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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Elementargeister, die seit dem Anbeginn der Welt die Meere bewohnen. Die Geister vor diesen Inseln sind die Seelen der toten Seefahrer, die mit ihrem Schicksal hadern. Sie wollen die Lebenden davon abhalten, die Geisterinseln zu betreten. Es sind bedauernswerte, häufig jedoch auch sehr böse Kreaturen.«
    Darian schauderte, als er daran dachte, dass seine Gefährtin und sein Bruder diesen Wesen möglicherweise zum Opfer gefallen waren. Sollten die beiden am Ende ebenfalls als rastlose Seelen ihr Dasein fristen und arglose Reisende in die kalten Tiefen des Ozeans ziehen? Nein, an so etwas wollte er nicht denken. Stattdessen hoffte er inständig, dass Nordhalan mit seiner Einschätzung Recht behielt und er sie beide gesund und munter am Steinkreis wiedersah.
    Stumm und frierend liefen Aramia und Atorian nebeneinander her, während langsam die Nacht über die Geisterinseln kroch.
    »Wir sollten hier Rast machen«, schlug Atorian vor, als sie eine Felsgruppe passierten, welche etwas Schutz gegen den kalten Wind versprach.
    »Ich kann auch im Dunkeln sehen«, widersprach Aramia knapp.
    »Ich aber nicht, und mir ist kalt, und ich bin todmüde.« Atorian ließ sich ohne ein weiteres Wort auf den Boden sinken und schlang die Arme um den Oberkörper.
    »Warm wird es hier ohnehin nicht.« Unruhig trat Aramia von einem Bein aufs andere.
    »Verdammt, ich bin eben nur ein Mensch, und die müssen sich gelegentlich ausruhen«, beharrte Atorian, während er sich erschöpft gegen den Felsen sinken ließ.
    Leise vor sich hin schimpfend begann Aramia Feuerholz zu sammeln. Allerdings war dieses klamm und damit kaum zu entzünden. Sie beschwor die Feuergeister, doch diese schienen heute nicht in Stimmung zu sein, tanzten – sehr zu Atorians Erstaunen – nur einmal kurz zwischen den Flammen umher und verschwanden dann wieder. Übrig blieb ein wenig wärmendes, rauchendes Feuer, das leise zischte.
    »Wir sollten uns dichter zusammensetzen«, schlug Atorian mit klappernden Zähnen vor. »Wenn wir uns gegenseitig etwas wärmen, wird es vielleicht erträglicher.«
    Aramia schnaubte empört und wich noch weiter von ihm zurück. Im Dunkeln sah sie, wie Atorian die Augen verdrehte.
    »Selbst wenn ich es wollte, wäre ich im Augenblick zu keiner unehrenhaften Tat mehr fähig. Ich habe das Gefühl, gleich zu Eis zu erstarren.«
    Ganz langsam und zögernd rutschte Aramia zu ihm heran. »Wenn du irgendetwas versuchen solltest – sei gewiss, ich weiß mich zu wehren!«
    »Davon bin ich überzeugt.« Atorian legte den Arm um sie und Aramia drückte sich an ihn. Sie zitterten beide, doch Aramia konnte ihr Unbehagen und auch ihr schlechtes Gewissen Darian gegenüber nicht ganz abstreifen.
    »Ich liebe deinen Bruder«, betonte Aramia noch einmal, während sie zu Atorian aufsah, der die Augen geschlossen hatte.
    »Ja, ich weiß.« Plötzlich klang Atorians Stimme ungewohnt traurig und melancholisch. »Darian hat sehr viel Glück – in jeder Beziehung, und darum beneide ich ihn sehr.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ihr werdet in etwa das gleiche Alter erreichen, und selbst seine Tochter, die, wäre sie ein Mensch, vor ihm gestorben wäre, wird ihn höchstwahrscheinlich überleben. Auf so etwas durfte ich bisher nicht hoffen.«
    Plötzlich spürte Aramia Mitleid in sich aufsteigen, und sie drückte tröstend die Hand ihres Gefährten. Als er leise weitersprach, glaubte sie zu erahnen, dass hinter der häufig so kühlen und beherrschten Fassade des Thronerben von Northcliff ein gefühlvoller und liebenswerter Mann steckte.
    »Ich habe meine Frau sehr geliebt, und ich trauere noch immer um sie. Lorana wurde getötet, bevor sie auch nur ihren dreißigsten Sommer erreichte.« Mit viel Bitterkeit in der Stimme lachte er auf. »Sie hat sich immer Gedanken darüber gemacht, dass ich sie vielleicht eines Tages nicht mehr begehren könnte, weil sie alt und faltig wird, bevor an meinem Kopf auch nur ein einziges graues Haar zu finden ist.« Nun blickte Atorian zu Aramia hinab, und wieder konnte sie das aufflammende Verlangen in seinen Augen lesen. »Mit dir wäre es anders, mit dir …«
    »Hör auf!« Sie richtete sich kerzengerade auf. »Du kannst mich nicht nur deswegen wollen, weil ich alt werde.«
    »Glaubst du das wirklich, Aramia?«
    »Ich bin eine Nebelhexe, und du bist der rechtmäßige Erbe von Northcliff. Selbst wenn es Darian und Leána nicht gäbe, würde unsere Verbindung keine Zukunft haben, und das weißt du besser als ich.«
    »Dann bin ich wohl

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