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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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riechende Wunde zu legen. Zuvor hatte er sie mit dem wenigen Wasser ausgewaschen, das die Kerkermeister gebracht hatten.
    Der Junge wälzte sich unruhig auf seinem Lager hin und her. Das Fieber, das ihn schüttelte, stieg immer weiter, und sein schweißbedeckter Körper wand sich in unerträglichen Schmerzen. Arturo hatte die Augen halb geöffnet, doch er nahm kaum wahr, was um ihn herum geschah.
    Aus dem kurzatmigen Stöhnen schloss der Meister, dass der Junge Höllenqualen litt. Außerdem quälten ihn offenbar Halluzinationen, denn er redete in unzusammenhängenden Sätzen. Der Fieberwahn hatte sich seines Geistes bemächtigt – ein untrügliches Zeichen dafür, dass er dem Tode nahe war.
    Plötzlich verkrampfte sich Arturos Körper und er verlor das Bewusstsein. Arquimaes wischte ihm den Schweiß von der Stirn. Der alte Mann war in höchstem Maße besorgt, denn er wusste, was diese Anfälle bedeuteten.
    Zärtlich streichelte er den Kopf des Sterbenden, Tränen liefen über seine Wangen.
    Â»Es tut mir so leid, Arturo«, flüsterte er. »Das ist alles meine Schuld. Ich hätte nie zulassen dürfen, dass du mich begleitest. Es wäre besser für dich gewesen, wenn du mich nie kennengelernt hättest. Ich hätte dich nicht zu meinem Gehilfen machen sollen. Alchemie zu betreiben ist gefährlich in diesen Zeiten.«
    Als hätte Arturo seine Worte verstanden, fasste er nach der Hand seines Meisters und drückte sie, so fest er es vermochte.
    * * *
    Begleitet von zwei Soldaten ging der Mann mit den Froschaugen und den großen Ohren in den Pferdestall. In gebührendem Abstand blieb er vor König Benicius stehen, der sich gerade über sein Jagdpferd beugte und es liebevoll streichelte. Das Tier lag in einer Blutlache auf dem Boden. Sein Köper war mit grässlichen Bisswunden übersät, und es war offensichtlich, dass es trotz der Pflege, die die Tierärzte ihm angedeihen ließen, keine Rettung mehr für es gab.
    Â»Was willst du, Escorpio? Hast du mir etwas Wichtiges mitzuteilen?«, fragte der Herrscher mit Tränen in den Augen, während er die Fliegen verscheuchte, die sich auf den Wunden des edlen Tieres niederlassen wollten. »Du kommst ungelegen. Mein bestes Pferd wurde gestern Nacht von einer dieser Bestien angefallen, die unser Land heimsuchen. Man erzählte mir, dass ein geflügelter Bär in die Stallungen eingedrungen sei und dieses Blutbad angerichtet habe.«
    Â»Das tut mir leid, Majestät. Ich weiß, wie sehr Ihr dieses Tier geliebt habt.«
    Â»Die Bestie hat ein Massaker angerichtet. Zwei Wachposten wurden getötet und mehrere Pferde angegriffen … Sieh nur, wie sie meinen armen Jagdgefährten zugerichtet hat!«
    Â»Es tut mir sehr leid, dass ich Euch gerade in diesem Moment belästigen muss, aber …«
    Â»Sprich nur, sprich! Keine schlechte Nachricht kann schlimmer sein als dies hier.«
    Â»Ich habe die Pflicht, Euch von einem schrecklichen Vorfall zu unterrichten, der sich in Eurem Reich zugetragen hat. Graf Morfidio ist in Eure Ländereien eingedrungen und hat Arquimaes verschleppt, den Weisen, der unter Eurem Schutz steht und den ich, auf Euren Befehl hin, überwacht habe.«
    Â»Und warum hat er dieses Verbrechen begangen?«, fragte Benicius beinahe unbeteiligt. »Weiß Morfidio etwa nicht, dass der Alchemist unter meinem Schutz steht?«
    Â»Das weiß er sehr wohl, Majestät. Doch das kümmert ihn nicht. Er hat den Respekt vor Euch verloren.«
    Benicius strich dem Pferd mit der rechten Hand über die Nüstern, liebevoll und behutsam.
    Â»Dieser Alchemist arbeitet für mich. Er hat den Auftrag, eine Formel zu finden, mit der wir uns gegen die reißenden Bestien verteidigen können, die unser Reich verwüsten.«
    Â»Ich fürchte, Majestät, Morfidio kümmert das nicht«, sagte Escorpio mit leiser Stimme. »Arquimaes hat über etwas anderes geforscht, als Ihr ihm aufgetragen habt.«
    Â»Willst du damit andeuten, dass er mich hintergangen hat?«
    Â»Ich teile Eurer Majestät nur mit, was ich weiß. Ich bin sicher, er hat eine Geheimformel entwickelt, die den Menschen zur Unsterblichkeit verhilft. Und Morfidio will sie sich aneignen.«
    Benicius war bestürzt, als er die Erklärungen seines Spitzels vernahm. Er ließ von seinem Pferd ab und wandte sich Escorpio zu.
    Â»Geht alle hinaus und lasst mich

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