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Das Reich der Katzen (German Edition)

Das Reich der Katzen (German Edition)

Titel: Das Reich der Katzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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Kater an. »Ich habe deine ewige Wehleidigkeit
satt. Was soll Onisha denn sagen? Sie ist noch in den Händen der blutrünstigen
Monster-Krokodile und weiß nicht, ob sie befreit wird. Also, reiß dich zusammen
und mach gefälligst so viel Lärm, bis du heiser wirst.«
    Rocky schluckte. »Ist ja schon gut«, sagte er und zog es vor,
sich auf Luckys Seite zu schlagen.
    Valentin gab das verabredete Zeichen. Ben begann abgrundtief zu
grollen, Fleur und Twinky kreischten, was das Zeug hielt, und Rocky und Lucky
hatten dicke Steine in ihre Pfoten genommen und trommelten damit gegen die Stadtmauer.
    »Das ist zu wenig«, schrie Ben. Seine Stimme schien, seit sie die
Eierfrüchte gegessen hatten, fester und lauter. Er gab Twinky und Fleur ein
Zeichen und auch sie ergriffen lose Steine von der Mauer. Aber sie schlugen
damit nicht gegen die Mauer, sie schleuderten sie überall dorthin, wo sie möglichst
viel Lärm verursachten. Gegen Blechmülltonnen, gegen das Tor des Turmes und
gegen die Schilde der Wachen.
    Diese fuhren herum und gestikulierten wild in Richtung der Mauer.
»Katzen!«, riefen sie. »Schon wieder diese gottverdammten Katzen!«
    »Los, wir schnappen sie uns!«
    Valentin und Blackbird hatten sich an zwei jüngere Wachen
herangeschlichen, die etwas abseits standen. Blackbird nickte Valentin zweimal
zu und dann stürzten sie sich auf die Krokodilmänner. Schnürten ihnen mit Stricken,
die sie mitgenommen hatten, die langen, bezahnten Mäuler zu, sodass sie keinen
Mucks von sich geben konnten, und setzten sie mit einigen gezielten Schlägen
schachmatt. Sie zogen die leblosen Körper in eine dunkle Ecke, warfen sich die
langen Umhänge der Wachen über und verbargen ihre Gesichter. Valentin steckte
Pavian unter seinen Umhang und Blackbird presste mit Mühe seine Flügel dicht an
den Körper, damit sein Umhang nicht wie ein Zelt abstand und somit Aufmerksamkeit
erregte. Dann traten sie rasch auf das Tor des Turmes zu.
    Die Katzen auf der Mauer lärmten weiter und mit jedem Meter, den
die Wachen auf sie zukamen und sich von dem Turm entfernten, schlichen sich
Valentin und Blackbird ihm näher, warfen einen letzten Blick in Richtung Mauer
und entschwanden in dem Turm.
    Muffige Luft schlug ihnen entgegen.
    An den Seiten des Turmes waren Käfige als Verliese befestigt, in
denen bedauernswerte Kreaturen mehr tot als lebendig auf ihr Ende warteten.
Ausgemergelte Gestalten, die wimmernd und jammernd auf den Käfigböden kauerten.
Manche waren schon so entkräftet, dass sie keinen Ton mehr von sich gaben. Es
roch nach Kot, Urin und Schweiß.
    Pavian kroch aus Valentins Umhang hervor. »Puh, das stinkt ja
grauenvoll«, sagte er und hielt sich die Nase mit seinen kleinen Händchen zu.
    Valentin antwortete nicht. Sein Blick war der steinernen
Wendeltreppe gefolgt, die auf die Plattform des Turmes führte. »Nun denn,
Freunde, machen wir uns an den Aufstieg. Lange werden die Katzen uns die Wachen
nicht vom Hals halten können.«
     
    Blackbird meinte nur noch seinen Herzschlag zu hören. Mit jeder
Stufe wurde er heftiger. Die Krähe schluckte. Ihr Hals war völlig ausgetrocknet
und trotzdem war eine ungeheure Kraft in ihr. Das Heilige Wasser der
Eierfrüchte hatte auch ihre Lebensgeister mobilisiert. Auch Valentin stieg mit
federnden Schritten vor ihm die Treppe hinauf. Doch so schnell wie Pavian waren
sie beide nicht. Der Affe schoss in einer Geschwindigkeit die Stufen hinauf,
dass man neidisch werden konnte. Auf der letzten Stufe blieb er sitzen und
winkte Valentin und Blackbird zu. Deutete ihnen mit einer frechen Grimasse,
dass sie sich beeilen sollten. Keuchend kamen sie oben an. Ließen sich für
einige Minuten neben Pavian auf die Stufe gleiten. Valentin wagte einen ersten
vorsichtigen Blick auf die große, runde Plattform. Sein Herz setzte für einige
Sekunden aus. Auf einem rautenförmigen Altar lag Onisha auf dem Rücken, alle
viere von sich gestreckt. Dicke Seile hielten sie gefangen und fest gegen den
Altar gepresst.
    »Es geht gleich los. Wir müssen sie befreien, bevor ...« Valentin
stockte.
    Etwas war an ihm vorbeigehuscht. Es war Blackbird, dicht gefolgt
von Pavian. Der Affe kletterte mit beeindruckender Geschwindigkeit auf den
Altar und machte sich mit geschickten Handbewegungen an den Seilen zu schaffen.
Er bekam sie nicht los.
    »Hilf mir gefälligst«, rief er Blackbird zu.
    Der rannte an den Altar und fummelte so heftig an den Seilen,
dass Onisha laut aufschrie.
    »Willst du mir die Pfoten abreißen?«,

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