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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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davon verkaufen, um die schwierige Situation der Stiftung und damit die deines Vaters ein wenig zu verbessern. Versuche ihn davon zu überzeugen.«
    Â»Er wird nichts verkaufen! Alles, was meine Mutter ihm vererbt hat, bleibt in seinem Besitz. Unsere Entscheidung steht fest, Señor Stromber!«
    Â»Durch deine Haltung verschlimmerst du die Situation nur noch, Arturo.«
    Â»Durch meine Haltung verteidige ich die Interessen der Stiftung und die meiner Familie«, entgegne ich. »Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, Señor Stromber. Ich habe zu tun.«
    Â»Oh ja, natürlich.«
    Er geht hinaus und lässt Metáfora und mich allein zurück. Seine Hartnäckigkeit beunruhigt mich. Ich bin mir sicher, dass er meinen Vater erst recht unter Druck setzt, jetzt, wo es Papa gesundheitlich schlecht geht.
    Â»Was hältst du davon?«, fragt Metáfora, die während der Unterhaltung nichts gesagt hat.
    Â»Er wird sich alles Mögliche einfallen lassen, um sich die Stiftung unter den Nagel zu reißen. Aber warum ist er nur ausgerechnet auf sie so versessen? Warum kauft er nicht andere Gebäude, die historisch genauso wertvoll sind? Die Stadt ist doch voll davon!«
    Â»Aber er will dieses hier! Er will um jeden Preis die Stiftung haben. Und das beunruhigt mich. Warum hat er sich bloß in den Kopf gesetzt, ausgerechnet euer Haus und eure Schätze in seinen Besitz zu bringen?«
    * * *
    Etwas niedergeschlagen komme ich in die Schule. Auch wenn ich es nicht zugeben will, haben mich die letzten Ereignisse ziemlich durcheinandergebracht. Vor allem hat es mich deprimiert, meinen Vater im Krankenhaus liegen zu sehen. Und meine Situation hier in der Schule wird auch nicht gerade besser. Irgendwann will der Direktor mit meinem Vater über die Prügelei mit Horacio und die eingestürzte Mauer sprechen. Bestimmt wird er mich als den einzig Schuldigen hinstellen.
    Â»Morgen, Arturo, wie geht es deinem Vater?«, fragt Mercurio.
    Â»Er erholt sich schnell. Übrigens, danke, dass du mich gestern ins Krankenhaus gefahren hast.«
    Â»Keine Ursache. Hör mal, ich muss dich warnen. Horacio führt etwas gegen dich im Schilde. Das gestern hat ihn wütend gemacht. Er sagt, er wird es nicht dulden, dass ihn jemand vor den anderen lächerlich macht. Jetzt erzählt er überall herum, du seist ein Hexenmeister!«
    Â»Ich habe mich nur gewehrt. Ich kann doch nicht dabei zusehen, wie er einen Mitschüler schikaniert, der schwächer ist als er!«
    Â»Aber jetzt bist du der Schwächere! Horacio ist bösartig. Sieh dich vor, er hat eine Stinkwut auf dich.«
    Â»Ich werde aufpassen. Übrigens, tut mir leid, dass du so viel Arbeit hattest wegen der eingestürzten Mauer.«
    Â»Das war doch nicht deine Schuld. Außerdem war es interessant, ich habe etwas Unglaubliches gefunden: einen Helm!«
    Â»Aus dem Mittelalter?«
    Â»Ja, genau, einen richtigen mittelalterlichen Helm.«
    Â»Hast du ihn noch?«
    Â»Ich habe ihn versteckt, niemand hat ihn gesehen. Ich überlege noch, was ich damit mache. Vielleicht sollte ich ihn dem Direktor geben.«
    Â»Kann ich ihn mal sehen? Du weißt ja, solche Sachen find ich ziemlich cool.«
    Â»Bleib nach der Schule hier, dann ist niemand mehr da, der uns beobachten kann …«
    Â»Und wie ist es mit jetzt? Ich möchte nur mal kurz einen Blick darauf werfen.«
    Â»Tja … Gut, aber nur ganz kurz. Lauf zu dem Gärtnerhäuschen, ich komm gleich nach. Los, mach schnell!«
    Anstatt ins Hauptgebäude zu gehen, laufe ich darumherum in den Garten, wobei ich aufpasse, dass mich niemand sieht. Auf keinen Fall will ich, dass Mercurio meinetwegen Ärger bekommt.
    Während ich auf ihn warte, sehe ich mir das Häuschen und den Garten an. Der Teil der Mauer, der noch steht, ist so brüchig, dass er aussieht, als würde er jeden Moment in sich zusammenfallen. Ich bin zwar kein Experte, aber ich erkenne auf den ersten Blick, dass die Steine uralt sind. Aus irgendeinem Grund ist dieser Teil der Schule verwahrlost, aber mir kommt es so vor, als wäre er ein wahres historisches Juwel.
    Mercurio kommt und schließt die Tür auf. Wir gehen hinein. Im Hintergrund stapeln sich Säcke mit Erde und Schutt, wahrscheinlich die Reste der Mauer. Außerdem sehe ich noch Arbeitsgeräte und mehrere Stoffbahnen.
    Â»Hier ist er«, sagt Mercurio und hebt einen leeren Sack hoch, mit dem er den Helm

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