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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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hier kaum Insekten gab – die Ränder der Zeltbahnen waren mit Felsbrocken beschwert, um zu verhindern, dass die Fellzelte einfach weggeblasen wurden –, und man konnte den Aufgang und den Untergang der Sonne beobachten, um die rituellen Dankgebete zu sprechen.
    Die Anordnung der Zelte war Fiedler vertraut, schließlich war er schon während der Feldzüge des Imperators an der Seite wickanischer Späher durch dieses Land geritten. Den Mittelpunkt des Rings aus Zelten bildete eine mit Steinen eingefasste Feuerstelle. An einer Seite befanden sich zwischen zwei Zelten vier hölzerne Pfosten, die mit einem einzelnen Hanfseil verbunden waren; das war der Pferch für die Pferde. Ganz in der Nähe lagen zusammengerollte Filzbündel zum Trocknen, dazwischen standen Dreifüße, auf denen Felle und Fleischstreifen aufgespannt waren.
    Ein Dutzend Lagerhunde umringte das um sich schnappende Pferd, während Fiedler noch einen Augenblick im Sattel sitzen blieb, um sich zu orientieren. Ihm wurde klar, dass die räudigen, jaulenden Köter ein Problem darstellen konnten, doch er hoffte, dass für sie alle Fremden – einschließlich der Gral – gleich verdächtig waren. Wenn dem nicht so war, würde seine Tarnung schon bald auffliegen.
    Die Krieger kamen einen Augenblick später an; sie lachten und schrien wild durcheinander, während sie ihre Pferde zugehen und absprangen. Als Letzte erschienen Crokus und Apsalar auf der Hügelkuppe; beide machten nicht den Eindruck, als hätten sie Lust, sich auf die ausgelassene Stimmung einzulassen.
    Als er ihre Gesichter sah, erinnerte sich Fiedler wieder an das zerfleischte Antlitz des Wächters unten auf der Straße. Er setzte erneut seine finstere Miene auf und rutschte aus dem Sattel. »Die Stadt ist also geschlossen?«, brüllte er. »Schon wieder so eine Mezla-Narretei!«
    Der Arak, der schon vorher das Wort an ihn gerichtet hatte, trat zu ihm; ein verwegenes Grinsen lag auf seinem schmalen Gesicht. »Das hat nichts mit den Mezla zu tun! G'danisban ist befreit worden! Die Hasen aus dem Süden sind geflohen, nun, da der Wirbelwind nahe ist.«
    »Und warum ist die Stadt dann für uns geschlossen? Sind wir etwa Mezla?«
    »Eine Säuberung, Gral! Die Kaufleute und Adligen der Mezla haben G'danisban zu Grunde gerichtet. Gestern sind sie gefangen genommen worden, und heute werden sie hingerichtet. Morgen früh kannst du dein gesegnetes Paar in eine freie Stadt führen. Komm mit, heute Nacht wollen wir feiern!«
    Fiedler hockte sich nach Art der Gral hin. »Dann hat Sha'ik den Wirbelwind beschworen?« Er warf einen Blick zu Crokus und Apsalar hinüber, als bedauere er plötzlich, die Verantwortung für die beiden übernommen zu haben. »Hat der Krieg schon begonnen, Arak?«
    »Bald«, erwiderte der Angesprochene. »Wir waren von Ungeduld geplagt«, fügte er mit einem schmierigen Grinsen hinzu.
    Crokus und Apsalar kamen näher. Der Arak verschwand, um bei den Vorbereitungen für die nächtliche Feier zu helfen. Münzen landeten vor den Hufen des Pferdes, und Hände wurden vorsichtig ausgestreckt, um sich leicht auf den Hals und die Flanken des Pferdes zu legen. Für einen kurzen Augenblick waren die drei Reisenden allein.
    »Das war ein Anblick, den ich niemals vergessen werde«, sagte Crokus, »obwohl ich mir wünsche, ich könnte es, beim Vermummten. Wird der arme Mann überleben?«
    Fiedler zuckte die Schultern. »Sofern er das überhaupt will.«
    »Lagern wir heute Nacht hier?«, fragte Apsalar und schaute sich um.
    »Wenn wir es nicht tun, beleidigen wir die Arak und riskieren, dass sie uns den Bauch aufschlitzen.«
    »Viel länger werden wir sie nicht täuschen können«, sagte Apsalar. »Crokus spricht nicht ein einziges Wort der Sprache dieses Landes, und ich habe einen malazanischen Akzent.«
    »Der Soldat da unten war ungefähr in meinem Alter«, murmelte der Dieb aus Darujhistan.
    Stirnrunzelnd entgegnete der Sappeur: »Unsere einzige andere Möglichkeit wäre, nach G'danisban hineinzureiten, damit wir Zeugen der Rache des Wirbelwindes werden können.«
    »Noch eine Feier für das, was kommen wird?«, wollte Crokus wissen. »Geht es um diese verdammte Apokalypse, von der ihr ständig gesprochen habt? Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass die Bewohner dieses Landes nichts anderes tun als reden.«
    Fiedler räusperte sich. »Bei der Feier heute Nacht in G'danisban«, sagte er langsam, »wird man einigen Hundert Malazanern bei lebendigem Leib die Haut abziehen. Wenn wir so tun, als

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