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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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weitere Krieger von einflussreichen Adligen mit ernsten Gesichtern zurück und bestätigten das, was Galmár, der angebliche Überlebende, bereits verbreitet hatte. Nun beraumte Samukal in Windeseile eine öffentliche Versammlung an. Er wusste, dass für viele Menschen aus weiter entlegenen Teilen des Landes die Reise beschwerlich sein würde, denn im Osten hatten sicherlich hier und da schon Schneefälle eingesetzt, dennoch bestand er darauf, dass aus jedem Dorf, jeder Stadt und aus jedem Adelshaus zumindest ein Vertreter anwesend war. So schickte er berittene Boten aus, die die unwiderrufliche Anweisung hatten, die jeweiligen Landesvertreter gleich mitzubringen, da die Zusammenkunft bereits in zehn Tagen stattfinden sollte.
    Für Darian war die Zeit auf der Nebelinsel wahrscheinlich die glücklichste in seinem ganzen bisherigen Leben. Auch wenn Leánas Eigenart, die elterlichen Bitten und Anweisungen auf ihre eigene Weise zu interpretieren, zuweilen durchaus anstrengend sein konnte, war sie dennoch ein so liebes und lebensfrohes Kind, dass es ihm in der Seele weh tat, sie bald wieder verlassen zu müssen. Er versuchte Mia zu überreden, hierzubleiben und auf die Kleine aufzupassen, aber sie bestand darauf, an seiner Seite zu sein, wenn er und sein Bruder versuchten, die Missstände im Königreich von Northcliff zu beseitigen.
    »Leána ist hier sicher«, sagte Mia auch an diesem Abend eindringlich, »niemand außer den Nebelhexen weiß, dass sie deine Tochter ist, und das ist auch gut so.« Sie saß mit Darian in Liliths Hütte vor dem offenen Feuer. Leána schlief tief und fest im Nebenraum.
    »Aber sie ist noch so klein und braucht ihre Mutter.«
    »Ich habe dir doch bereits gesagt, dass sie sehr viel selbstständiger ist als menschliche Kinder in ihrem Alter.« Mia legte ihre schlanke Hand auf seinen Arm. »Ich konnte dich so lange Zeit nicht unterstützen, das möchte ich jetzt gutmachen.«
    »Es wäre mir lieber, du würdest auf Leána achten. So gern ich dich auch bei mir habe, es ist mir nicht wohl dabei, die Kleine hier allein zu lassen.«
    »Sie ist nicht allein. Jeder auf der Insel würde sie bis zum letzten Atemzug verteidigen, das weißt du.«
    »Ja, das weiß ich, aber trotz allem können wir unser Kind nicht einfach im Stich lassen. Bleib hier, du bist schließlich ihre Mutter.« Darian sah, wie Feuer in Mias Blick aufglomm. Sie straffte die Schultern, und ihre zuvor noch weichen Gesichtszüge verhärteten sich schlagartig.
    »Ich bin ihre Mutter«, presste sie mühsam beherrscht hervor, »aber ich bin kein dummes, wehrloses Huhn wie deine Elysia, die brav hinter dem Herd bleibt, nur weil du das wünschst. Ich bin eine Kriegerin, Darian, akzeptiere das oder geh deinen Weg allein.« Sie hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt, und für einen Augenblick blieb ihm die Luft weg.
    »Du würdest mich im Ernst verlassen, nur weil ich um deine Sicherheit besorgt bin?«
    »Du drehst mir die Worte im Mund herum«, fauchte sie, und die Wut trieb ihr die Röte in die Wangen. Dann atmete sie ein paar Mal tief durch, schloss die Augen und ging einen Schritt auf ihn zu. »Darian, ich mache dir einen Vorschlag: Frag Leána selbst, und du wirst sehen, sie wird nichts dagegen haben, dass ich mit dir gehe.«
    Kurz zögerte Darian, dann stimmte er zu. Er war sicher, dass Leána ihre Mutter hier behalten wollte. Schließlich war sie ein kleines Mädchen. Vielleicht konnte er Mia überzeugen, wenn sie sah, dass Leána traurig war.
    Nachdem das Feuer heruntergebrannt war, betraten sie leise den Nebenraum. Verwundert und auch erschrocken bemerkte Darian, dass Leánas Lager verlassen war.
    »Wo ist sie?« Hektisch sah sich Darian um und bemerkte erst jetzt das geöffnete Fenster.
    Seufzend deutete Mia hinaus in die von der Sichel des Mondes nur spärlich beleuchtete Dunkelheit. Allerdings konnte Darian, dem Mias Fähigkeit, im Dunkeln zu sehen, fehlte, nichts erkennen, und so sprang er aus dem Fenster und eilte auf den für ihn nur vage sichtbaren kleinen Schatten zu. Kurz darauf kündeten leise Schritte hinter ihm auch von Mias Anwesenheit. »Mach dir keine Gedanken, sie hat Dunkelelfenblut und braucht viel weniger Schlaf als andere Kinder.«
    Darian wollte das nicht so recht glauben, aber als er Leána dann deutlich vor sich sah, blieb er ruckartig stehen, und der möglicherweise fehlende Schlaf war vergessen.
    »Was in aller Welt ist das?« Er deutete auf ein geflügeltes Wesen, das sich auf Leánas Schulter

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