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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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ihnen nichts befehlen. Sie tun, was sie wollen, wann sie es wollen und wie sie wollen.«
    Â»Dann hast du also keine Macht über sie.«
    Â»So ist es. Sie handeln, wenn sie es für richtig halten. Arquimaes ist der Einzige, der weiß, wie man sie beherrscht.«
    Â»Schöne Kräfte sind das! Ich dachte, du gibst ihnen Befehle. Am Ende bist du gar nicht so mächtig, wie es scheint.«
    Â»Vermutlich muss ich es erst noch lernen. Im Augenblick jedenfalls weiß ich nicht, wie man das macht … Wir müssen einen Weg finden, ohne die Hilfe der Buchstaben hier rauszukommen.«
    Â»Hast du es denn überhaupt schon mal versucht?«, beharrte Crispín. »Warum probierst du es nicht einfach? Lass uns doch mal sehen, was passiert …«
    Arturo dachte nach. Ein Versuch konnte nicht schaden. Er zog sein Hemd aus, stellte sich mitten ins Zimmer und breitete die Arme aus wie es Arquimaes getan hatte, als er die Buchstaben gegen Oswalds Männer geschickt hatte.
    Â»Ich befehle euch, mir zu helfen!«, rief er feierlich. »Ich, Arturo Adragón, befehle euch, mir zu helfen!«
    Crispín ging näher an Arturos Brust, in der Hoffnung, etwas Außergewöhnliches zu beobachten. Doch nichts geschah. Die Buchstaben blieben, wo sie waren.
    Â»Es funktioniert nicht«, sagte Crispín resigniert. »Sie hören nicht auf dich.«
    Â»Ich hab dir doch gesagt, sie sind unabhängig und machen, was sie wollen. Anscheinend handeln sie nur, wenn ich in großer Gefahr bin, wenn mich jemand angreift oder mir Schmerzen zufügt.«
    Â»Soll ich dich schlagen? Mal sehen, vielleicht reagieren sie ja darauf.«
    Â»Erinnere dich daran, was mit Górgula passiert ist – das könnte gefährlich für dich werden. Sie könnten dich töten.«
    Â»Das heißt also, der Auftrag der Buchstaben ist, dich zu verteidigen. Sie greifen nicht an, sie verteidigen nur, wenn es notwendig ist«
    Â»Ja, so scheint es.«
    Â»Tja … Ich hab da gerade so eine Idee …«
    Die Soldaten, die das Zimmer von Arturo und Crispín bewachten, horchten auf. Drinnen wurde es laut. Der Anführer legte sein Ohr an die Tür. Die beiden Gefangenen stritten lautstark miteinander. »Hilfe! Hilfe!«, hörte er sie schreien.
    Â»Sofort einschreiten!«, befahl er.
    Sie stießen die Tür auf. Tatsächlich schrien Arturo und Crispín sich an und gingen sich an den Kragen.
    Â»Aufhören!«, befahl der Anführer. »Ihr hört jetzt sofort auf oder wir müssen Gewalt anwenden! Wir werden euch in Ketten legen!«
    Â»Er wollte mich verhexen!«, jammerte Crispín. »Er wollte mich in ein Schwein verwandeln!«
    Â»Du schuldest mir Respekt, Rotznase!«, rief Arturo und versetzte ihm eine kräftige Ohrfeige. »Damit du lernst, mir Achtung entgegenzubringen!«
    Â»Er wollte dich verhexen?«, fragte einer der Wachsoldaten. »Was meinst du damit, Junge?«
    Â»Er ist ein mächtiger Zauberer!«, antwortete Crispín. »Ihr müsst mich vor ihm schützen, bevor er mir etwas antut!«
    Â»Dummes Zeug«, verteidigte sich Arturo. »Ich bin kein Zauberer!«
    Â»Ach nein? Zeig ihnen die magischen Zeichen auf deinem Körper! Zeig sie ihnen!«
    Â»Von was für Zeichen redest du?«, wollte der Wachsoldat wissen.
    Â»Auf seinen Körper sind magische Symbole gezeichnet«, erklärte Crispín. »Ihr müsst mich von hier fortbringen!«
    Â»Das ist eine Lüge!«, rief Arturo.
    Â»Ich befehle dir, das Hemd auszuziehen!«, sagte der Anführer. »Sofort!«
    Â»Er lügt! Da gibt es nichts zu sehen!«, schrie Arturo, wobei er sein Hemd mit beiden Händen festhielt und gegen die Brust presste.
    Â»Zieht ihm das Hemd aus!«, rief Crispín.
    Drei Soldaten stürzten sich auf Arturo, der erbitterten Widerstand leistete. Doch mit vereinten Kräften gelang es ihnen, Arturo zu überwältigen. Sie schlugen ihm ein paarmal ins Gesicht, um ihn gefügig zu machen, und rissen ihm das Hemd vom Leib. Tatsächlich: Die Brust des Jungen war mit Zeichen übersät!
    Als die Soldaten die Hautbemalungen erblickten, hielten sie überrascht inne. Die magischen Zeichen erschreckten sie. Sie hatten schon Zauberer mit Zeichnungen und Runen auf dem Körper gesehen, aber noch keinen mit Buchstaben.
    Â»Es stimmt«, sagte der Anführer. »Er ist ein Hexer!«
    Â»Ich bin kein Hexer. Ich bin

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