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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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zwei dicken Stämmen bestand. Eine friedliche Stille lag über diesem Ort. Leána setzte sich ganz dicht zu ihrem Vater. »Das ist mein Lieblingsplatz«, erklärte sie ihm.
    »Das kann ich gut verstehen.«
    Ein Rascheln im Gebüsch ließ Darian aufblicken, und als plötzlich ein schwarzer Wolf erschien, wollte er sein Schwert ziehen. Doch dann hielt er verdutzt inne, als er in dem Tier jene Wölfin erkannte, die ihn so lange Zeit auf seinen Reisen durch Albany begleitet hatte. Bevor er sich von seinem Schrecken erholen konnte, war Leána bereits aufgesprungen, und als sie sich vor die Wölfin kniete, blieb ihm beinahe das Herz stehen.
    »Leána, beweg dich nicht«, rief er leise. »Ich werde den Wolf verjagen und …«
    Weiter kam er nicht, denn das kleine Mädchen lachte nur und rief: »Aber das ist doch nur Fenja, meine Freundin.«
    Hilflos musste er mitansehen, wie das Tier vorsprang. Gerade wollte sich ein entsetzter Schrei durch seine Kehle bahnen – dann verharrte er, denn die Wölfin wedelte mit ihrer Rute und bedeckte Leána mit feuchten Wolfsküssen, was das kleine Mädchen zum Kichern brachte.
    »Wenn das so weitergeht, altere ich an diesem einzigen Tag um fünfhundert Jahre«, murmelte er und steckte sein erhobenes Schwert wieder in die Scheide.
    Vorsichtig trat er näher und ließ sich neben Leána auf den Boden sinken. Bisher hatte die Wölfin sich noch niemals von ihm streicheln lassen, doch nun kam sie geduckt näher.
    »Er tut dir nichts, Fenja, das weißt du doch«, rief Leána mit ihrer hellen Stimme.
    »Ich kenne sie, sie hat mich eine lange Zeit über begleitet, wenn ich unterwegs war«, staunte Darian, der das Ganze nicht verstand.
    Leána hingegen nickte begeistert mit dem Kopf. »Natürlich, ich habe sie ja auch darum gebeten.«
    »Du hast was?«
    »Na ja, eigentlich war es meine Freundin«, gab sie zu.
    »Welche Freundin?«
    »Ich weiß nicht, wie sie heißt«, seufzte Leána traurig.
    »Hmm.« Darian verstand das alles nicht, aber Leána schien nichts weiter dazu sagen zu wollen, sondern streichelte Fenja nur glücklich über das weiche Fell.
    Später erzählte Darian Mia von seiner außergewöhnlichen Begegnung mit Leánas Wolf, und auch seiner Gefährtin sah er ihre Verwunderung an. »Das ist seltsam, Leána war noch ganz klein, als sie eines Tages mit Fenja auf dem Arm ins Dorf kam. Ich habe damals nicht weiter nachgefragt, weil sie immer irgendwelche verletzten oder verwaisten Tiere angeschleppt hat.«
    »Womit wir wieder bei der merkwürdigen Geschichte mit Cadman wären«, warf Lilith ein, die am Kessel stand und eine Suppe kochte.
    »Richtig«, bestätigte Mia und fuhr dann fort. »Nachdem Fenja ausgewachsen war, verschwand sie eines Tages urplötzlich. Leána hat steif und fest behauptet, Fenja wäre fortgegangen, um ihren Vater zu beschützen. Ich habe sie in dem Glauben gelassen, weil ich dachte, dann wäre sie nicht traurig, falls der Wolf vielleicht tot ist.«
    »Aber sie hatte Recht.« Kopfschüttelnd blickte Darian hinaus, wo seine kleine Tochter mit der winzigen Siah Fangen spielte. »Die schwarze Wölfin hat mich eine ganze Weile begleitet, sogar bis hierher auf die Insel, und sie hat mir mehrere Male das Leben gerettet.«
    Nun wurde auch Mia nachdenklich. »Kurz nachdem du das erste Mal hierhergekommen bist, ist Fenja tatsächlich wieder aufgetaucht.«
    »Vielleicht ist es Leánas Gabe, mit Tieren zu sprechen«, vermutete Lilith.
    »Ich rufe sie her.« Mia stand auf und ging zur Tür, dann rief sie nach ihrer kleinen Tochter.
    Mit unwilligem Gesicht und außer Atem kam Leána herein. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet. »Ich hatte Siah schon beinahe gefangen«, schmollte sie.
    »Das ist wunderbar.« Mia zog sie auf ihren Schoß. »Leána, du hast mir einmal gesagt, dass du Fenja fortgeschickt hast, damit sie auf Darian aufpasst.«
    Leána nickte stolz. »Sie hat es gut gemacht!«
    »Ja, das hat sie. Hast du mit ihr gesprochen, so wie ich mit dir spreche, oder hast du eher in deinen Gedanken mit ihr geredet?« Aramia sah die Kleine gespannt an. »Und hat sie dir geantwortet?«
    Energisch schüttelte Leána den Kopf. »Nein, ich hab versucht, mit ihr zu sprechen, aber sie hat mich nicht verstanden.«
    »Und wie kommst du dann darauf, dass sie tatsächlich fort war, um Darian zu beschützen?«, wollte Lilith wissen. Sie reichte Leána eine Tasse mit dampfendem Tee.
    Das kleine Mädchen trank vorsichtig, dann hob es den Kopf. »Meine Freundin hat mit ihr gesprochen, die

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