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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Meeresufer.
    Utz war sehr klein und gedrungen, er reichte Aramia gerade einmal bis knapp über die Hüfte. Seine spitzen Ohren und die ebenso spitze Nase hatte er seinem Kobolderbe zu verdanken, die braune, lederartige Haut einer Waldgnomin. Rukan war etwa so groß wie ein nicht allzu hochgewachsener Mann, auch er hatte spitze Ohren, jedoch eine dicke platte Nase, und seine Statur ließ darauf schließen, dass in seinen Adern das Blut eines Waldtrolls floss, wenngleich niemand wusste, wer seine Eltern wirklich waren.
    Die beiden grüßten freundlich in der Sprache der Menschen und führten ihre neuen Gefährten zu einem kiesigen Strand, von wo aus ein natürlicher steinerner Steg hinaus ins Wasser reichte. Dort lag ein Segelboot vertäut und schaukelte in der Brandung.
    »Das ist aber verdammt klein«, murmelte Nassàr, und Atorian nickte zustimmend. Auch Aramia bemerkte, dass der Seegang schon hier in der geschützten Bucht recht beachtlich war, immer wieder platschten größere Wellen lautstark gegen die Backbordseite des Schiffes.
    Trotz allem schienen Torgal, Nassàr und Fendor sichtlich erleichtert, die Nebelinsel verlassen zu können. Mit festen Schritten ging Atorian auf das Segelschiff zu, inspizierte es eine ganze Weile, dann nickte er zufrieden. »Nicht sehr groß, aber ein gutes Schiff«, lobte er, »ein Meister muss es gefertigt haben.«
    »Sowohl in Rukans als auch in Utz’ Adern fließt das Blut von Kobolden, und die sind ausgenommen gute Seefahrer«, erklärte Tagilis.
    »Mein Großvater sagte immer, Kobolde auf See sind schlimmer als der schlimmste Sturm«, bemerkte Nassàr missmutig, woraufhin Torgal ihm einen scharfen Blick zuwarf.
    Doch weder Utz noch Rukan schienen beleidigt. Rukan erklärte mit grollender Stimme: »Nur ein Kobold traut sich die Gewässer vor der Geisterinsel zu befahren, wir trotzen dem Zorn der Wind- und Meergeister.«
    »Genug geredet«, forderte Utz seine Begleiter auf und hielt prüfend einen Finger in die Höhe. »Die Götter des Windes sind uns wohlgesonnen, die Strömung wird uns rasch zu den Inseln bringen.«
    Sie sattelten ihre Pferde ab, ließen sie frei und gingen dann an Bord. Bis auf Atorian, der in seiner Jugend häufig zur See gefahren war, waren alle eher landverbundene Menschen. Fendor übergab sich schon, bevor sie auch nur die Bucht verlassen hatten, und wegen des starken Seegangs hatten auch die anderen bald bleiche Gesichter. Aramia und Tagilis machten die beachtlichen Wellen weniger aus, sie waren schon ein wenig erfahrener. Schließlich fuhren sie gelegentlich mit hinaus, um den Fischern zu helfen. Zum Glück hatte Lilith vorgesorgt und Tagilis Medizin gegen Seekrankheit mitgegeben. Dankbar nahmen Darian und Nordhalan davon. Die anderen Männer lehnten zunächst ab, aber nachdem sie alle nur noch würgend über der Reling hingen, erklärte sich Torgal schließlich dazu bereit, den grünlichen Trank zu schlucken, und so tranken auch die anderen den bitteren Kräutersud. Atorian schlug dem ehemaligen Hauptmann seines Vaters auf die Schulter. »Ich denke, wir werden alle umdenken müssen. Nebelhexen sind wertvolle Verbündete, und das sollten wir in Albany bekannt machen.« Sein sehnsuchtsvoller Blick fiel auf Aramia, die neben ihm am Bug des Segelschiffes stand und deren lange, seidige Haare im Wind flogen.
    So gerne sie diese Worte vernahm, das Verlangen in Atorians Stimme störte sie, und sie warf einen eiligen Blick auf Darian. Dieser kämpfte noch sichtlich mit der Seekrankheit, und als Utz vom Steuer aus seine Befehle rief, nahm Aramia Atorian am Arm.
    »Komm mit und hilf mir.« Atorians Gesicht drückte Überraschung aus, aber er folgte ihr zu den Segeln und brachte sie auf die Rufe ihres Kapitäns hin in die richtige Position. Sehr wohl spürte sie, wie Atorians Augen über ihren Körper glitten. Zwar lag nicht das gleiche, beinahe hemmungslose Begehren darin wie letzte Nacht, dennoch verrieten ihr seine Blicke mehr, als sie selbst gutheißen konnte – und mehr, als sie Atorian zugestehen wollte.
    Nachdem sie fertig waren, sah sie sich erneut nach Darian um, aber der stand nun mit dem Rücken zu ihr am Bug. Daher stellte sie sich mit verschränkten Armen vor Atorian und sah ihn ernst an. »Was du letzte Nacht getan hast, war falsch.«
    Sein linker Mundwinkel zuckte, dann strich er sich die Haare aus dem Gesicht. »Ich könnte behaupten, der Kuss täte mir leid, aber dann würde ich lügen.«
    Aramia schnaubte entrüstet. »Du wirst so etwas niemals

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