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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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die beste Medizin. Morgen früh wird es ihm gut gehen.«
    »Das hoffe ich!« Aramia blieb wachsam, aber Darian schien friedlich zu schlafen, und daher entspannte sie sich etwas.
    Cadman setzte sich auf den Boden zu dem alten Wolf, welcher seufzend den Kopf in seinen Schoß legte.
    »Leána sagtest du«, murmelte Cadman vor sich hin und ein verträumtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Ich kannte eine Leána. War ein süßes Mädchen, ich habe sie vor etwa zwei Sommern kennengelernt.« Er schien mehr zu sich selbst zu sprechen. »Sie hatte ein besonderes Gespür für Tiere, daher gab ich ihr das schwarze Wolfsjunge mit. Leána hat mir versichert, in ihrem Dorf hätte niemand etwas gegen Wölfe. Sie ist so plötzlich verschwunden, wie sie aufgetaucht ist, eigentlich wollte ich sie noch fragen, wo genau sie lebt. Ich möchte wissen, was aus den beiden geworden ist.«
    Bei Cadmans Worten war Aramia zusammengezuckt. »Leána? Du kannst sie unmöglich kennen, sie lebt auf der Nebelinsel.« Dann runzelte sie unsicher die Stirn. »Aber sie hat eine schwarze Wölfin aufgezogen. Warst du etwa auf der Insel der Nebelhexen?«
    »O nein.« Abwehrend hob Cadman die Arme. »Ich hörte, es wäre als Mensch gefährlich, dorthin zu gehen. Also lasse ich es lieber.« Dann sah er Aramia noch einmal genauer an. »Aber ich habe die kleine Leána mit eigenen Augen gesehen. Wenn ich es mir recht überlege, ähnelt sie dir sogar.«
    »Sie ist meine Tochter.« Nun war Aramia wirklich verwirrt. Sie warf einen Blick auf den schlafenden Darian. »Unsere Tochter.«
    »Hmm, eine merkwürdige Sache.« Gedankenverloren streichelte Cadman dem alten Wolf über das stumpfe Fell. »Wie geht es den beiden?«
    Aramia erzählte, dass die Wölfin zu einem schönen und kräftigen Tier herangewachsen war, was Cadman sichtlich freute. Dann fragte sie: »Und wo willst du Leána gesehen haben?«
    »Gar nicht weit von hier, in dem alten Eichenhain, durch den auch ihr gekommen sein müsst. Eines nebligen Herbstmorgens stand sie vor mir.«
    »Sie kann damals höchstens drei gewesen sein, und sie hat die Insel niemals verlassen.«
    »Ich dachte, sie wäre älter, man konnte sich sehr vernünftig mit ihr unterhalten. Vielleicht war es doch ein anderes Mädchen.« Auch Cadman konnte sich keinen Reim auf diese seltsame Geschichte machen, aber er kümmerte sich nicht weiter darum, sondern fütterte hingebungsvoll den alten Wolf mit Fleischbrei. Irgendwann legte sich auch Aramia schlafen, denn sie hatten am nächsten Tag einen langen und anstrengenden Ritt vor sich.
    Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten sich die beiden von Cadman, der ihnen eine gute Reise wünschte.
    »Fragt die kleine Leána nach mir, und richtet ihr meine Grüße aus, falls tatsächlich sie es war, die meine Wölfin aufgezogen hat«, bat er.
    Darian runzelte fragend die Stirn, und während sie die Pferde sattelten, erzählte Aramia ihm von ihrem gestrigen Gespräch mit dem Wolfsvater.
    »Das ist doch merkwürdig. Könnte es ein anderes kleines Mädchen mit diesem Namen gewesen sein?«
    »Glaube ich kaum, Leána ist kein allzu häufiger Name in Albany.« Aramia zuckte mit den Achseln und stieg auf ihre Stute. »Wie geht es deinem Arm?«
    Darian bewegte ihn probehalber. »Ich habe geschlafen wie ein Stein, und die Schmerzen waren am Morgen vollkommen weg.«
    »Sehr gut, dieses stinkende Zeug scheint geholfen zu haben. Aber wir sollten Lilith trotzdem einen Blick drauf werfen lassen«, meinte Aramia.
    An diesem stürmischen Herbstmorgen galoppierten sie endlich durch das sich zurückziehende Wasser in Richtung Insel. Sie mussten sich beeilen, denn lange würde die Ebbe nicht anhalten, und dann würde die Flut ihren Teil der Küste wieder zurückfordern. Aramia lächelte Darian zu – bald hatten sie es geschafft.

Kapitel 5
    Hoffnung und Zweifel
    Für Nordhalan und Horac war die Reise bisher etwas weniger angenehm verlaufen. Horac weigerte sich hartnäckig, Nordhalan auf dem Rücken eines Pferdes zu dem Zwergenmagier Revtan zu führen, und so mussten sie den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen. Einerseits war Nordhalan froh, den Zwerg bei sich zu haben, denn wenn sie auf zwergische Siedlungen trafen, waren die Zwerge ihm gegenüber sehr feindselig und ließen sich nur durch Horac besänftigen. Andererseits ging ihm das ewige Genörgel und Gemurre des alten Griesgrams gehörig auf die Nerven. Ständig prophezeite er, das Ganze würde ›sowieso nix‹ werden, und sah in allem nur das

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