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Das Reich der Elben 01

Das Reich der Elben 01

Titel: Das Reich der Elben 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ab.
Ein Schlagabtausch folgte, bei dem Keandir immer weiter zurückweichen musste.
»Stirb, du angeblich Unsterblicher!«, rief Comrrm voller Grimm in seiner barbarischen Sprache, von der Keandir nicht ein einziges Wort verstand.
Erneut musste der Elbenkönig vor den wütenden Axthieben zurückweichen. Sein Fuß verfing sich in der Bogensehne eines hingestreckten Rhagar-Kriegers, und er stürzte, fiel auf den Rücken. Comrrm war über ihm. Seine Axt sauste durch die Luft, und der Hieb prellte Keandir das Schwert aus der Hand. Schicksalsbezwinger wirbelte davon und landete irgendwo im Getümmel.
Keandir rollte sich zur Seite – das Axtblatt verfehlte ihn nur um Haaresbreite – und riss die Waffe eines Gefallenen an sich. Es handelte sich um eine Rhagar-Axt, mit der er den nächsten Hieb Comrrms blockte. Er hielt sie in beiden Händen, sprang auf – und die beiden Äxte kreuzten sich zwischen den beiden Kontrahenten.
Immer wieder parierte Comrrm die Hiebe des Elbenkönigs, und dann…
… dann traf sein Axtblatt Keandir, grub sich tief in den Leib des Elben.
Mit einem zufriedenen Schnaufen riss Comrrm die blutige
Axt aus dem Fleisch des Elbenkönigs, der wie erstarrt dastand.
Einem gefällten Baum gleich kippte Keandir um. Seine Wunde blutete stark. Comrrm trat auf ihn zu, beugte sich nieder und riss mit der Linken den Beutel mit den leuchtenden Elbensteinen vom Hals des Königs. Ein triumphierender Schrei donnerte aus seiner Kehle, während er seine Trophäe in der erhobenen Faust emporreckte.
Im nächsten Moment durchschlug ihn ein mit magischem Gift versehener Armbrustbolzen – genau dort, wo ein bewegliches und darum weniger widerstandsfähiges Teil seiner Rüstung den Hals schützte. Thamandor – inzwischen am Boden liegend und schwer verwundet – hatte es endlich geschafft, eine seiner Waffen nachzuladen und sie abzuschießen. Comrrms Triumphgeheul erstickte in einem schaurigen Gurgeln, während das magische Gift seinen Körper fraß und ihn verbrannte.
Der Beutel mit den Elbensteinen entfiel seiner Hand. Ein anderer Rhagar-Krieger bückte sich danach und nahm ihn an sich. Schon einen Lidschlag später hatte ihn das Schlachtgetümmel verschluckt, und er war nicht mehr zu entdecken.
Prinz Sandrilas schaffte es endlich, zu seinem König vorzudringen. Mit wuchtigen Hieben seines Schwerts bahnte er sich den Weg.
Ein Geräusch, das an Donnergrollen erinnerte, tönte über das Schlachtfeld. Es rührte von einem Schwall Gesteinsbrocken, die Andir und die Magier mit Hilfe von Reboldirs Zauber erschaffen hatten und die vom Himmel hagelten.
»Mein König!«, rief Sandrilas.
Auch Siranodir und Branagorn eilten herbei. Beide waren zwischenzeitlich durch gegnerische Angriffe weit abgedrängt und vom König getrennt worden.
Der König lag in seinem Blut. Sandrilas fiel neben ihm auf die Knie. »Ein Heiler!«, rief er. »Wir brauchen einen Heiler – oder es ist zu spät!«
Als Keandir erwachte, kreisten Krähen in der Luft, und der Geruch des Todes hing über jener Stätte, an der die Schlacht getobt hatte. Eine grausige Ruhe herrschte über dem Land beidseits der Aratanischen Mauer. Belerond, einer der Heiler, die das Elbenheer stets begleiteten, war bei dem König, der auf Branagorns Mantel gebettet lag.
Der Herzog von Elbara selbst stand am Kopfende des Lagers, Sandrilas kniete neben dem König, und gerade näherte sich auch der verwundete Thamandor. Er wurde von Siranodir gestützt und humpelte, war aber ansonsten wieder in Ordnung, nachdem ein Heiler ihn versorgt hatte.
»Die Rhagar…«, flüsterte Keandir.
»Der Tod des Eisenfürsten und der Steinhagel aus der Luft haben sie zurückgetrieben«, berichtete Sandrilas.
»Dann haben wir gesiegt?«, fragte Keandir.
»Wenn man das so nennen mag«, erwiderte der Prinz. »Beide Heere haben einen so schrecklichen Blutzoll entrichtet, dass weder die Rhagar noch wir in der Lage sein werden, in nächster Zeit gegen irgendwen in den Krieg zu ziehen.«
Der König griff an seine Brust. Vergeblich tastete seine Hand nach den Elbensteinen. Während man Schicksalsbezwinger gefunden und neben den König auf das Lager gebettet hatte, waren und blieben die Elbensteine verschwunden.
Eine Gestalt auf einem weißen Pferd ohne Zügel und ohne Sattelzeug ritt heran. Der Reiter kam von der nahen Anhöhe, auf der die Magier »Reboldirs Zauber« praktiziert hatten. Der todesschwache König, dessen Blut den Verband durchtränkte,
den man ihm angelegt hatte, wandte den Kopf und

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