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Das Reich der Schatten

Das Reich der Schatten

Titel: Das Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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schaden. Aber genau das ist die Taktik unserer Feinde.« Ohne ein weiteres Wort sprang Targon den Felsen hinab, sein Umhang wehte grauen Schwingen gleich hinter ihm her, und auch Maredd stürzte sich in den Kampf – so wie schon viele Tage zuvor.
    Erbittert fochten die Crosganianer in ihren schimmernden Rüstungen, bald schon troffen selbst ihre langen Schnurrbärte vor Blut. Das Bergvolk, unterstützt von zahlreichen Tuavinn, schlug sich tapfer. Maredd vermochte die Zahl der Angreifer nicht zu erfassen, zumal es jetzt schon wieder dunkel wurde – die Zeit der Schatten brach an.
    »Targon!«, schrie Maredd und bemühte sich dabei gleichzeitig, drei angreifende Crosganianer abzuwehren.
    Der Kopf seines Gefährten wandte sich ihm zu. Auch Targon war damit beschäftigt, einer Gruppe von Bergleuten beizustehen, unter ihnen der junge Kian, der sich stets als Erster gegen die Männer der Fürsten warf und es nicht müde wurde, Kinder und Alte in den Schutz der Höhlen zu geleiten.
    »Targon«, wiederholte Maredd, fegte mit seiner Klinge die Spitze einer Lanze zur Seite, »wir müssen uns sammeln! Wenn wir zu weit verstreut sind, reiben uns die Crosganianer auf.«
    Der große Tuavinn zeigte durch ein Kopfnicken an, dass er verstanden hatte. »Ich werde mich zu den Höhlen durchschlagen und Späher auffordern, unsere Krieger anzuweisen, nach und nach einen engeren Kreis um unser Hauptlager zu ziehen.«
    Ohne Maredds Entgegnung abzuwarten, eilte Targon los.
    Aus dem Augenwinkel konnte Maredd erkennen, wie sich Kian und schätzungsweise fünfzig seiner Männer gerade gegen die Crosganianer warfen. Schnell hatte der junge Kelte einen seiner Feinde vom Pferd gezerrt und bewusstlos geschlagen.
    Stets hatte Maredd sich bemüht, die Menschen darin zu bestärken, kein Leben unnötig zu beenden, wenn möglich den Feind nur kampfunfähig zu machen. Bei den Rodhakan verhielt es sich anders. Sie mussten vernichtet werden. Kaum hatte Maredd an die Schattenwesen gedacht, da spürte er auch schon das Grauen, das ihr Erscheinen stets begleitete. Voller Entsetzen erkannte er, dass gleich an die zwanzig Schattenkreaturen nicht nur auf ihn zugeschlichen kamen, sondern auch Targon den Weg abgeschnitten hatten.
    »Kian!«, schrie er dem jungen Krieger zu und schaffte es, einen der Angreifer mit einer wirbelnden Angriffsfolge zurückzuschlagen. Sofort manifestierten sich weitere Rodhakan, doch endlich war Kian mit einigen Männern bei ihm, die sich mit erstaunlicher Todesverachtung in den Kampf warfen.
    »Ich muss Targon helfen«, rief Maredd dem Kelten zu. »Könnt ihr uns den Rücken freihalten?«
    Kian blickte sich hektisch um, nickte und schrie seinen Freunden etwas zu, die sich sofort formierten und es Maredd ermöglichten, Targon zu Hilfe zu eilen.
    Dieser focht einen erbitterten Kampf gegen einen schattenhaften Berglöwen und einen Rodhakan in Menschengestalt. Die anderen Schattenkreaturen hatten sich verteilt und verursachten unter den übrigen Bergleuten Angst und Schrecken. Eine Klaue hieb nach Targon; Maredd stockte der Atem. Er glaubte schon, sein Freund würde zerfetzt werden, doch im letzten Moment warf sich Targon zur Seite, stürzte jedoch. Maredd zögerte keinen Moment. Er rannte los, stellte sich zwischen seinen Gefährten und dessen Angreifer, der Targon sonst mit seiner vergifteten Klinge aufgespießt hätte. Mit schnellen Hieben attackierte Maredd den Rodhakan in Menschengestalt. Dieser zischte drohend, wich aber zurück. Schon stand Targon wieder, rief Maredd eine Warnung zu.
    »Der Berglöwe!«
    Maredd fuhr herum, die Tatze schlug nach ihm, und er sprang zurück. Doch der Rodhakan setzte blitzschnell nach, erwischte ihn am Arm und riss ihm das Hemd auf. Ein scharfer, stechender Schmerz durchzuckte ihn. Targon kam herbeigerannt, rammte seine Klinge in den Kopf des Berglöwen, woraufhin sich dieser in grauen Dunst auflöste.
    Nur ein kleiner Kratzer ,dachte Maredd, als er seinen Arm betrachtete. Dennoch spürte er bereits, wie ihm das Rodhakan-Gift zusetzte, die Spitzen seiner Finger fühlten sich taub an.
    »Hat er dich verletzt?« Schwer atmend stand Targon neben ihm.
    »Nein.« Eilig ließ Maredd seinen Umhang über das zerfetzte Hemd fallen. Im Augenblick konnte niemand etwas für ihn tun. »Wir müssen weitere Waffen aus Pyralon von den Höhlen holen«, drängte er. »Die Menschen haben den Rodhakan nichts entgegenzusetzen.«
    »Du hast recht«, stimmte Targon zu. »Ich breche sofort auf.«
    »Ich begleite dich, allein

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