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Das Reich der Elben 01

Das Reich der Elben 01

Titel: Das Reich der Elben 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Trupp an.
»Eigenartig, dass hier nirgends ein Eingang zu finden ist«, meinte er. »Keine Höhle, kein Gang, keine Schacht oder Ähnliches…«
»Wir haben diesen Eingang nur noch nicht gefunden«, war Lirandil überzeugt. »Die Äfflinge können sich mit Hyrandil nicht einfach in Luft aufgelöst haben.«
»Es sei denn durch mächtige Magie«, sagte Merandil der Hornbläser. »Ich meine, wir haben den Äfflingen zuvor überhaupt keine Magie zugetraut, doch das Feuer aus dem Stein hat uns eines Besseren belehrt. Vielleicht stehen ihnen noch ganze andere Möglichkeiten zur Verfügung.«
»Es könnte aber auch sein«, gab Thamandor der Waffenmeister zu bedenken, »dass sie einfach nur durch diesen Tunnel geflogen sind und sich in den strahlend blauen Himmel auf der anderen Seite erhoben haben.«
Die Suche nach einem Zugang in den Berg blieb erfolglos. Der Elbentrupp erreichte schließlich den Ausgang des Stollens. Er glich dem Eingang auf der anderen Seite, denn der Berggipfel war wie ein Januskopf mit zwei Affengesichtern geformt, und auch auf der Rückseite des Berges gab es die imposanten Säulen, die den Hauern eines Äfflings nachgebildet waren.
Und doch war es nicht so wie beim Eingang in den
Höhlenstollen.
Die Elben traten in den Schein der Sonne. Schon lange hatten die Elben keinen so blauen Himmel mehr gesehen. Ein Blick von schier unglaublicher Weite bot sich ihnen.
Schroffes Bergland lag jenseits des Affenkopfgipfels – aber keiner dieser Berge überragte diese uralte Festung.
Deutlich war zu erkennen, dass dieses Land eine Insel war. Ein breites dunkelblaues Band trennte es vom Festland, dessen einladende Küste einen geradezu paradiesischen Eindruck bot. Ein sattes Grün leuchtete den Elben entgegen. Fruchtbare Hänge waren zu sehen, saftige Wiesen, Wälder und dahinter erhabene Bergmassive, auf deren Gipfeln Schnee lag.
»Wenn ich nicht wüsste, dass dies nicht die Gestade der Erfüllten Hoffnung sein können…«, murmelte Lirandil ergriffen.
Die Götter mussten bei der vorgelagerten Insel all ihren Zorn verbraucht haben, ehe sie anschließend jenes Paradies geschaffen hatten. Ein Regenbogen stand am Himmel. Er spannte sich von der grünen Küste bis hinauf zu den schneebedeckten Gipfeln und wirkte wie ein Zeichen.
»Wir Elben wären ein Volk von Narren, würden wir nicht versuchen, das Land dort drüben für uns zu gewinnen«, sagte Merandil; als Seegeborener beeindruckte den Hornbläser dieser Anblick besonders. »Stellt es euch nur vor! Ein neues Reich der Elben könnte dort entstehen, erhabener als es je in der elbischen Geschichte existierte!«
»Wer weiß, was für Trollgetier dort haust und uns das Leben schwer machen würde«, knurrte Ygolas der Bogenschütze.
»Aber die Jüngeren unter uns wissen wahrscheinlich gar nicht mehr, was ein Troll ist. Oder ein Ork.«
»Ganz zu schweigen von den Menschen!«, sagte Lirandil mit einer Mischung aus Schaudern und Verachtung in der Stimme.
»Fabelwesen der Legende«, sagte Merandil. »Geschichten über Menschen und Trolle erschrecken doch inzwischen nicht einmal mehr unsere Kinder.«
»Ich habe sie noch erlebt, diese Barbaren«, warf Ygolas ein.
»Und Ihr gewiss auch, Prinz Sandrilas.«
»Ich werde ungern an sie erinnert«, murmelte Sandrilas. Es hatte damit zu tun, wie er einst sein Auge verloren hatte. Er pflegte über diesen einen verlorenen Kampf nicht zu sprechen, und dies wurde allgemein akzeptiert. Selbst der König tat dies.
»Zu gegebener Zeit werden wir darüber entscheiden, ob dort drüben unsere Zukunft liegt«, sagte der Prinz. »Aber diese Zeit ist noch nicht gekommen.«
»Wenn es so kommt, so wage ich die Prophezeiung, dass dieses Land nur vorübergehend die Heimat der Elben sein wird«, erklärte Ygolas. »So strahlend euch Jüngeren die Vorstellung eines neuen Elbenreichs auch erscheinen mag, so würde es dort nur in einem Zwischenland liegen – einem Land zwischen uns und unserem eigentlichen Ziel.«
»Vielleicht ist ein Zwischenland, das wirklich existiert, besser als die Gestade der Erfüllten Hoffung, von denen niemand weiß, wo sie zu finden sind«, meinte Prinz Sandrilas.
In diesem Moment streckte Thamandor der Waffenmeister den Arm aus und deutete in Richtung des Meers. »Seht dort!«, rief er. »Ein Schiff!«
Ygolas verzog grimmig das Gesicht. »Hab ich’s nicht gesagt? Dieses Land ist längst besiedelt, und diejenigen, die es sich unter den Nagel gerissen haben, werden es uns kaum freiwillig überlassen!«
»Vielleicht handelt

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