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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Kopf hin und her. »Kann schon sein, aber glaubst du im Ernst, sie würden auch nur einen Euro ausgeben, um Grand Myrnas Häuschen, eine Ruine und jede Menge Moor und Heideland zu retten?«
    Mona schüttelte mit einem Seufzer den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Ich denke eh, dass sie Ma und ihre Familie nicht besonders gut leiden können.«
    »Weil sie Irin ist?«, erkundigte sich Kylah.
    »Vielleicht, und weil sie aus keiner alteingesessenen Familie stammt mit einem guten Namen und viel Geld«, zitierte Patrick und rollte mit den Augen.
    »Eure Mutter hat den besten Namen, den man sich vorstellen kann«, widersprach Kylah. »Die O’Connors gehören zu den ältesten Familien im Land und haben einst nicht nur diese Burg und die Ländereien besessen, die eurer Grandma noch geblieben sind. Das Land der O’Connors reichte bis weit nach Osten, wo heute das Schloss steht mit samt seinem Golfplatz und all den anderen seltsamen Dingen, die die Reichen gerne haben, ja das Dorf und das Kloster, das einer eurer Vorväter gegründet hat, alles gehörte eurer Familie. Sie waren reich und mächtig.«
    Während Mona beeindruckt durch die Zähne pfiff, winkte Patrick ab. »Ich glaube nicht, dass bei den Tannenbergs diese Art von Vergangenheit viel zählt. Nein, ich glaube Pa hätte eine Frau aus ihrem eigenen Freundeskreis heiraten sollen, mit denen Opa seine Geschäfte macht.«
    »Egal«, unterbrach Mona. »Von ihrer Seite können wir jedenfalls keine Hilfe erwarten.« Sie biss sich auf die Lippe, dann fiel ihr etwas ein. Sie berichtete Kylah von den beiden verschwundenen Verträgen.
    »Aber der Mann von der Bank hat einfach einen neuen Ausdruck mitgebracht? Schade«, seufzte sie.
    »Das hätte das Problem auch nicht gelöst«, meinte Patrick. »Die Schulden gibt es nach wie vor und keine Möglichkeit, sie der Bank zurückzuzahlen. Und so weit ich es verstanden habe, werden die Schulden immer mehr, wenn Grand Myrna nicht einmal mehr die Zinsen bezahlen kann.«
    »Dennoch möchte ich wissen, wer hier ins Haus und ins Schloss eingebrochen ist und die Verträge gestohlen hat. Und vor allem, weshalb?«
    Kylah grinste breit. »Vielleicht sollten wir uns einmal mit ein paar gewissen Hauskobolden unterhalten?«
    »Du meinst, sie könnten etwas damit zu tun haben?«, hakte Patrick nach.
    Kylah nickte. »Ja, aber fragen wir sie doch einfach selber.«
    »Wie sollen wir das anfangen? Außer in der Höhle, als wir gefangen waren, haben wir den Wichtel nicht gesehen. Und die Koboldin zeigt sich uns überhaupt nicht. Ich fürchte, sie gehen uns aus dem Weg, jetzt, wo wir sie sehen können.«
    »Schon möglich. Es gibt jedoch Mittel und Wege, sie zu rufen, denen sie nur schwer widerstehen können.«
    »Gut!«, rief Patrick und ließ sich im Schneidersitz ins Gras sinken. »Ruf sie her. Dann wollen wir uns ein wenig mit ihnen unterhalten.«
    Kylah wehrte ab. »Nein, so geht das nicht. Einen Hauskobold ruft man am besten an dem Ort zu sich, an den er gebunden ist: in seinem Haus.«
    Das ging natürlich nicht, solange Grand Myrna da war. Die Kinder ahnten, dass sie nicht sehr begeistert reagieren würde, wenn sie in ihrer Gegenwart versuchten, die Hauskobolde auszufragen. Außerdem stellte sich die Frage, ob sie in diesem Fall überhaupt etwas erfahren würden. Nein, sie mussten auf eine günstige Gelegenheit warten.
    Diese bot sich bereits am Nachmittag, als Brenda kam, um Grand Myrna zu einem Gipsbandagenwechsel ins Krankenhaus zu fahren.
    »Bleibt ruhig hier«, sagte Myrna zu den Zwillingen. »Ihr würdet euch nur langweilen.«
    Die beiden widersprachen nicht. Sie warteten, bis das alte Auto der Nachbarin knatternd um die Ecke verschwunden war, ehe sie mit Cera zur Ruine hinüberrannten und nach Kylah riefen. Gespannt kehrten sie ins Haus zurück und setzten sich um den niederen Wohnzimmertisch. Kylah schloss die Vorhänge, sodass der Raum in ein trübes Zwielicht getaucht wurde. Mona merkte, wie ihr Pulsschlag sich beschleunigte. Es kam ihr ein wenig so vor, als versuchten sie Geister zu beschwören, wie sie es vor einiger Zeit in einem Fernsehfilm gesehen hatte. Kylah ließ sich ihr gegenüber im Schneidersitz auf dem Boden nieder und rief dann laut:
    »Finola und Brock, Kobolde des Hauses, zeigt euch!«
    Mona hielt den Atem an, doch zu ihrer Enttäuschung geschah nichts. Auch Cera hob den Kopf und sah sich aufmerksam um. Sie brummte leise und wedelte ausnahmsweise einmal nicht mit dem Schwanz. Selbst sie schien zu spüren, dass etwas

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