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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Tellann...«
    »Und das stimmt auch«, unterbrach ihn der Waerloga. »Vermischen sich Gestaltwandel und das Altere Gewirr namens Teilann? Niemand weiß es. Vielleicht ziehen die Vielwandler und Wechselgänger einfach nur durch das Gewirr – weil sie glauben, dass es nicht mehr von den T'lan Imass besetzt und deshalb sicherer ist. In der Tat hat kein T'lan Imass daran Anstoß genommen, dass das Gewirr unbefugt betreten wurde; daher konnten die Gestaltwandler nur gegeneinander kämpfen.«
    »Nur zu, sollen sie sich ruhig gegenseitig auslöschen«, knurrte der Historiker, während seine Beine allmählich unter ihm nachgaben, bis er neben Sormo auf dem Boden saß.
    »Ich komme gleich zu Euch und helfe Euch«, rief Kulp herüber.
    Duiker nickte, während er gleichzeitig einen Mistkäfer betrachtete, der sich heroisch abmühte, ein Stückchen Palmrinde beiseite zu schieben. Er spürte, dass in dem, was er da sah, etwas Bedeutungsvolles verborgen lag, doch er war zu müde, um den Gedanken weiterzuverfolgen.

Kapitel Fünf
     
    Es hat den Anschein, als stammten die Bhok'arala
    ursprünglich aus den öden Weiten der Raraku.
    Doch es dauerte nicht lange, und diese geselligen Wesen
    verbreiteten sich und wurden schon bald überall im Reich
    der Sieben Städte gesehen. Da sie in menschlichen
    Siedlungen auf wirksame Weise die Rattenpopulation
    kontrollierten, wurden sie nicht nur toleriert,
    sondern häufig sogar willkommen geheißen.
    Und schon nach kurzer Zeit wurde der
    lebhafte Handel mit domestizierten Tieren
    zu einem wichtigen Export-Faktor ...
    Besonders beliebt war und ist diese Spezies
    im Kreise der Magier und Alchemisten,
    eine Tatsache, deren Bedeutung in anderen,
    spezielleren Abhandlungen diskutiert wurde.
    So bietet etwa Baruks dreihunderteinundzwanzigste
    Abhandlung interessierten Gelehrten eine prägnante Analyse ...
     
    Bewohner der Raraku
    Imrygyn Tallobant
     
    I m Großen und Ganzen war die Reise bis in Sichtweite von G'danisban für Fiedler, Crokus und Apsalar völlig ereignislos verlaufen. Abgesehen von dem Sandsturm natürlich, doch vor dem hatten sie sich in Trob verkrochen und gut geschützt abgewartet, bis er vorbeigezogen war. Und außerdem hatte es in der Festung Ladro anscheinend ein Massaker gegeben, zumindest hatte ihnen das der Vorreiter einer Karawane erzählt, die auf dem Weg nach Ehrlitan war.
    Fiedler wusste um die Risiken, die nördlich von G'danisban in der Pan'potsun-Odhan auf sie warteten, und sie waren groß genug, um ihm Magenschmerzen zu bereiten. Er hatte eigentlich erwartet, dass ihnen das letzte Stück der Reise in die kleine Stadt noch einmal eine Atempause gewähren würde. Zumindest hatte er nicht erwartet, vor den Mauern G'danisbans auf das Zeltlager einer Armee aus zerlumpten Abtrünnigen zu stoßen.
    Die Hauptstreitmacht der Armee lagerte entlang der Straße, war jedoch im Norden von einer schmalen Hügelkette geschützt. Die tief liegende Straße führte die drei arglosen Reisenden direkt in die äußeren Bereiche des Lagers. Es hatte nicht die geringste Warnung gegeben.
    Eine Kompanie Fußsoldaten kontrollierte die Straße von den Hängen der Hügel aus und führte eine sorgfältige Befragung all derer durch, die in die Stadt hineinwollten. Die Kompanie wurde von einem Dutzend Arak-Stammeskrieger unterstützt, die ganz offensichtlich damit betraut waren, jeden Reisenden niederzureiten, der den Versuch machte, beim Anblick der behelfsmäßigen Barrikade zu fliehen.
    Fiedler und seine Schützlinge würden weiterreiten und auf ihre Verkleidung vertrauen müssen. Der Sappeur war alles andere als zuversichtlich, was allerdings seinem schmalen Gesicht den finsteren Ausdruck verlieh, der für die Gral typisch war – und zumindest zwei der drei Männer, die vortraten, um sie an der Barrikade abzufangen, reagierten auf seine Miene mit angemessener Vorsicht.
    »Die Stadt ist geschlossen«, sagte der unbeeindruckte Wächter, der ihnen am nächsten stand, und unterstrich seine Worte damit, dass er zwischen die Hufe von Fiedlers Reittier spuckte.
    Später würde man sich erzählen, dass selbst ein Pferd der Gral eine Beleidigung als solche erkannte. Noch bevor Fiedler reagieren konnte, zuckte der Kopf des Tiers vor, riss dabei dem Sappeur die Zügel aus der Hand und biss dem Wächter ins Gesicht. Das Pferd hatte den Kopf gedreht, sodass sich seine Kiefer seitlich um das Gesicht des Mannes schlossen und seine Zähne sich tief in Wangen, Oberlippe und Nase seines Opfers gruben. Blut

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