirngespinst.“ Er erhob sich steif und ließ die Blicke durch den leeren Thronsaal schweifen. „Ich glaube, ich gehe jetzt schlafen. Ich bin in letzter Zeit fortwährend müde.“
    „Du hast zu viel gearbeitet. Wir arbeiten beide zu viel. Es wird Zeit, dass Harald einen Teil deiner Pflichten übernimmt. Er ist alt genug, um uns ein wenig beizustehen.“
    „Nein“, aufbegehrte König John kurz angebunden. „Er muss noch viel lernen.“
    „Du kannst das nicht ewig aufschieben. Irgendwann musst du loslassen. Wir werden langsam älter.“
    „Langsam?“ König John lachte trocken und betrat die Stufen des Podests. Als Grey ihm helfen wollte, stieß er seinen Arm unwirsch beiseite. „Ich bin müde. Reden wir morgen darüber.“
    „John.“
    „Morgen.“
    Grey sah dem König nach, wie er langsam den leeren Saal durchquerte. „Morgen ist es vielleicht zu spät“, murmelte er, aber wenn der König seine Worte gehört hatte, dann beachtete er sie nicht.

    „Ihr könntet König sein“, sagte Fürst Darius.
    „Ich werde König sein“, sagte Harald. „Ich bin der älteste Sohn. Der legitime Thronerbe. Eines Tages wird das gesamte Waldland mir gehören.“
    „Wenn Ihr so lange warten wollt, werdet Ihr ein König ohne Land sein.“
    „Das ist Verrat.“
    „Ja“, bestätigte Fürst Darius liebenswürdig.
    Die beiden lächelten, hoben die Kelche und kosteten den Wein. Als Harald den guten Jahrgang lobte, beugte sich Fürstin Cecelia anmutig vor und füllte sein Glas bis zum Rand. Harald dankte höflich, lehnte sich bequem zurück und ließ die Blicke schweifen. Nach all den Geschichten, die ihm über Darius’ Lebensstil zu Ohren gekommen waren, hatte er in den Gemächern des Kriegsministers mehr Pomp und Luxus erwartet – dicke Teppiche und verschwenderische Tapeten. Stattdessen befand er sich in einem nüchternen, beinahe streng möblierten Raum mit einem schlichten Dielenboden und Vertäfelungen aus poliertem Holz, den ein einziger Kamin erwärmte. Eine Wand verschwand gänzlich hinter einem vollen Bücherregal, das eine Fülle von Werken über Politik, Geschichte und Zauberei enthielt. Harald ließ sich sein e Überraschung nicht anmerken. Offenbar steckte in Darius mehr, als man auf den ersten Blick wahrnahm. Harald nahm einen Schluck Wein und studierte sein Gegenüber über den Kelchrand hinweg. Das Gesicht des Mannes war von einer groben Hässlichkeit, die weder die Puderschichten noch die sorgfältig gezupften Augenbrauen oder das geölte Haar zu verbergen vermochten, und wenn er die Maske fallen ließ, die er in der Öffentlichkeit trug, wirkten seine Züge eiskalt und zum Äußersten entschlossen.
    „Dieser Mann ist gef ährlich “, dachte Harald. „Er ist eitel und skrupellos – eine nützliche Kombination auf jedem Sektor, insbesondere aber in der Politik. Sieht sich wahrscheinlich als Königsmacher.“
    Harald wandte seine Aufmerksamkeit Fürstin Cecelia zu, Fürst Darius’ Gemahlin. Sie lächelte träge, was eine deutliche Aufforderung enthielt. Ihr nachtschwarzes Haar, das in Kaskaden auf die nackten Alabasterschultern fiel, umrahmte und

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