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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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fauchte sie.
    »Undankbare Person«, brummte Blackbird, bemühte sich aber
vorsichtiger zu sein.
    Ein Schatten fiel über ihn und den Altar.
    Blackbird sah, wie Onishas Augen größer und größer wurden. Bevor
das verräterische Kribbeln in seinem Nacken anfing, das ihn immer auf etwas
Unangenehmes vorbereitete, sah er in Pavians Pupillen eine Gestalt.
    Wie in einem Spiegel sah er Sobek hinter sich auftauchen. »Sie
ist wirklich undankbar, Krähengesicht.«
    Blackbird drehte sich herum. Fauliger Atem drang aus Sobeks Maul
zu ihm. Blackbird trat angeekelt einen Schritt zurück.
    »Der stinkt ja aus dem Rachen wie eine Jauchegrube«, entfuhr es
Pavian.
    Sobek schnappte nach dem Affen, der dem Angriff aber geschickt
auswich. Die mächtigen Kiefer des Krokodilmannes krachten wieder zusammen, ohne
Unheil angerichtet zu haben.
    Blackbird ging noch einen Schritt zurück, um sich in Sicherheit
zu bringen. Er versuchte dabei, nicht in Valentins Richtung zu blicken, den
Sobek noch nicht entdeckt hatte. Der Mönch hatte sich hinter einer mächtigen
Säule versteckt, die an einen Marterpfahl erinnerte.
    Sobeks heimtückische Augen musterten Blackbird. »Du hast es schon
einmal gewagt, wenn ich richtig vermute. Du hast den Rest der Brut gerettet.«
    »Richtig, KROKODIL!« Blackbird baute seinen muskulösen
Männerkörper vor Onisha und dem Altar auf. Sobek lachte gehässig. »Ich hätte niemals
gedacht, dass du so dumm bist, zurückzukommen.«
    »Was hat das mit Dummheit zu tun?«, fragte Blackbird aufsässig.
    Gut so, dachte Valentin, verwickle ihn in ein Gespräch. Mit viel
Glück kann ich mich an ihn heranschleichen und wir können ihn zusammen außer
Gefecht setzen. Bei Sobek würde das nicht so leicht wie bei den jungen Wächtern
gehen. Die waren noch unerfahren gewesen. Sobek dagegen war erheblich größer,
sehr kräftig, und was ihn weitaus gefährlicher machte, war die Tatsache, dass
er erfahrener und blutrünstiger war. Das war eine tödliche Kombination.
    »Was das mit Dummheit zu tun hat, fragst du? Das will ich dir
erklären. Einmal mag ein Überraschungsangriff ja funktionieren ... mit viel
Glück und dem dazugehörigen Dussel ... aber ein weiteres Mal ...« Er funkelte
Blackbird wütend an. »Für wie dumm hältst du uns eigentlich?«
    »Für sehr dumm«, sagte Valentin und schwang eine der Fackeln, die
die Turmplattform erhellten, über dem Kopf. Schlug sie mit aller Kraft auf
Sobeks Schädel. Er hasste es, selbst bei einer solchen Kreatur einen feigen Angriff
aus dem Hinterhalt zu führen, aber die Zeit stand schlecht für faire Kämpfe.
Zumal Fairness für Sobek sicher ein Fremdwort war.
    Pavian hatte in der Zwischenzeit Onisha befreit. Die sprang in
demselben Moment vom Opfertisch, als Blackbird Valentin zu Hilfe eilte.
    Sobek schrie zornig: »Wachen! Wachen! Ein Überfall!«
    »Scheiße, das auch noch«, schnarrte Pavian und raunte Onisha zu:
»Bring dich in Sicherheit. Hier wird es gleich nur so vor Krokodilmännern
wimmeln.«
    Pavian behielt Recht. Valentin und Blackbird hatten schon alle
Hände voll zu tun Sobek zu bändigen. Waren schon drauf und dran, den Kampf zu
verlieren, als die ersten Wachen die Wendeltreppe heraufpolterten.
    Pavian kreischte entsetzt. Der Affe hob das Gesicht zum Himmel
und da wurde der Mond sichtbar. Chonsus Gesicht blickte ernst auf sie herab.
Pavian sprang auf den Opfertisch und hob beschwörend die Hände. Chonsu entgegen.
»Wir könnten Hilfe gebrauchen«, rief der Affe.
    Und Chonsu schickte seine Strahlen herab und tauchte Sobeks
Männer in kaltes Licht. Sie erstarrten von einer Sekunde auf die andere in
ihren Bewegungen. Standen regungslos da, als ob sie mit einer Eisschicht
bedeckt und tiefgefroren worden wären. Warum hat er Sobek verschont?, durchfuhr
es Onisha. Denn der Anführer der Krokodilmänner wehrte sich immer noch gegen
seine Angreifer. Warum Chonsu Sobek verschont hatte, fragte sich Pavian auch.
Er sah, dass Valentin und Blackbird zu unterliegen drohten.
    Es war Zeit zum Handeln.
    Er gab Onisha ein Zeichen. »Lauf endlich los!« Dann hob er die
Fackel auf, die schon Valentin als Waffe gebraucht hatte, und schleuderte sie
Sobek entgegen. Das Wurfgeschoss traf den Krokodilmann hart an der Schläfe.
Benommen sank er gegen den Altar und hielt sich daran fest.
    Pavian gab Valentin und Blackbird ein Zeichen. »Verschwindet!«
    Die beiden reagierten sofort. Scheuchten Onisha vor sich her und
rannten zur Wendeltreppe.
    Sobek rappelte sich mühsam auf. Schüttelte den

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