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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Schlechteste.
    Nach zehn Tagen hatte Nordhalan endgültig genug. Und so belegte er Horac, der gerade gemeint hatte, das wäre ohnehin der falsche Weg und sie würden im nächsten Sumpf ertrinken, mit einem Schweigezauber.
    Nordhalan musste schmunzeln, denn noch etwa zehn Meilen lang schimpfte Horac stumm vor sich hin, bis er endlich bemerkte, dass kein Ton mehr über seine Lippen kam. Er hielt Nordhalan an seinem Umhang fest und deutete empört auf seinen Mund.
    »Was hast du denn? Ich verstehe nichts?«
    Horac hüpfte wütend von einem Bein aufs andere und machte rüde Gesten.
    Der Zauberer stemmte die Hände in die Seiten, dann beugte er sich zu dem grantigen Zwerg hinab. »Ich werde dir deine Stimme zurückgeben, wenn du mir versprichst, während der nächsten Tage nicht mehr bei jedem zweiten Satz ›das wird nix‹ zu sagen!«
    Horac schnaubte lautlos, dann nickte er grimmig.
    Mit einem einfachen Zauberspruch löste Nordhalan den Bann.
    Horac öffnete den Mund, dann kam ein lautes: »Ohh jeeh, das war aber …« Er hielt inne, als er Nordhalans wütend gerunzelte Stirn sah, und erinnerte sich offenbar seines stummen Versprechens. »Ich muss sagen, das war nicht sehr höflich von dir!«
    »Dein ewiges Genörgel ist auch nicht sehr höflich«, erwiderte Nordhalan gereizt.
    Der Zwerg stapfte wütend voran und grummelte irgendetwas in seinen Bart. Bedauerlicherweise hielten Horacs gute Vorsätze nicht sehr lange an, doch zumindest bemühte er sich nun sichtlich um Worte, die weniger pessimistisch waren.
    Die Wanderung durch das raue Land war für die beiden doch recht betagten Männer anstrengend. Häufig jagten heftige Stürme über Albany, und obwohl der Wald sie vor dem schlimmsten Regen schützte, waren sie doch durchnässt und erschöpft. Etwa einen Tagesmarsch vom Rannocsee entfernt ging ein übles Unwetter nieder, und die Welt versank in einer breiten Regenfront. Ein baumloses Stück Weg lag vor den beiden Reisenden, und der Boden hatte sich in eine Schlammwüste verwandelt.
    »Ohh jeeh«, schimpfte Horac vor sich hin und zog sich die Kapuze seines Umhangs weiter ins Gesicht.
    Auch Nordhalan war nicht begeistert – das würde ein unangenehmer Marsch werden. Als sie etwa eine Meile gegen den Wind angekämpft hatten, erblickten sie ein kleines Dorf, das ihnen wie ein Rettungsanker in stürmischer See erschien.
    Der Zauberer drehte sich gegen den heulenden Wind und schrie, damit Horac ihn hörte: »Ich denke, wir sollten sehen, ob es dort ein Gasthaus gibt.«
    Diesmal hatte selbst der alte Zwerg nichts zu meckern, und so kämpften sie sich gegen den Sturm auf die Häuser zu. Eines der strohgedeckten Steinhäuser schien tatsächlich ein Gasthaus zu sein, denn über der Tür war ein wild im Wind schaukelndes Schild mit einem Bierkrug darauf angebracht. Zauberer und Zwerg wurden von einer heftigen Windböe regelrecht in den Raum geschleudert, als sie die Tür öffneten.
    »Ohh jeeh, so ein verdammtes Wetter!« Horac schüttelte sich die Nässe aus den borstigen Haaren.
    Elf verwunderte Augenpaare starrten die beiden Neuankömmlinge an. Die ortsansässigen Bauern waren vor dem Unwetter ins Gasthaus geflüchtet, mit Reisenden hatten sie jedoch offensichtlich nicht gerechnet. Als sie Horac auch noch als Zwerg erkannten, fielen ihnen beinahe die Augen aus den Gesichtern.
    »Dies ist mein Freund Horac«, stellte Nordhalan seinen Gefährten mit einem Unterton, der keinen Widerspruch duldete, vor. »Er hatte nichts mit dem Krieg zu tun, und ich gehe davon aus, dass er hier anständig behandelt wird.«
    »Ohh jeeh, ich bin ohnehin zu alt, um eine Axt oder ein Schwert zu führen«, rief Horac und ging absichtlich gebeugt.
    Der Wirt, ein überraschend junger Mann mit freundlichem Gesicht, nickte zustimmend und deutete auf den Tisch neben dem flackernden Feuer, welches durch den heftigen Wind immer wieder auszugehen drohte. »Setzt euch. Möchtet ihr etwas essen?«
    »Ja, sehr gern«, bestätigte Nordhalan. Während er seinen Umhang auszog und seinen Zauberstab, den jeder Normalsterbliche nur für einen Wanderstock halten würde, neben seinen Stuhl stellte, bemerkte Nordhalan, wie er und Horac aus den Augenwinkeln neugierig gemustert wurden. Der Zwerg hängte, pausenlos vor sich hin grummelnd, seinen Umhang möglichst nahe ans Feuer. Ein scharfer Blick von Nordhalan ließ ihn verstummen – Horac wollte offenbar nicht schon wieder durch Magie zum Schweigen gebracht werden.
    Der Wirt servierte eine ziemlich geschmacklose

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