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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Arturo! Vergiss nicht, es existiert nur das, woran du selbst glaubst.“
    „Als wäre das so einfach! Papa und du, ihr seid davon überzeugt, dass ihr Mama wieder ins Leben zurückholen könnt. Und jetzt sagst du, ich hätte die Freiheit, daran zu glauben oder auch nicht! Wie soll ich damit fertig werden, hm?“
    „Du musst dich damit abfinden, dass du anders bist als die andern. Du gehörst zu einer kleinen Gruppe von ganz besonderen Menschen, Arturo.“
    „Ja ja, ein Auserwählter.“
    „Nein, das ist es nicht. Das Schicksal hat dich mit ein paar Besonderheiten ausgestattet, aber das heißt nicht, dass du ein besserer Mensch bist. Du bist anders – und Punkt.“
    „Aber wenn ich was Besonderes bin, warum bin ich dann so verzweifelt? Warum habe ich Lust, vom Dach zu springen?“
    „Könnte es sein, dass du verliebt bist?“
    „Verliebt? Ich?“
    „Ja, du. Alle wissen das schon seit Langem. Du bist der Einzige, der das noch nicht kapiert hat.“
    „Ich bin nicht verliebt! Metáfora ist eine Nervensäge. Sie geht mir auf den Geist. Immer weiß sie alles besser!“
    „Je eher du dir darüber klar wirst, desto besser für dich … und für sie. Metáfora hat dich verletzt, und das wird dir noch lange wehtun. Deswegen bist du so verzweifelt. Auch wenn du unsterblich bist.“
    Ich sage lieber nichts, sonst mache ich alles nur noch schlimmer.
    „Du bist in Metáfora verliebt, so wie dein Vater in deine Mutter verliebt war. Auch das ist etwas ganz Besonderes.“
    „Viele Menschen verlieben sich, das ist gar nichts Besonderes.“
    „Aber nur wenige verlieben sich so wie ihr“, widerspricht er mir.
    „Ach ja? Und was ist der Unterschied?“
    „Ihr verliebt euch unsterblich! Ihr liebt so intensiv, dass der Rest der Welt für euch nicht mehr existiert. Ihr seid bereit, jeden Preis zu zahlen, damit eure Liebe ewig dauert. Ihr lebt, um zu lieben. Auch wenn du derzeit mit anderen Dingen beschäftigt bist und es nicht mal gemerkt hast …“
    „Du machst mir Angst, Sombra.“
    „Euer Leben gehört der Person, die ihr liebt.“
    „Willst du mir vielleicht damit sagen, dass das Leben ein Liebesfilm ist?“
    Sombra gibt keine Antwort. Das ist mal wieder typisch für ihn: Er sagt, was er zu sagen hat, und dann schweigt er. Und sein Schweigen macht mir Angst. Genauso wie der schwarze Himmel über uns, an dem kein Stern zu sehen ist. Ein schwarzer Himmel bringt Unglück.

XIII
    T RÄUMEN VON A LEXIA
    D IE STÄNDIGEN A NGRIFFE auf die Demoniquianer und ihre Besitztümer in Carthacia fingen an, Demónicus zu beunruhigen. Deswegen schickte er Troquian, einen seiner brutalsten Generäle, in die Stadt.
    „Meine Geduld ist am Ende. Ich möchte, dass du Carthacia unterwirfst“, befahl er ihm. „Es soll unserem Reich, dem zukünftigen Alexiana, einverleibt werden!“
    „Jawohl, Herr“, antwortete Troquian. „Wir werden einen Überraschungsangriff vorbereiten und die Stadt erobern. Die Carthacianer werden keine Zeit haben, sich zu verteidigen.“
    „Ich habe einen Gesandten zu König Aquilion geschickt“, erklärte Demónicus. „Er soll ihn in dem Glauben bestärken, dass unsere Absichten friedlich sind. Dadurch gewinnen wir Zeit.“
    Troquian grinste verschlagen. Demónicus’ raffinierter Plan würde die Dinge vereinfachen. Wenn die Carthacianer sich davon überzeugen ließen, dass die Demoniquianer in Frieden leben wollten, würden sie leichtes Spiel haben.
    „Carthacia wird eine Stadt der Menschenopfer werden“, prophezeite Demónicus. „Wir verwandeln sie in einen blutigen Altar. Das wird meinen Kummer und meinen Schmerz lindern und Alexia zeigen, dass wir sie lieben. Aus dem Abgrund des Todes heraus wird sie wissen, dass ihr Vater sie liebt.“
    ***
    K ÖNIG A QUILION EMPFING den Gesandten des Großen Finsteren Zauberers.
    „Demónicus, unser Herr, schickt mich, um Euch eine Beschwerde vorzutragen“, sagte der Mann, der eine Standarte vor sich hertrug, auf der das Symbol mit dem brennenden Mutanten zu sehen war. „Wirsind ständigen Angriffen ausgesetzt und verlangen, dass die Schuldigen vor Gericht gebracht werden. Viele unserer Soldaten wurden getötet und, was das Schlimmste ist, unser Tempel wurde entweiht.“
    „Viele Soldaten?“, fragte der König erstaunt. „Das ist unmöglich. Nach den Gesetzen unserer Stadt dürfen sich nicht mehr als zwanzig bewaffnete Fremde in Carthacia aufhalten.“
    „Nun, was ich sagen wollte, ist, dass diese zwanzig Männer bei feindlichen Angriffen umgekommen

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