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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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und dass die Zeit zwischen ihren Pfoten zerrann.
Mit betretenen Gesichtern, man sah ihnen das schlechte Gewissen deutlich an,
sammelten sie die Eierfrüchte ein und folgten Pavian. Er hatte in seiner
lärmenden Art verkündet, dass er den kürzesten Weg zur Stadt der Krokodile
wisse. Der Affe hielt, was er versprochen hatte. Vor der zweiten Nacht, dem
Jahresfest der Krokodile, erreichten sie die Stadtmauer. Sie schlichen sich
dicht an sie heran und beratschlagten im Schatten des eindrucksvollen
Stadttores, wie sie vorgehen wollten. Pavian war eine wertvolle Hilfe und schon
bald leistete Ben dem Affen insgeheim Abbitte, denn er hatte ein paar
interessante Vorschläge, von dem sich einer besonders gut anhörte.
     
    »So machen wir es«, bestimmte Ben, ohne die Freunde zu fragen.
Aber die nickten ohnehin alle schon zustimmend. Nur Valentins und Blackbirds
Gesichter waren so lang gezogen wie die Eierfrüchte, die sie mit sich trugen.
Durch den Trubel, der wegen der Festtagsvorbereitungen herrschte, war es den
Katzen möglich, unbemerkt in die Stadt zu gelangen. Sie schlichen immer dicht
gedrängt an Hausmauern vorbei und machten erst wieder Rast, als sie die Burg,
die Sobek und seine Krokodilmänner bewohnten, erreichten. Pavian gab Valentin
und Blackbird ein Zeichen. Beide nickten und die Krähe stieg in die Luft auf,
um von dort aus die Lage zu erkunden. Vielleicht wäre es doch besser gewesen,
wenn er seine Freunde mitgenommen hätte, dachte Fleur.
    Aber Blackbird war das zu gefährlich gewesen. Zu auffällig.
    »Die haben bestimmt unseren letzten Überfall noch nicht
verkraftet.« Er klapperte mit dem Schnabel. »Und ihr Ego ist sicher ziemlich
angekratzt. Immerhin haben wir euch vor ihren Augen befreit.« Sein Gesicht
bewölkte sich. »Auch wenn es einige meiner Brüder das Leben gekostet hat.«
    Fleur sah dem davonfliegenden Vogel nach. Fleur, hilf mir ,
durchzuckte es sie plötzlich. Das war Onisha. Eindeutig Onisha. Fleur hätte
jubeln können vor Freude. Eines stand fest: Die Freundin lebte immer noch!
Fleur konzentrierte sich voll auf die Signale, die Onisha aussandte. Ich bin
hier oben , wisperte es in Fleur und ihr Blick wanderte wie ferngesteuert zu
den Zinnen der Burg.
    »Sie ist in dem Turm«, sagten Valentin und Fleur gleichzeitig und
sahen sich erstaunt an. Dann lachten sie. Glücklich, dass Onisha noch lebte.
    Blackbird kam sehr bald wieder zurück. »Sie ist in dem Turm«,
rief er, als er atemlos zu Boden flatterte.
    Valentin und Fleur sparten sich jeglichen Kommentar. »Was hast du
sonst noch in Erfahrung gebracht?«, wollte Valentin wissen.
    »Sie wollen Onisha genau um Mitternacht opfern.«
    Ben stöhnte auf. »Diese Schweine!«
    »Reg dich nicht auf, wir holen sie da raus«, zischte Pavian und
klopfte Ben auf den Rücken, dass es nur so krachte.
     
    Sie hatten alle von den Früchten gegessen, nachdem Blackbird
ihnen gezeigt hatte, in welchem Verlies sich Onisha befand. Sobald die saftigen
Eierfrüchte in ihren Mägen gelandet waren, fühlten sich die Katzen wundersam gestärkt.
Ja fast unverwundbar. Das war natürlich völliger Blödsinn, aber das Gefühl
verstärkte ihr Selbstbewusstsein. Und das war allemal gut. Immerhin hatten sie
es mit einem übermächtigen Gegner zu tun. Da konnte ein bisschen Zauberei und
Einbildungskraft nur von Vorteil sein.
    Als sich die Nacht über das Land senkte, zog sich Blackbird etwas
von den Katzen zurück. Er hielt sein Krähengesicht in das Mondlicht und Fleur
beobachtete mit Ehrfurcht, wie er sich wieder verwandelte. Dieses Mal hatte er
einen menschlichen Körper, sein Krähengesicht und gewaltige Flügel.
    Aber auch Valentin hatte sich, nachdem er im Mondschein seinen
Sprechgesang abgehalten hatte, in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt.
Er schritt auf Pavian zu, ging vor ihm in die Hocke und flüsterte: »Es kann
losgehen.« Dann blickte er zum Himmel. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Valentin schlich sich zusammen mit Pavian und Blackbird an den
Turm heran. Die Katzen waren an die Stadtmauer zurückgehastet und hatten sie
erklommen. Ihnen kam die Aufgabe zu, wenn die Wachen das Tor des Turmes
öffneten, um Sobeks Untertanen für die Feier hereinzulassen, möglichst viel
Lärm zu veranstalten und die Wächter so für einen kurzen Moment abzulenken.
    »Na, wenn das mal gut geht«, stöhnte Rocky und handelte sich
einen giftigen Blick von Twinky ein.
    »Wenn du dich jetzt nicht zusammenreißt, kannst du was erleben«,
schnauzte sie den verdutzten

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