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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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betonte das attraktive Gesicht. Lüsternheit glomm in den dunklen Augen und umspielte den vollen Mund. Sie hatte das reich bestickte Festkleid, das sie zu offiziellen Anlässen trug, mit einem schmalen, geschlitzten Seidenkaftan vertauscht, der bei jeder Bewegung aufreizende Ansichten freigab. „Appetitlich“, dachte Harald, „und nicht gerade zurückhaltend, obwohl ihr Mann anwesend ist.“ Nicht zum ersten Mal fragte sich Harald, was Darius und Cecelia aneinander fanden. Sie waren ohne Zweifel ein ernstzunehmendes politisches Gespann, aber Cecelias Abenteuer mit jungen Gardisten sorgten bei Hofe ständig für neuen Klatsch. Darius musste davon wissen, aber er sagte nie etwas dazu. „Jeder nach seinem Geschmack“, dachte Harald sardonisch.
    „Das ist ja alles schön und gut, Kriegsminister“, sagte er höflich. „Aber was wollt Ihr von mir?“
    Darius lächelte über Haralds direkte Art und nahm ohne Eile einen weiteren Schluck Wein. „Bis jetzt nicht viel. Aber ich versichere Euch, dass meinen Freunden nur Euer Wohl am Herzen liegt.“
    „Tatsächlich?“, fragte Harald amüsiert. „Das wundert mich. Ich dachte, Euren Freunden liege in erster Linie das Wohl des Waldlandes am Herzen. Deshalb habe ich Eurer Einladung auch Folge geleistet.“
    „Wenn wir Euch unterstützen, dienen wir zugleich dem Wohl des Reiches“, erklärte Darius ernst. „König John ist nicht mehr fähig, das Land zu regieren. Er lässt die Barone im Kampf gegen die Dunkelheit im Stich, er hat die Landgrafen öffentlich beleidigt und angegriffen, und nun droht er sogar, Curtana zu ziehen! Er muss wissen, dass sich die Barone das nicht gefallen lassen werden. Er fordert eine Auflehnung geradezu heraus.“
    „Die Barone brauchen einen König“, antwortete Harald ruhig. „Sie haben nicht genug Leute, um gegen den Düsterwald vorzugehen, und das wissen sie genau. Ihre einzige Hoffnung ist ein Heer, das stark genug ist, die Finsternis zu besiegen. Sie haben versucht, den König zu zwingen, nur um zu erkennen, dass er ihre Unterstützung nicht mehr braucht. Immer vorausgesetzt, dass Curtana auch bei Nichtmenschen wirkt. Wenn nicht, wird es zu spät sein, eine Armee auszuheben. Kein Wunder, dass die Barone verzagt sind. Wenn Curtana versagt, verschlingt uns das Dunkel alle. Erfüllt es dagegen seinen Zweck, könnte sich mein Vater zum größten Tyrannen entwickeln, den dieses Land je kannte. Mit Curtana in der Hand wäre er mächtig genug, jede seiner Launen zum Gesetz zu erheben. Würde man den König aber stürzen, wäre das Heer ohne Führer. Die Barone misstrauen einander, weil jeder versuchen könnte , das Heer auf seine Seite zu bringen und sich selbst zum König zu ernennen. Also brauchen die Barone einen König – aber nicht König John, und deshalb, mein lieber Fürst Darius, habt Ihr mich heute Abend um eine Unterredung gebeten, nicht wahr?“
    Darius musterte Harald eingehend. „Ihr habt die Situation erfasst, Hoheit. Ich wusste gar nicht, dass Ihr ein derart ausgeprägtes Interesse an der Politik habt. Bis jetzt schient Ihr Euch mehr mit … anderen Dingen zu beschäftigen.“
    Harald lachte. „Der Schein trügt, mein Freund.“ Übergangslos streifte er die Maske der Freundlichkeit ab. Darunter kamen harte, entschlossene Züge und durchdringende, dunkle Augen zum Vorschein. „Auch wenn ich den Hofnarren spiele, Darius – h üte t Euch davor, mich für dumm zu verkaufen!“
    „Was bezweckt Ihr mit der Maskerade?“, fragte Fürstin Cecelia mit einem eitlen Schmollen.
    „Sie entwaffnet meine Gesprächspartner“, erläuterte Harald. „Sie sehen keine Gefahr in mir, bis es zu spät ist. Außerdem habe ich Spaß dabei.“
    Er setzte wieder seine charmante, freundliche Miene auf, aber die Augen blieben kalt und spöttisch. Darius lächelte unsicher, während er innerlich versuchte, sich auf diesen neuen, fremden Prinzen Harald einzustellen.
    „Euer Vater will zweifellos das Beste für sein Reich, Hoheit, aber er ist ein alter Mann, und sein Verstand arbeitet nicht mehr wie früher. Er gibt zu viel auf Grey und zu wenig auf die Höflinge, deren Privileg und Pflicht es immer war, ihm mit weisen Ratschlägen zur Seite zu stehen. Nun, da die Dunkelheit dicht vor den Toren der Residenz lauert, können wir uns keinen Herrscher mehr leisten, der unser aller Leben einem Zauberschwert anvertraut, einer Waffe, deren Wirkung mehr als fraglich ist. Wenn König John nicht selbst zur Vernunft kommt, muss man ihn eben zur Vernunft

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