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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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wieder tun, denn ich liebe deinen Bruder.«
    »Ich weiß.« Nun wurde sein Blick traurig. »Doch seit vielen Sommern habe ich keine Frau mehr getroffen, die mein Herz höher schlagen lässt.«
    »Und da dachtest du, du könntest die deines Bruders nehmen.«
    »Darian ist bereits verheiratet.«
    Als Aramia zu einer empörten Erwiderung ansetzen wollte, schüttelte Atorian den Kopf.
    »Ich werde dich nicht mehr belästigen, aber ich möchte, dass du weißt, dass du mir sehr viel bedeutest.«
    »Ich bin eine Nebelhexe«, erinnerte Aramia ihn. »Selbst wenn ich deinen Bruder nicht über alles lieben würde und kein Kind mit ihm hätte, wäre ich keine angemessene Wahl für den Thronerben von Northcliff. Also schlag dir aus dem Kopf, dass wir jemals mehr als Reisegefährten sein könnten.« Damit drehte sie sich um und hörte Atorian noch ein leises: »Wenn das nur so einfach wäre«, murmeln.
    Festen Schrittes ging Aramia zu Darian, der sich gerade mit Nordhalan darüber unterhielt, was sie auf den Dracheninseln erwartete. Darian drehte sich zu ihr, und sein Lächeln erreichte auch seine blauen Augen, die sie besonders an ihm liebte. Sie legte einen Arm um Darian und schmiegte sich dicht an ihn. »Wir sollten die Hauptinsel ansteuern, auf welcher der große Steinkreis steht, in dem der Legende zufolge Merradann, das Orakel, beschworen werden kann«, schlug Nordhalan vor.
    Aramia sog tief die salzige Meeresluft ein und ließ ihren Blick über das weite Meer schweifen, wo gerade vereinzelte Sonnenstrahlen die Schaumkronen der Wellen zum Glitzern brachten. Die Geisterinseln bestanden aus einer Gruppe von fünf Inseln, von denen die südlich gelegenen bei Ebbe miteinander verbunden waren. Bei der größten, nördlichen Insel handelte es sich um einen sagenumwobenen Ort. Angeblich verweilten die Seelen der Toten dort, um dann ihre Weiterreise in den Westen, über den Rand der Welt hinweg in die Nachwelt anzutreten. Auch sollten sich die legendären Diomár, der geheime Zaubererbund, dort getroffen haben, um ihr Wissen zusammenzutragen und die Geschichte der Menschheit aufzuzeichnen – vielleicht auch, um im Geheimen in sie einzugreifen. Jetzt wollten sie sich am Kreis der Seelen an der Westküste der Hauptinsel den Rat des Orakels einholen.
    Nordhalan stand an der Reling und blickte dem fernen Dunst entgegen, welcher die Inseln umgab. »Viel Zeit ist vergangen, seitdem ich die Geisterinseln das letzte Mal besucht habe«, sagte er wie zu sich selbst, und Aramia wunderte sich insgeheim, dass er überhaupt schon einmal dort gewesen war. Vielleicht gehörte das zur Ausbildung eines Zauberers. Sie selbst war nie wirklich unterrichtet worden, lediglich, was die Nebelhexen über Elementargeister wussten, war ihr vermittelt worden. Und bevor sie durch das Portal gegangen war, hatte sie einige grundlegende Dinge von der Elfe Vahira erfahren.
    Während das Segelboot aufs offene Meer hinaussteuerte, nahm der Wind an Stärke zu. Die Wellen türmten sich zu haushohen Wassermassen, und Windgeister – durchscheinende Wesen, welche keine feste Gestalt besaßen, sondern wie graue Schleier durch die Luft schossen und grausige Fratzen zogen – zerrten an den Segeln und schienen diese in Stücke reißen zu wollen. Utz und Rukan, zunächst noch recht gelassen, wurden nun doch stark gefordert. Mit angestrengter Miene hielt der massige Rukan das Ruder umklammert, während Utz die Segel in die richtige Position brachte und Aramia zurief, sie solle die verdammten Geister besänftigen.
    »So wütend waren sie selten«, schimpfte Utz. »Muss an den Geisterinseln liegen.«
    »Ich dachte, du kennst dich aus in den Gewässern rund um die westlichen Inseln«, fragte Atorian verwundert und hielt sich an der Reling fest, als eine Welle laut donnernd hereinschwappte.
    Prustend wischte sich Utz das Wasser aus dem Gesicht, dann grinste er. »Ich sagte, nur ein Kobold würde es wagen – ich sagte nicht, dass ich es zuvor schon getan habe.«
    Atorian polterte los und verfluchte den kleinen Koboldmischling, dieser schien jedoch nicht sonderlich beeindruckt von dem Zorn des Menschen.
    Aramia hatte sich gegen den Bug des Schiffes gestemmt und hielt die Arme hoch erhoben. In einem leisen Lied rief sie die Geister des Windes an und bat sie, das Schiff zu verschonen. Noch einige Zeit sausten die Kreaturen wütend heulend um das Schiff, dann waren sie verschwunden.
    Darian nahm seine Gefährtin erleichtert in den Arm. »Du bist wundervoll, Mia«, flüsterte er ihr

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