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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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nur, dass unsere Waffen weg sind, und das gefällt mir überhaupt nicht.«
    In diesem Moment ging die Tür auf, und der Sekretär, der sich um ihre Unterbringung gekümmert hatte, kam herein.
    Â»Arquimaes, König Benicius wünscht, Euch zu sehen«, sagte er.
    Â»Die Diener haben die Waffen meiner Freunde mitgenommen«, antwortete der Weise ohne Umschweife. »Wer hat das angeordnet?«
    Â»Das weiß ich nicht, aber ich werde mich darum kümmern. Wenn Ihr mir jetzt bitte folgen würdet …«
    Â»Gut, gehen wir«, sagte Arquimaes. »Machen wir uns kundig, was Benicius von uns will.«
    Â»Er will nur Euch sehen, Herr. Die anderen warten hier. So lautet der Befehl.«
    Arquimaes hatte das Gefühl, einen Schlag in die Magengrube bekommen zu haben. Seine schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Als er den Raum verließ, sah er mehrere Wachsoldaten vor der Tür stehen. Hinter ihm wurde die Tür mit einer Eisenstange sorgfältig verbarrikadiert. Da begriff er, dass er in eine Falle gegangen war. Und ihm wurde endgültig klar, dass Benicius nicht der gütige Herrscher war, für den er ihn immer gehalten hatte.

XIV
    Ein schwarzer Helm
    H inkebein kommt zusammen mit Metáfora in den Versammlungsraum der Stiftung und betrachtet den großen Stadtplan, den ich auf dem langen Tisch ausgebreitet habe.
    Â»Na, wieder fit?«, frage ich ihn.
    Â»Ja, bestens. Und dein Vater? Wie du ja sicher weißt, habe ich versucht, ihm zu helfen, als er von diesen Ganoven zusammengeschlagen wurde. Aber ich konnte nichts ausrichten.«
    Â»Meinem Vater geht es schon wieder besser. Er wird bald aus dem Krankenhaus entlassen. Bis dahin kümmere ich mich um die Angelegenheiten der Stiftung.«
    Â»Warum hast du mich hergebeten?«
    Â»Du bist doch Archäologe. Jetzt kannst du es mir beweisen. Mal sehen, ob du nur ein Angeber bist oder wirklich eine Menge weißt.«
    Â»Bevor ich mit dem Trinken angefangen habe, war ich ein ausgezeichneter Archäologe. Ich habe für ein Unternehmen gearbeitet, das sich auf Ausgrabungen spezialisiert hatte. Wenn irgendwo gebaut werden sollte, musste ich herausfinden, ob sich unter der Erde irgendwelche historisch bedeutsamen Ruinen befanden. Archäologische Funde sind sehr wertvoll, und wenn sie bei den Ausgrabungen beschädigt werden, drohen hohe Strafen. Darin bestand meine Arbeit. Und ich kann dir versichern, ich habe sie sehr gut gemacht.«
    Â»Ja, das wissen wir«, unterbricht ihn Metáfora. »Aber jetzt brauchen wir deine fachliche Hilfe.«
    Â»Ich bin zwar schon ein paar Jahre raus, aber ich habe noch nichts verlernt. Das habe ich euch schon ein paarmal gesagt.«
    Ich biete ihm einen Stuhl an und bringe ihm ein Glas Wasser.
    Â»Würdest du gerne wieder als Archäologe arbeiten?«, frage ich geradeheraus.
    Â»Klar würde ich das! Aber es vertraut mir ja keiner mehr! Alle in der Branche wissen, was damals in den Ruinen von Angélicus passiert ist. Und sie wissen auch, dass ich Alkoholiker bin. Und ein Krüppel. Ich bin erledigt und zum Gespött geworden.«
    Â»Ich möchte dir anbieten, für die Stiftung zu arbeiten, jedenfalls eine Zeit lang. So könntest du deinen Ruf wiederherstellen.«
    Â»Machst du Witze? Die Stiftung ist kein archäologisches Unternehmen und braucht mich nicht. Was soll das Ganze?«
    Metáfora setzt sich neben ihn und zeigt auf den Stadtplan.
    Â»Sieh mal, hier im Stadtzentrum befindet sich die Stiftung Adragón. Wir wollen mehr über ihren archäologischen Wert erfahren. Darum geht es, um eine zeitlich begrenzte Tätigkeit, für die du einen anständigen Lohn bekommen sollst. Wie du sehen kannst, befinden wir uns mitten in der Altstadt. Und wir denken, dass es hier eine Menge zu entdecken gibt.«
    Â»Warum beauftragt ihr kein Unternehmen? In dieser Stadt gibt es einen Haufen guter und angesehener Archäologen. Ich bin nichts weiter als ein Bettler, der den halben Tag besoffen ist und alten Zeiten nachtrauert.«
    Â»Du sollst heimlich für uns arbeiten. Niemand darf etwas davon erfahren. Das ist die Bedingung. Wenn du es herumerzählst, ist der Vertrag ungültig.«
    Â»Wenn ich es herumerzähle? Aber ich bin doch ein Trinker, und Trinker wissen nicht, was sie reden!«
    Â»Wenn du keine Diskretion garantieren kannst, vergiss es!«, sage ich entschieden. »Du darfst zu niemandem etwas sagen, kein

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