Das Reich der Dunkelheit
ungebrochen.
Demónicus’ Späher kamen zu dem Schluss, dass die Schwarze Armee auf die Festung des Finsteren Zauberers zumarschierte. Durch Los wurde bestimmt, wer Demónicus die schlechte Nachricht überbringen sollte. Die unglücklichen Boten verabschiedeten sich von ihren Kameraden und machten sich mit bangem Herzen auf den Weg. Sie wussten, dass dies ihr letzter Auftrag war.
Die Schwarze Armee marschierte unaufhaltsam weiter. Jedes Hindernis wurde aus dem Weg geräumt. Am schlimmsten setzten ihnendie wilden Tiere aus den Sümpfen zu. Sie verschlangen alles, was ihnen zu nahe kam.
„Der Feind zieht sich in die Festung zurück“, meldete Leónidas. „Dort wird die entscheidende Schlacht stattfinden.“
„Oder sie wollen uns aus dem Hinterhalt attackieren“, überlegte Arquimaes. „Wir sollten die Wachen verstärken.“
„Was meinst du, Arturo?“, fragte Ritter Eisenfaust. „Glaubst du, sie wollen uns angreifen, bevor wir die Festung erreichen?“
Alle warteten auf die Antwort ihres Anführers. Dieser dachte eine Weile nach.
„Tut, was Arquimaes sagt“, befahl er schließlich. „Er weiß mehr als wir alle … und er kennt Demónicus’ Schliche.“
Eisenfaust, Armadia und die anderen lauschten seinen Worten. Arturos Stimme klang irgendwie schwach; doch sie schrieben es dem Umstand zu, dass Alexia, die er so sehr liebte, sich nicht wohlfühlte.
„Eisenfaust, sorge dafür, dass ein Teil deines Regiments unsere Flanken schützt“, befahl Arquimaes. „Wenn wir angegriffen werden, brauchen wir all unseren Mut, um uns zu verteidigen.“
„Ihr könnt Euch auf meine Männer verlassen“, erwiderte der tapfere Ritter und wendete sein Pferd. „Wenn sie es wagen, sich uns auch nur zu nähern, werden sie es bereuen. Das versichere ich Euch.“
Seine Offiziere folgten ihm, die Standarte voran. Wenig später hielt ein Trupp Soldaten an, um die Schwarze Armee vorbeizulassen.
„Jetzt ist mir wohler“, gestand Arquimaes. „Man muss sich den Rücken immer frei halten.“
Noch bevor die Nacht hereinbrach, attackierten tausend Soldaten zusammen mit unzähligen wilden Bestien die rechte Flanke der Schwarzen Armee und zwang sie, ihren Vormarsch zu unterbrechen.
Auch Königin Armadias Leute wurden angegriffen, und weil sie so unerfahren waren, erlitten sie schwere Verluste. Leónidas kam ihnen mit seinen Kriegern noch gerade rechtzeitig zu Hilfe, um ein Massaker zu verhindern. Er schlug die feindlichen Truppen in die Flucht.
Arturo Adragón befahl, ein Lager aufzuschlagen, damit sie die zahlreichen Verwundeten versorgen und sich neu organisieren konnten.
***
N ACHDEM A RTURO UND Forester mehrere Stunden geritten waren, beschlossen sie, ein kleines Lager zwischen den Felsen aufzuschlagen, um die Nacht dort zu verbringen.
Nach dem Abendessen bat Forester Arturo, ihm Heilkräuter auf seinen Armstumpf zu legen, der ihn immer noch schmerzte.
„Dieser verdammte Graf oder König oder was auch immer hat mich verstümmelt“, brummte er. „Er hat mir meinen Arm weggenommen, aber ich werde ihm dafür das Leben nehmen! Darauf kann er sich verlassen!“
„Lass dich nicht von deinen Rachegelüsten leiten“, ermahnte ihn Arturo. „Es ist nicht gut, wenn Crispín dich verbittert und voller Hass erlebt.“
„Mein Sohn kennt mich und weiß, dass ich nichts unternehmen würde, was ihm schaden könnte. Als er sich dazu entschloss, dir zu folgen, habe ich ihn gehen lassen, weil ich wusste, dass es zu seinem Besten war. Und ich muss sagen, er hat viel bei dir gelernt.“
„Du bist ein guter Vater, Forester“, sagte Arturo voller Anerkennung, „und Crispín weiß das.“
„Es ist nicht leicht, ein Kind allein großzuziehen. Als meine Frau starb, musste ich die Verantwortung für ihn übernehmen, obwohl ich weniger wusste, als er jetzt weiß. Ich war immer ungebildet, und ungebildet werde ich sterben. Und schau her, jetzt auch noch einarmig …“
„Lass die Hoffnung nicht sinken! Arquimaes wird bestimmt eine Lösung für dich finden. Er ist ein großer Gelehrter und kennt viele Mittel und Wege. Vielleicht kann er dir helfen.“
„Das glaube ich nicht. Ein Arm ist nicht zu ersetzen! Nur Górgulas Magie könnte etwas ausrichten. Und sie wird mit Sicherheit nichts für mich tun.“
„Nichts geht endgültig verloren auf dieser Welt. Nicht einmal das Leben. Arquimaes ist weise, vergiss das nicht!“
„Wenn er so weise ist, warum gibt er dir nicht das Augenlicht zurück?“
„Mein Meister weiß, was er
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